GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
Schultern. Jason umfasste ihre Taille, um sie noch näher an sich heranzuziehen. Ihr Mund forderte mehr und er war bereit, ihr dies zu geben. Ihr Körper schmiegte sich so dicht an seinen, dass ihre Brüste sich gegen seinen Körper drückten. Es war so als ob Jason und Syria auf ,Wolke Sieben' Platz nahmen und davongetragen wurden. Alle Sorgen und aller Kummer lösten sich in Wohlgefallen auf. Die Zeit schien stehen zu bleiben und hätte ewig so fortdauern können.
Plötzlich und unerwartet brach sie ab und löste sich von ihm. „Bitte denke nicht falsch von mir, Jason. Ich werfe mich nicht dem erstbesten Mann um den Hals, nur weil er mir verspricht, mich zu befreien. Bei dir spüre ich echte Liebe." Sie hielt inne und Jason konnte ihre Augen aufblitzen sehen. „Doch nun muss ich zurück und auch du musst in dein Zimmer, falls Netan nach dir rufen sollte. Wir müssen vorsichtig sein."
Leider, aber er wollte sie noch nicht gehen lassen. Dieser wunderbare Moment, den sie beide gerade hatten, war noch zu frisch. Seufzend sagte er: „Ich habe mich bereits entschieden, Syria. Du gehörst jetzt zu mir. Wann werde ich dich wiedersehen? Kommst du heute?" Er hatte noch ihren süßen Geschmack auf den Lippen und ihr lieblicher Duft betörte ihn so sehr, dass er beinahe den Verstand verloren hätte.
„Ja, ich komme später vorbei, Jason." Sie strich ihm über die Wange und durchs Haar. „Ich muss jetzt wirklich gehen."
„Klar." Widerwillig ließ er sie ganz los.
„Jeremia wird bald eintreffen. Ich werde dir mitteilen, wenn ich etwas Näheres erfahre", ergänzte sie noch, bevor sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen hauchte und dann durch die Tür schlüpfte.
Jason wartete noch einen Augenblick, bis auch er vorsichtig aus der Abstellkammer schlich, um in sein Zimmer zurückzukehren.
19. Kapitel
Ein schmerzender Ruck riss Jeremia aus seinem fiebrigen Dämmerzustand. Er wollte nicht wach werden. Seine Schmerzen waren unerträglich und er wusste, dass er sich auf einem Karren befand, der ihn direkt zum verhassten Feind Netan beförderte. Die Capitaner, die neben dem Karren herliefen und ihn bewachten, sprachen ununterbrochen von dem glorreichen Sieg, den sie so blitzartig errungen hatten. Nicht nur sein körperlicher Schmerz war qualvoll, sondern auch die Verzweiflung packte ihn. Galan schien verloren, und das war mehr als er ertragen konnte. Aber er durfte nicht so schnell aufgeben, denn in ihm war ein Funke Hoffnung entfacht, als er Charismas Anwesenheit wahrgenommen hatte. Sie würde ihn niemals aufgeben und das gab ihm Kraft.
Nach der Schlacht, als sie ihn verschleppten, war sein erster Gedanke, dass er sie nie wiedersehen würde. Er war sogar davon überzeugt, dass sie ihn aufgegeben hätte, wegen der Hochzeit mit Narissa, aber als er ihre Nähe spürte, konnte er alle seine Zweifel begraben. Sie liebte ihn und er schwor ihr seine Liebe. Mit ihr an seiner Seite könnte er hoffen. Leider war er schwer verwundet worden, und er wusste nicht, wie schlimm es um ihn stand; das erschwerte seine Situation. Charisma gab ihn nicht auf und er glaubte an sie. Sie würde ihn retten. Sie war eine mutige Frau mit einer besonderen Gabe und dem Willen einer Kriegerin. Er hoffte durchzuhalten, damit er sie noch einmal sehen konnte, ein letztes Mal berühren.
Der Wagen rumpelte über den steinigen Weg, so dass er heftig hin und her gerüttelt wurde. Seine Wunde fing wieder kräftiger an zu bluten. Wie viel Blut mochte er bereits verloren haben? Er fasste sich an die schmerzende Schulter und sah, dass der Verband blutdurchtränkt war.
Bald würden sie ihr Ziel erreicht haben. Kurz vor Sonnenaufgang hatten sie die Brücke passiert, das registrierte er in den wenigen wachen Momenten. Den ganzen Marsch über verlor er häufiger das Bewusstsein oder war einfach nur aus Erschöpfung eingeschlafen. Nun stand die Sonne hoch oben am Himmel, aber die Sonnenstrahlen erreichten ihn nicht, sie wurden von der eisigen Kälte abgefangen. Jeremia fror bitterlich. Ob es an der Kälte oder wegen dem Blutverlust war, wusste er nicht. Er blinzelte in die Sonne und fragte sich, wie sich die Wärme wohl anfühlen mochte. Er wusste es nicht mehr.
Abrupt hielten sie an. Die Krieger erwarteten Anweisungen von ihrem Capan-Master, der den Trupp anführte. Er hörte eine Stimme, die er aber durch das Rauschen in den Ohren nicht wirklich verstand. Sein Blick verschwamm vor seinen Augen, eine weitere Ohnmacht drohte, so bekam er nicht mit, dass sie
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