GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
nicht zuhören willst, dann werde ich dich begleiten! "
Schlagartig blieb er stehen und drehte sich zu mir um. „Nein!", tobte er. „Was willst du damit erreichen? Ich habe kei-ne Zeit für solche Spielchen. Calena könnte schon tot sein." Er wollte sich wieder wegdrehen und gehen.
Aber ich sprach weiter: „Ich werde mitkommen, denn du weißt nicht, was ich alles erfahren habe. Das Leben aller steht auf dem Spiel. Unser Schicksal ist es, Galan zu retten. Gib mir bitte nur einige Minuten, damit ich dir erklären kann, was ich erfahren habe. Ich weiß, wie schmerzhaft das ist, so hilflos zu sein, weil du nicht bei ihr sein kannst, aber ich versteh dich. Ich fühle dasselbe für Jeremia, und er ist von Netan gefangen genommen worden, genauso wie Casper. Jeremia ist schwer verletzt und könnte sterben, trotzdem bin ich hier und nicht bei ihm."
Er sah mich verzweifelt an. „Ich habe so eine Wut in mir, Is-ma. Ich hasse es, wenn ich die Kontrolle über mich verliere und ich stehe so kurz davor. Ich werde dir zuhören, aber ich werde nicht meine Meinung ändern."
Erleichterung breitete sich in mir aus. Er würde mir zuhören, aber ich musste mein Wissen mit meiner ganzen Familie teilen. Wir hatten nicht gemerkt, wie weit wir uns von den anderen entfernt hatten. „Lass uns bitte zurückgehen. Ich muss es euch allen erzählen."
Brasne nickte nur, dann kam er zu mir, legte seinen Arm auf meine Schulter und gemeinsam gingen wir zurück.
Nachdem Jasons Seele Isma verlassen hatte, kehrte er nicht sofort in seinen Körper zurück. Sein Verlangen, Syria zu sehen war groß. Ein Gedanke an sie genügte und er fand sich augenblicklich an ihrer Seite wieder.
Sie lag auf ihrem Bett in ihrem Zimmer. Der Raum war winzig klein, sogar kleiner als das Zimmer, das er mit seinen Schwestern bewohnte. Seine Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Er blickte aus einem kleinen Fenster und sah, dass der Tag bald heranbrechen würde.
Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Syria hatte sich im Schlaf bewegt und ihre graumelierte Zudecke fiel zu Boden. Sein erster Instinkt war, sich zu bücken, die Decke aufzuheben und sie zuzudecken, damit sie nicht fror. Für einen kurzen Moment hatte er vergessen, dass sich nur seine Seele in diesem Raum befand. Er trat näher ans Bett und betrachtete sie. Sie trug ein weißes, leicht durchsichtiges Nachthemd, was zur Hälfte ihre Beine bedeckte. Wie wunderschön sie war. Ihre Brustwarzen drückten sich leicht durch das Nachthemd und ihre weiblichen Rundungen ließen sich erahnen. Mehr denn je fühlte er sich zu ihr hingezogen und wünschte sich nichts sehnlicher, als sie zu berühren. Er blickte in ihr friedlich schlafendes Gesicht. Ihr langes, lockiges Haar lag ausgebreitet wie ein Fächer auf ihrem Kissen, bis auf eine Strähne, die sich über ihre Wange gelegt hatte. Er war gefesselt von ihrer Schönheit. Langsam rührte sie sich und öffnete ihre Augen. Für einen Moment blieb sie still liegen und tastete mit der Hand nach ihrer Decke. Als sie erkannte, dass die Decke nicht auf dem Bett lag, setzte sie sich auf. Anstatt die Decke zu suchen, kam sie aus dem Bett, zog ihre Kleidung an und verließ den Raum. Jason wusste, dass es für sie Zeit war, die Arbeit aufzunehmen, denn der Morgen graute.
Mit dem Gedanken an seine Schwestern, befand er sich wieder in seinem Körper. Er stieg vorsichtig aus dem Bett, um seine Schwestern nicht zu wecken. Draußen wurde es schon hell. Hastig kleidete er sich an und verließ das Zimmer. Er hoffte, Syria würde ihm über den Weg laufen. Jason wollte mit ihr sprechen. Als er die steinerne Treppe hinunterstieg, sah er sie gerade um die Ecke verschwinden. Er lief los, um sie einzuholen. Als er um die Ecke bog, prallte er mit ihr zusammen.
„Entschuldige", grummelte er. Beide hielten sich noch fest und standen dicht beisammen. Syria hob ihren Kopf, um ihm in die Augen zu schauen.
„Ich habe mir nichts getan", nuschelte sie schüchtern.
Wie schön sie doch war, dachte Jason.
„Warum bist du schon wach?", wollte sie von ihm wissen.
„Um ehrlich zu sein, war ich auf der Suche nach dir. Ich wollte etwas Wichtiges mit dir besprechen."
Sie blickte ihn mit ihren honigbraunen Augen an, und er sah, wie sie leicht errötete. Erst jetzt wurde ihnen bewusst, dass sie immer noch umarmt dastanden. Langsam lösten sie sich voneinander.
Sie räusperte sich. „Du weißt genau, dass man uns nicht zusammen sehen darf."
„Ja, das weiß ich, aber es ist
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