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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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stimmte Mutter Vater zu.
    Vor Rührung rannen kleine Tränen über meine Wangen. Ich legte meinen Kopf auf meine Arme, die verschränkt auf dem Tisch ruhten und verbarg mein Gesicht. Mutter umarmte mich. So viel Liebe und Verständnis wurde mir entgegengebracht, dass ich dankbar war, eine solche Familie zu haben.
    In diesem Moment erschien Tante Lana und sah uns eng umschlungen zusammensitzen. „Was ist passiert?", wendete sie überrascht ein.
    Meine Eltern richteten sich auf, und Vater schilderte Lana, was geschehen war. Erschrocken setzte sie sich neben mich.
    „Kanas wird nicht mehr sicher sein. Netan weiß, dass die Krieger hier sind. Wir müssen unsere Master warnen", flehte sie aufgebracht.
    Ich setzte mich aufrecht hin und kannte genau meine Aufgabe. „Das mache ich. Ich gehe zu Jeremia und berichte ihm davon. Es wird Zeit, dass er davon erfährt."
    „Bist du dir sicher, dass du das willst?", hielt Mutter dagegen.
    „Ja, ich bin mir sicher."
    „Dann tu es, aber es muss heute noch geschehen", erwiderte Vater. „Lana, du wirst uns nach Salin begleiten. Hier bist auch du nicht mehr sicher, und deswegen musst du mit uns gehen. Ich will dich bei uns haben."
    Lana funkelte ihn an. „Keleb, das ist mein Zuhause."
    „Das weiß ich Lana, aber wir sind deine Familie, und wir würden uns um dich sorgen. Es ist schlimm genug, dass vier meiner Söhne in den Krieg ziehen."
    Nach kurzem Zögern willigte Lana ein.
    Ich stand auf und trat an den Herd, da ich sah, dass wir das Feuer nicht entzündet hatten, um das Wasser für den Tee zu kochen. Ich entfachte das Feuer und setzte den Teekessel auf. In der Zwischenzeit kamen nacheinander meine Brüder in die Küche. Ihre Gesichter wirkten angespannt. Sie trugen ihre nagelneuen Uniformen, die sie am Tag zuvor erhalten hatten.
    Tante Lana und Mama liefen hin und her, um das Frühstück vorzubereiten. Nach wenigen Minuten war der Tisch gedeckt, Speck und Eier brutzelten in der Pfanne. Ich goss Tee in die Tassen, und dann frühstückten wir schweigend. Jeder hing heute Morgen seinen eigenen Gedanken nach.
    Kaum fertig gefrühstückt, ritten meine Brüder zum Marktplatz, wo sie zum Kampftraining erwartet wurden.
    Ich zappelte auf meinem Stuhl herum. Am liebsten wäre ich direkt mit ihnen geritten, aber Jeremia würde jetzt keine Zeit für mich haben. Ich musste wohl oder übel warten, bis das Training zu Ende war, damit ich mit ihm alleine reden konnte. Also half ich T ante Lana beim Aufräumen und zog mich später auf mein Zimmer zurück. Mein Herz schlug schneller, als ich an Jeremia dachte. Ich hatte nur den heutigen Tag, und den musste ich nutzen, um ihm mein Geheimnis anzuvertrauen. Er würde die Krieger einschwören, damit Netan sie nicht unerwartet angreifen konnte, vielleicht sogar die Truppen sofort abmarschieren lassen. Schade, aber ich wusste, dass ich ihn wiedersehen würde, immer wenn meine Seele zu ihm wollte. Es würde nicht dasselbe sein, aber es müsste mir genügen, fürs erste.
    Im Dunkeln hockte Jason vor dem Fenster. Die Morgenröte erhellte den Horizont.
    „Jason, bist du schon wach?", hörte er eine leise, vertraute Stimme.
    „Könnt ihr nicht schlafen?", flüsterte er.
    „Mir fehlen Mama und Papa. Ich habe Angst, Jason. Was wird denn nun aus uns?", erkundigte sich Elena ängstlich.
    Ihm fehlten sie auch, aber er musste stark sein. „Ihr baucht keine Angst haben. Ich bin für euch da, und ich sorge jetzt für euch." Um beide Schwestern in die Arme zu nehmen, setzte Jason sich zu ihnen aufs Bett.
    Im Zimmer wurde es langsam hell.
    Jason würde bald zu Netan gerufen werden, um Rede und Antwort zu stehen. „Möchtest du noch ein wenig ausruhen? Die Reise war sehr lang. Du bist sicherlich müde", sagte er lächelnd.
    Elena nickte und drehte sich zu ihrer Schwester um.
    Jason setzte sich auf den Stuhl ans Fenster und beobachtete Elena, bis sie tief und regelmäßig atmete. Sie war wieder eingeschlafen. Ihm wurde es schwer ums Herz. Es gab nichts Wichtigeres für ihn, als die beiden Kinder, die dort im Bett ruhten. Er würde tun, was Netan verlangte. Also entschied er notgedrungen, Netan alles zu berichten, was er gesehen hatte.
    Es klopfte an der Tür.
    „Netan verlangt nach dir. Beweg dich! Ich bringe dich zu ihm", schnauzte ein Diener.
    Mit einem Blick zu seinen Schwestern vergewisserte Jason sich, dass sie noch schliefen und verließ dann das Zimmer. Sie stiegen eine steinerne Treppe hinunter und gelangten in die große Halle, wo Netan ihn schon

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