GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
erfährt", räusperte sich Brasne.
„Du musst darauf achten, dass die anderen Bewohner es nicht erfahren. Für Calena wird es schwierig, ihren Eltern nichts erzählen zu dürfen", bedachte Vater.
Sie diskutierten immer weiter, aber sie kamen zu keinem Entschluss. Schweigend beobachte ich meine Familie. Was sollte ich schon sagen? Ich hatte es ihnen eingebrockt. Nach Minuten des Schweigens, platzte ich mit einer Idee heraus.
„Was haltet ihr davon, wenn wir uns im Wald der Schleier verstecken? Wenn die Krieger kommen und uns nicht finden,
werden sie wieder abziehen. Wie lange kann das schon dauern?", schlug ich vor, überzeugt, dass das ein genialer Vorschlag ist.
Die anderen wägten gedankenverloren ab.
„Das ist gar kein so schlechter Vorschlag, denn wir wären nicht weit von zu Hause entfernt und würden keinen um Hilfe bitten müssen. Natürlich ist es draußen sehr kalt und bald wird der erste Schnee fallen, aber wenn wir eine gute Ausstattung zusammenstellen und Zelte haben wir auch, sollten wir es einige Tage aushalten", ergänzte Aaron meine Idee.
„Ja, aber was ist danach, wenn wir wieder nach Hause gehen und der Wanderer sieht Isma, dann kommen sie doch wieder?", pflichtete Brasne bei.
Ja, ich konnte nicht wieder nach Hause, ohne meine Familie in Gefahr zu bringen. „Ich muss gehen. Ich werde nicht zurückkommen, bis der Krieg vorbei ist", willigte ich ein.
„Nein, Isma, so war es doch gar nicht gemeint", winkte Brasne ab.
„Ich weiß, aber ihr werdet nie sicher sein. Ich möchte euch in Sicherheit wissen, deswegen habe ich keine andere Wahl."
„Und was hältst du davon, wenn wir die Zeit im Wald dafür nutzen, dir ein Häuschen zu bauen. Auch wenn der Wanderer dich suchen wird, wird er nicht wissen, wo du im Wald bist. Wir bauen dir eine kleine Blockhütte. Nutze deine Gabe und finde mehr über diesen Wanderer heraus. Ist er in der Nähe, bleiben wir bei den Zelten. Wir könnten es schaffen. Was haltet ihr davon?", fragte Aaron.
Ich dachte nach. Die Idee war nicht schlecht, denn so blieb ich in der Nähe meiner Familie, auch wenn ich sie nicht besuchen durfte. Jedoch, der Wald der Schleier wurde von den Menschen gemieden, weil sie glaubten, der Wald wäre verhext.
Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Mein Magen zog sich ängstlich zusammen. Ich hielt mich an der Anrichte fest, mir wurde mit einem Mal schwindelig und in meinem Kopf summte es wie in einem Bienennest. Eine leise Stimme, eher ein
Flüstern bahnte sich durch das Summen. Es war keine Stimme, die ich kannte.
„Hab keine Angst. Komm zu uns!"
Blinzelnd blickte ich mich um, aber keiner hatte mit mir gesprochen. Was war das? Mein Kopf schwirrte. Hatte ich mir das nur eingebildet? „Ich finde die Idee gut, so bin ich immer in eurer Nähe und kann euch warnen, wenn Gefahr droht", bestätigte ich.
Mutter kam zu mir, und legte mir ihre Hand auf die Schulter. „Isma, du fürchtest dich doch im Wald."
„Nein, Mama, wir gehen jetzt gemeinsam in den Wald und bleiben einige Zeit gemeinsam dort. Ich werde mich daran gewöhnen. Ich möchte es wirklich und werde tapfer sein."
„Dann lass uns packen. Wir haben nicht viel Zeit", beschloss Vater.
„Ich möchte aber erst Calena aufsuchen und ihr alles erklären." Brasne konnte den Gedanken, Calena alleine zurück zu lassen, nicht ertragen. Ich verstand ihn. Er liebte sie von ganzem Herzen und wollte sie natürlich beschützen.
„Geh!", forderte ich ihn auf. „Wir fangen schon mal an, zu packen und die Vorräte zusammenzusuchen, aber bitte pass auf, wie du es ihr erklärst. Sie darf nicht in Panik geraten. Es würde dazu führen, dass ihre Eltern Verdacht schöpfen. Keiner darf davon erfahren", bat ich mit Nachdruck.
„Ich weiß, aber ich muss ihr zumindest sagen dürfen, dass ich einige Zeit weg sein werde. Und ich muss ihren Vater warnen dürfen, dass bald die Capitaner angreifen werden. Er sollte die Chance bekommen, seine Familie in Sicherheit bringen zu können. Ich lasse nicht zu, dass Calena etwas passiert."
Dann drehte er sich um und verließ das Haus.
Wir fingen an, die wichtigsten Dinge einzupacken. Ich holte die Decken, Handtücher, Wintermäntel und andere Sachen, die uns gegen die Kälte schützen sollten. Mutter und Tante Lana sammelten Töpfe, Geschirr, Gläser, Besteck und alles, was benötigt wurde, um Essen zu bereiten. Aaron und Vater holten Nahrungsmittel aus dem Lagerraum.
Niemand durfte bemerken, dass wir so viel mitnahmen. Wichtig war, dass wir das
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