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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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oben bis unten an. „Das ist ja eine Überraschung, Isma! Du bist so schön geworden, eine richtige Frau bist du nun. Ich habe dich seit Jahren nicht mehr gesehen. Richtig bezaubernd." Dann umarmte auch sie mich.
    Während wir das Haus betraten, erläuterte Keleb seiner Schwester Lana, was es mit unserem Besuch auf sich hatte.
    Lanas Haus war freundlich eingerichtet, große Fenster ließen viel Licht in die Räume und die Inneneinrichtung bestand aus hellen Holzmöbeln. Überall standen Vasen mit frischen Wiesenblumen. Das Haus spiegelte die Seele meiner Tante wider. Wir durchquerten den engen, mit Familiengemälden behange-nen Flur. Auf einigen Bildern waren auch mein Vater und meine Tante als kleine Kinder zu sehen. Ich erinnerte mich an die Geschichten, die mir Vater aus seiner Kindheit erzählt hatte. Tante Lana und Vater hingen sehr aneinander.
    Der sonnendurchflutete Wohnbereich war gefüllt mit Bücherregalen. Lanas stolze Büchersammlung hatte sie von ihrem Vater geerbt. Immer wenn ich zu Besuch kam, ließ mich meine Tante darin lesen. Ich beneidete sie um diese Bücher. Leider hatte ich diesmal keine Zeit, um zu schmökern.
    Es gab Dinge, die für mich jetzt wichtiger waren.
    Ich wollte Jeremia sehen und leibhaftig treffen.
    Während wir uns in die bequemen Sessel und auf die Couch im Wohnzimmer lümmelten, reichte uns Tante Lana Erfrischungsgetränke. Wie in alten Zeiten, dachte ich kurz. Was man sich in Kindertagen angewöhnt hatte, konnten wir uns nicht mehr abgewöhnen. Lana verschwand durch die Küchentür und wir wussten, gleich würde sie uns ein Schlemmermenü auftischen. Liebe Tante Lana. Trotzdem war diesmal alles anders. Den Anderen war die Anspannung anzusehen, denn sie blickten entgeistert ins Leere und plapperten nicht wie bei früheren
    Besuchen drauf los. Ich konnte die Spannung nicht mehr ertragen und folgte meiner Tante in die Küche. Sie würde Hilfe benötigen, denn sie hatte nicht mit uns allen gerechnet. Nach weniger als einer Stunde, erwartete uns ein festlich gedeckter Tisch mit den köstlichsten Leckereien.
    „Kommen noch Gäste, denn ich bezweifle, dass das alles für uns sein soll", kommentierte mein Vater grinsend mit seinem üblichen Standardsatz das Buffet.
    Wie immer hatte Tante Lana mehr als genug vorbereitet. Es gab Brathähnchen, Maisküchlein, Kartoffelbrei, Rosenkohl, eine riesige Schüssel Salat und dazu selbstgebackenes Brot. Zum krönenden Abschluss stand Apfelpfannkuchen und Pudding bereit. „Ich war so aufgeregt, dass ich nicht aufhören konnte, zu kochen. Es war mir wichtig, dass ihr euch bei mir wohl fühlt", setzte sie zu ihrer Verteidigung an. Aber auch den Satz kannte ich schon von ihr.
    „Das weiß ich doch." Keleb gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Wir sind immer gerne bei dir, Schwesterherz."
    Kurz drauf saßen wir am Tisch und begannen zu speisen. Während des Essens sprachen wir über Belangloses. Jeder hatte Hemmungen, die jüngsten Geschehnisse zu erwähnen. Ich glaubte, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch die Hoffnung hegten, dass das alles nicht wirklich geschah. Wir wollten die uns noch verbliebene gemeinsame Zeit genießen. Heute Abend, würde sich alles ändern.
    Irgendwann ergriff, zum ersten Mal seit wir angekommen waren, Casper das Wort. „Tante Lana, hast du gehört, ob Gesandte aus anderen Territorien angekommen sind?"
    „Ja, sie sind schon heute früh eingetroffen. Hier unten in der Stadt wurden sie noch nicht gesehen, aber ein Beauftragter von Fisius kam vor ein paar Stunden und teilte den Bewohnern mit, dass sie da sind, und dass wir sie zum Abend am Marktplatz erwarten sollen", antwortete Tante Lana auskunftsfreudig.
    Stille legte sich über uns, und es kam mir vor, als ob jeder wild mit dem Besteck hantierte und sich schnell weitere Bissen in den Mund schob, um ja nicht reden zu müssen. Plötzlich fühlte ich eine Schwere um mein Herz. Nur noch zwei oder drei Stunden. Dann hieß es, Abschied nehmen. Mutter kämpfte schon wieder mit den Tränen. Sie neigte tief ihren Kopf, um ihre Gefühle zu verbergen. Aber wir kannten sie zu gut. Sie konnte sich nicht zurückhalten.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis ich Jeremia leibhaftig gegenüber stehen würde. Wie lange hatte ich diesen Augenblick erwartet, wie lange gehofft, ihm endlich zu begegnen. Er war hier, in dieser Stadt und nur eine kurze Wegstrecke trennte uns voneinander. Ich schluckte einen Seufzer herunter. Das Essen lag plötzlich wie Blei in meinem Magen.
    „Ich hole den

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