GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
strahlend weiß. So etwas sehen wir in der heutigen Zeit nur noch selten. Du bist etwas ganz Besonderes. Es gibt kein Wesen mehr in Galan, das so ist wie du.“
„Das ka-ka-kann ich nicht glauben“, stotterte ich.
„Glaube es ruhig, denn ich spreche die Wahrheit. Wir haben dich auserkoren. Nur du wirst in der Lage sein, Galan zu retten, wenn du die Weisheit erlangst. Du wirst die Retterin. Dafür musst du Opfer bringen und dein Elternhaus verlassen. Und wir helfen dir, indem wir deinen Eltern suggerieren, dich ziehen zu lassen. Uns ist bewusst, wie sehr deine Familie an dir hängt und dass die Trennung sehr schwer wird. Sie lieben dich. Deine Brüder werden dich begleiten und dir zur
Seite stehen. Vertraue darauf!“ betonte er theatralisch mit erhobenem Zeigefinger.
„Wie könnt ihr da so sicher sein, dass meine Eltern mich alleine gehen lassen?“ Ich schwelgte im Hochgefühl, hatte aber auch Zweifel.
Wie ein Oberlehrer, wild gestikulierend, fuhr er fort: „Es ist einfach zu erklären. Eine deiner Gaben ist es, in Menschen zu fahren und ihre Gefühle und Entscheidungen zu steuern.
Nun ja, das tun wir in gewisser Weise auch. Das ist eine Besonderheit, die du von uns geschenkt bekommen hast.“
Ich verstand.
„Du siehst, wir sind für dich da. Du musst stark sein, dann wirst du Galan retten können. Glaube an dich!“, bekräftigte Laflan.
Die Schleierwesen entpuppten sich als meine Schutzengel. Mit ihrer Hilfe würde ich die Feinde bezwingen und Netan vernichten. Ich wollte plötzlich seinen Tod, um Jeremia sowie meine Brüder und viele andere zu retten. Ohne dass ich etwas laut ausgesprochen hatte, bekam ich eine Antwort auf meine Gedanken.
„Schäme dich nicht deiner Gedanken, denn es kommt, was kommen muss, damit Galan und sein Volk frei sein kann. Und Charisma, deine Liebe zu Jeremia wird dich leiten. Er ist dein Seelengefährte und die wahre Liebe wird euch zusammenbringen. Kämpfe für ihn und rette ihn aus der Gefangenschaft!“, belehrte Laflan weiter.
Tränen stiegen mir in die Augen. Das war keine Schwäche, sondern die Erkenntnis, dass Jeremia mich liebte, so wie ich ihn. Er gehörte zu mir und es wurde jetzt endlich Zeit, ihn zu befreien.
Mit erhobenem Kopf und aufrechter Haltung wurde mir klar, dass ich nun bereit war, zu kämpfen. Ich würde Galan retten und ich hatte Verbündete gewonnen. Nicht nur Jason, sondern auch die Falaner aus vergangener Zeit.
Da fiel mir ein: „Was wolltet ihr mir noch geben?“
Die Wesen lächelten. „Du hast es verstanden. Du bist eine starke Frau. Gebe niemals auf! Die Macht ist mit dir. Wir haben noch ein Geschenk für dich.“ Laflan schwebte hoch hinauf in die Baumkronen.
Plötzlich waren da Hunderte von Lichtern, die zwischen den Bäumen erschienen. Es war ein strahlendes Meer von weißen Schleierwesen, die sich langsam auf mich zu bewegten. Es waren Falaner und zwar diejenigen, die sich vor langer Zeit entschieden hatten, hier im
Wald zu leben. Seltsam, dass ich mein ganzes Leben neben diesen Geschöpfen gelebt hatte, ohne von deren Existenz zu wissen. Sie bildeten einen großen Kreis aus reinem Licht.
Ich war überwältigt von solch einer Schönheit. Keiner sprach. Laf-lan schwebte wieder zu mir herunter und trug etwas Rubinrotes, das bei genauerer Betrachtung eine Art funkelnder Stein war, der mich an einen Himmelsstern erinnerte.
„Ich bin überwältigend. Ich werde mein Bestes geben“, versprach ich mit solch einer Wonne.
„Das wissen wir, Charisma. Und nun nimm das.“ Er streckte mir seine Hand entgegen, die nun eine klare Form bekam.
„Wie macht ihr das?“, fragte ich neugierig.
„Wir können sehr vieles, liebe Isma. Eines davon ist, dass wir unseren Körper verändern können, damit wir euch ähneln. Wenn wir es wollen sind unsere Körper euren gleich. Der Teil unseres Volkes, welcher sich vor langer Zeit von uns trennte und sich entschied in Falan zu bleiben, hat mit der Zeit die Fähigkeit verloren, seine Aura wieder sichtbar zu machen.“
Nun verstand ich. Meine Begeisterung wuchs, als ich hörte, wie die Falaner wirklich aussahen. Man beschrieb sie als blass und sehr zerbrechlich, aber mit einer gewissen Eleganz, wenn sie sich bewegten.
Laflan unterbrach meine Gedanken. „Charisma, dies ist ein Seelenkristall.“ Er legte mir den Kristall in meine Hand, die dadurch schwerer wurde.
Vom Kristall gingen leuchtende rote warme Strahlen aus, die einen vollkommen einzuhüllen schienen. Ich spürte ein Kribbeln, das langsam
Weitere Kostenlose Bücher