GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
ihr irgendjemand ein Leid antat. Aber was blieb ihm auch anderes übrig, als zu warten. Diese Hilflosigkeit machte ihn wahnsinnig, aber für das Wohl seines Volkes wollte er jedes Leid ertragen. Er dachte an seinen Freund Gerrit und an seine Männer, die hoffentlich kommen würden, um ihn zu retten.
Was würde sein Vater jetzt machen? Hatte er schon erfahren, dass sein Sohn gefangen genommen worden war? Würde er wirklich sein Territorium aufgeben, um ihn zu retten?
Der Gedanke an seinen Vater zerriss ihn innerlich. So hin-und hergerissen konnte er seine Gefühle nicht richtig einordnen. Sein Vater hatte ihn sein ganzes Leben lang belogen. Nun stellte er sich die Frage, ob es richtig war, dass sein Vater ihm nichts über die näheren Umstände des Verschwindens seiner Mutter und Schwester erzählt hatte. Ein paar tröstende Worte und die Wahrheit hätten ihm damals sicherlich geholfen, über diese schlimme Zeit hinwegzukommen. Aber dass sein Vater all die Jahre die Lüge aufrechterhielt, und dass er dann erst die Wahrheit von Netan erfahren musste, ließ ein Scherbenhaufen im Vertrauensverhältnis zu seinem Vater übrig. Das Gesicht seiner kleinen Schwester und seiner Mutter kamen ihm bildlich vor Augen und der Schmerz in seiner Brust ließ ihn erbeben.
Er starrte noch lange in die Dunkelheit und die Müdigkeit legte sich schwer auf seine Augenlider.
Die Tür ging ruckartig auf und ein Capitaner kam herein gestürmt. Es war mitten in der Nacht, doch Jason hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinen Schlaf gefunden.
„Mein Herrscher verlangt nach dir."
Er wusste nicht, was Netan von ihm erwartete. Bis jetzt hatte er Syria nicht gesehen, seit sie von Netan gerufen wurde. Hoffentlich ging es ihr gut. Nun war er an der Reihe.
Endlich betraten sie den Raum, wo Netan auf ihn wartete.
„Es wird wieder Zeit, dass du für mich eine Aufgabe erledigst. Begebe dich zu Jahred Nahal und finde heraus, ob er meine Nachricht erhalten hat und wie seine Reaktion darauf ist. Du hast einen Tag dafür Zeit. Morgen Nacht erwarte ich deinen Bericht. Haben wir uns verstanden?"
Jason gab keinen Ton von sich und nickte zweimal.
„Gut, dann verschwinde jetzt!"
Der Diener war verschwunden und Jason streifte allein durch den Wohntrakt der Festungsanlage. Bevor er sich wieder auf sein Zimmer begeben würde, musste er wissen, wie es Syria ging. Er schaute sich einige Male um und wunderte sich, warum keine Bediensteten über die Flure huschten. Wahrscheinlich lagen sie alle im Bett und schliefen. Auch gut.
Als er vor Syrias Tür stand, klopfte er leise und horchte, bekam aber keine Antwort. War sie überhaupt in ihrem Zimmer? Er öffnete leise die Tür und schlüpfte hinein.
Eine Kerze brannte auf dem Nachttisch. Behutsam näherte er sich dem Bett, das leer und unberührt war. Sie hatte also noch nicht darin gelegen. Wo konnte sie sein? Sie hätte doch nicht die Kerze brennen lassen und wäre einfach weggegangen. Vielleicht musste sie schnell das Zimmer verlassen und hatte vergessen, die Kerze zu löschen. Er dachte wieder daran, dass Netan sie unbedingt sehen wollte. Er setzte sich kurz an den Bettrand und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Sie fehlte ihm, und er musste sie sehen, um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging und ihr nichts fehlte.
Dann hörte er plötzlich ein Geräusch. Er blickte hoch und erkannte Syria, die durch eine Nebentür in ihr Zimmer trat. Sie trug ein dünnes Nachthemd, das ihre Haut und weiblichen Wölbungen leicht durchschimmern ließ. Bei dem Anblick wurde ihm ganz heiß. Sie war atemberaubend schön. Ihre Haare lagen strähnig nass auf ihren Schultern, wahrscheinlich kam sie gerade aus dem Bad.
„Was machst du hier so spät in der Nacht?", fragte sie angenehm überrascht.
„Ich wollte nach dir sehen, da ich dich den ganzen Abend vermisst habe, und da du heute Mittag zu Netan musstest, machte ich mir Sorgen. Netan hatte mich auch gerade eben zu sich gerufen, und auf dem Weg in mein Zimmer, dachte ich mir, ich schaue mal bei dir vorbei", erklärte er wahrheitsgemäß. Er saß immer noch auf ihrem Bett und schaute sie erwartungsvoll an.
Sie hielt kurz inne und trat dann zögernd näher an ihn heran bis sie unmittelbar vor ihm stand.
Jasons Blick ruhte einen Moment lang auf ihren Brüsten. Ihre Knospen standen aufrecht und drückten sich sanft gegen den zarten Stoff. Jason fragte sich, ob sie fror oder vielleicht auch so erregt war wie er. Heftiges Verlangen stieg in ihm auf, als er ihren frischen
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