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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Hause gelangen? Drittens: Was können wir sonst noch unternehmen, um unsere gegenwärtige Situation zu verbessern? Hat irgend jemand von Ihnen einen vernünftigen Vorschlag zu einem dieser drei Probleme?“
    Tiefes Schweigen folgte minutenlang meinen Worten, dann ließ sich die Jungenstimme von Henry F. Underwood vernehmen, der halblaut zu seiner Mutter sagte:
    „In einem Science-Fiction-Roman würde man jetzt auf die Suche nach einem bewohnbaren Planeten gehen.“
    „Und diese Idee wäre auch gar nicht mal so übel“, vermerkte der Professor ruhig. Henry F. lief prompt rot an.
    Als dritter im Bunde meinte der verliebte Reporter erregt:
    „Tatsächlich ist dies die einzigste Möglichkeit, die uns offenbleibt! Vielleicht finden wir einen Planeten, auf dem es Luft, Wasser und Nahrung gibt …“
    Ich nickte, denn ich hatte diese Möglichkeit schon von Anfang an in Betracht gezogen. Ich halte zwar nichts von Science-Fiction, aber ich bin trotz allem nicht ganz so dumm wie ich aussehe.
    Henrys Idee wurde allgemein mit Begeisterung aufgenommen, und das ist auch nicht weiter verwunderlich. Vor wenigen Augenblicken noch den sicheren Tod vor Augen, zeigte sich meinen Schäflein nun abrupt ein neuer Hoffnungsfunke. Kein Wunder, daß sie allesamt begeistert Zugriffen, wie der Ertrinkende nach dem sprichwörtlichen Strohhalm. Nun, mir konnte es nur recht sein!
    „So sind wir uns denn einig, meine Damen und Herren?“ fragte ich und fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Wir werden also sofort damit beginnen, die nächstliegenden Sonnen nach Planeten abzugrasen. Vielleicht finden wir einen, der erträgliche Lebensbedingungen aufweist.“
    Ich ließ eine kleine Pause verstreichen und brachte dann eine Sonderbombe zur Explosion.
    „Und vielleicht, meine Damen und Herren“, sagte ich gelassen, „begegnen wir eines Tages einer intelligenten Rasse, die Sternkarten und optische Instrumente besitzt und uns durch Vergleich mit unseren eigenen Atlanten den Heimweg zu unserer Heimatmilchstraße zeigen kann.“
    Schlagartig begannen die zehn Leute erregt durcheinander zu reden. Manche empfanden die Idee als den Höhepunkt der Phantasie, – andere, wie der Professor und Meister Schmidt, zuckten ungewiß die Achseln und machten ein Gesicht, als wollten sie sagen: „Durchaus möglich. Warum nicht?“
    Ich beschloß, den unausbleiblichen Dämpfer bereits jetzt anzubringen. Deshalb räusperte ich mich dröhnend und meinte mit tiefer Stimme:
    „Die Frage ist nur: Wo finden wir einen bewohnbaren Planeten, meine Damen und Herren? In Anbetracht der Tatsache, daß wir kein Wasser und nur verschwindend wenig Nahrung an Bord haben, ergibt es sich von selbst, daß wir mit unserer Suche nicht länger als – sagen wir – drei Tage zubringen können. Wenn wir nach Ablauf dieser Zeit noch keinen wirtlichen Planeten gefunden haben, dann … nun, ich brauche darüber wohl keine Worte zu verlieren.“
    Diesmal behielten sie alle die Nerven, und ich atmete dankbar auf. Das Schlimmste hatten wir vorläufig überstanden, aber am Horizont zeichnete sich bereits Schlimmeres ab. Wenn es irgend möglich gewesen wäre, hätte ich mich unverzüglich ins Bett gelegt und die Decke über die Ohren gezogen.
    „Das bedeutet“, sagte Hans Jenner langsam und nachdenklich, „daß wir die uns zur Verfügung stehende Zeit möglichst rationell einteilen müssen. Wir dürfen unsere Suche nicht auf Sonnen ausdehnen, bei denen sie von vorherein ergebnislos verlaufen würde …“
    „Ganz richtig“, schaltete sich Travis Pendleton mit dröhnender Stimme ein. „Wir dürfen uns unter keinen Umständen verzetteln, sonst vergeben wir unsere Chance …“
    „Aber wie?“ fuhr der Reporter verzweifelt fort. „Wie, zum Teufel, sollen wir vorher wissen, welche Sonnen mit ziemlicher Sicherheit Planeten haben? Und bei welchen Sonnen sind die Planeten nicht brodelnde Schmelzöfen oder klirrende Eishöllen? Woher sollen wir das wissen, ohne ihnen nicht einen Besuch abgestattet zu haben? Diese Besuche kosten aber Unmengen an Zeit …“
    „Das Problem ist nicht so schwierig, wie es aussieht“, sagte jemand in die allgemeine Aufregung hinein, und der Zeitungsmann hob elektrisiert den Kopf.
    „Sagen Sie das noch mal!“
    Professor Randolph lächelte unwillkürlich und erwiderte ruhig:
    „Mit einiger Überlegung läßt sich die bevorstehende Suche bedeutend einschränken, so daß wir tatsächlich eine gesunde Chance haben.“ Er erhob sich und kam durch den Mittelgang zu mir

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