Gala der Herzen
promoten, richtig?“, antwortete er für sie. „Um es in der ganzen Welt bekannt zu machen.“
„Ja.“ In ihren Augen war die Party eine wundervolle Werbung. Jeder konnte sich selbst einen Eindruck davon verschaffen, wie luxuriös und exklusiv das Hotel war.
„Und was fehlt dazu?“
Langsam hatte Lissa genug von dem albernen Spiel. Doch noch ehe sie ihrem Unmut Ausdruck geben konnte, stand James plötzlich so dicht vor ihr, dass sie seinen Atem auf der Haut spürte.
„Wie wäre es mit Kameras, Prinzessin ? Fotografen, Journalisten, Fernsehteams?“
Oh …
„Dies war nicht als Wiedersehensparty für dich und deine Freunde gedacht, Elissa!“ Seine Stimme triefte jetzt vor Sarkasmus. „Dies ist ein geschäftliches Event, das in jedem Hochglanzmagazin der Welt präsentiert werden sollte! Erinnerst du dich vielleicht wieder?“
So langsam dämmerte es ihr …
„Du hast keine Einladungen für die Presse rausgegeben, keine Flüge arrangiert, keine Infos drucken lassen und Pressekonferenzen vorbereitet, nicht wahr?“
Lissa fühlte sich viel zu elend, um auch nur einen Ton hervorbringen zu können. So schüttelte sie nur hilflos den Kopf. Sie war zu beschäftigt gewesen, die Who-is-Who – Listen für die Einladungen zu wälzen und die kostbarsten und ausgefallendsten Lebensmittel und Dekorationen zu ordern.
„Was hast du dir denn vorgestellt, wie das laufen soll? Dass die internationale Presse hier auftauchen würde, nur weil du bei diesem Event anwesend bist? Tut mir leid, dir deine Illusionen rauben zu müssen, aber dies ist keine x-beliebige Party, wo sich zwielichtige Paparazzi tummeln, nur um ein paar Fotos von deinem stylischen Outfit zu schießen.“
Seine Worte trafen Lissa wie ein Dolchstoß mitten ins Herz.
„Hier geht es ausnahmsweise mal nicht um dich, Prinzessin!“
Und jetzt drehte er den Dolch noch mal um.
„Ich kann es nicht fassen, dass du so naiv und gedankenlos bist! Was hast du eigentlich die ganze Zeit über im Kopf gehabt?“
Dich! hätte sie fast laut herausgeschrien.
James schüttelte abweisend den Kopf. „Es ist mein eigener Fehler … aber ich dachte wirklich …“ Sein Blick traf sie bis ins Mark. „Ich hätte dir diese Aufgabe niemals übertragen dürfen. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde annehmen, du seist dieser Herausforderung gewachsen?“
Darauf hatte sie keine Antwort. Lissa stand da wie erstarrt und versuchte, Luft zu holen, trotz des wütenden Schmerzes, der in ihrer Brust tobte. Egal, wie sie sich das Hirn zermarterte, es gab keinen Ausweg aus diesem Albtraum.
„Wenigstens war der Champagner gut …“, knurrte James irgendwann.
Lissa nickte zögernd. Zumindest zweifelte er nicht an ihrem exklusiven Geschmack. „Französischer …“
„Und goldene Teller?“
Langsam regte sich wieder so etwas wie Stolz in ihrem Innern. „Echtes Blattgold!“
James lachte spöttisch. „Also, spuck es schon aus!“
„Ausspucken?“, echote sie irritiert. „Was?“
„Wie viel?“, präzisierte er. „Ich will wissen, was mich der Spaß insgesamt kostet.“
„Ähm …“ Nur ungern wollte sie ihm gestehen, dass sie noch längst nicht alle Rechnungen zusammen hatte. In Wahrheit hatte sie sich auch die vorliegenden noch gar nicht angeschaut.
„Kennst du etwa nicht einmal das veranschlagte Budget für diese Veranstaltung?“, fragte er fassungslos.
„Du … du hast gesagt, von allem nur das Beste“, zitierte sie ihn.
James durchschaute sie mühelos. „Und du hast wirklich keinen Funken Ahnung, nicht wahr? Eine moderne Marie Antoinette … dekadent und absolut ahnungslos.“
„James, ich …“
„Wie praktisch, dass ich wohlhabend genug bin, den Schlag einstecken zu können“, unterbrach er sie zynisch. „Aber du solltest endlich erwachsen werden, Elissa.“
Lissa biss sich hart auf die Lippe. Wie oft hatte sie sich das bereits anhören müssen? Von ihrem Vater, ihren Brüdern … und jetzt von James!
Aber sie würde sich nicht die Blöße geben, vor ihm zu weinen. Und sich auch nicht wie das trotzige, verwöhnte Gör aufführen, für das er sie offensichtlich hielt. Nein, diese Niederlage wollte sie wie ein Profiwegstecken. Heulen konnte sie später.
James meinte es ernst, daran gab es keinen Zweifel. Dies war nichts, was man mit einem Lachen oder kleinen Scherz übergehen konnte. Und danach fühlte sie sich momentan auch kein bisschen.
„Es tut mir leid, James.“
Sekundenlang starrte er sie an, dann wandte er sich ab und verließ den
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