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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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haben und entdecken, daß die Sonne trotz allem keine Planeten besitzt, – nun, dann …“ Ich zuckte die Achseln.
    „Und was wird aus uns, wenn wir nirgendwo Planeten finden?“ meldete sich Mrs. Underwood mit schriller Stimme aus dem Hintergrund.
    Ich wollte ihr schon eine gesalzene Antwort zuwerfen, als sich der Professor plötzlich mit der flachen Hand an die Stirn schlug, daß es knallte, und ausrief:
    „Das ist es!“
    Er blickte auf und sah die fragenden Augenpaare, die sich aus allen Richtungen auf ihn hefteten, – meines nicht ausgenommen. So bequemte er sich denn verlegen zu einer Er-klärung.
    „Ich weiß jetzt, wie wir in diese unbekannte Region des Weltraums verschlagen worden sind“, meinte er ruhig. „Es gibt für dieses Phänomen nur eine einzige mögliche Erklärung.“
    Weiter, weiter! drängte es in mir. Schwebten wir nicht schon zur Genüge in Spannung?
    „Sie werden sich erinnern, daß wir mit Lichtgeschwindigkeit flogen, als uns die Isolierungen durchbrannten und der Reserveladung, die noch von beträchtlicher Größe war, den Weg in die Y-Anlage freigab. Was dann geschah, ist so ungeheuerlich, daß ich erst jetzt darauf komme. Es passierte nämlich folgendes: Die Y-Anlage, in der der Meteorit gewisse Sicherheitsvorrichtungen beschädigt haben muß, beschleunigte unseren Flug noch weiter. Da es aber in unserem Weltraum keine Geschwindigkeit gibt, die höher wäre, als die des Lichtes, fielen wir einfach aus dem Weltraum hinaus. Er spie uns förmlich aus, weil wir uns nicht an seine Gesetze hielten. Eine Überlichtgeschwindigkeit läßt sich nicht mehr mit Metern pro Sekunde messen. Die TELLUS stürzte also samt ihrem Inhalt in einen außerkosmischen Pseudoraum, wurde dort durch irgendwelche äußere Einflüsse abgebremst – vielleicht durch die Struktur des Pseudoraums selbst –, und erreichte somit wieder einen Wert dicht unterhalb der Lichtgeschwindigkeit. Damit gehorchte sie aber von neuem den Gesetzen unseres Weltraums und konnte ohne weiteres in ihm materialisieren, – allerdings an einer x-beliebigen Stelle. Entfernungen gibt es ja außerhalb unseres Weltraums nicht. Selbstverständlich schickte das Schiff sofort wieder eine Lichtfront auf den Weg, die schließlich auf einen Planetoiden jenes Asteroidengürtels prallte und uns zum Haken brachte. Ja …“ Der Professor breitete die Arme auseinander. „Das ist meine Erklärung, und wissen Sie, welche Tatsache mir auf den richtigen Weg verholfen hat? Ich erinnerte mich nämlich soeben, daß auf der Erde an einem Überlichtgeschwindigkeitsantrieb gebaut wird, der auf dem Prinzip der S-Y-Anlage fußt. Allerdings gibt es da noch verschiedene ungelöste Probleme, wie zum Beispiel die Koordinierung im Raum nach erfolgtem Sprung durch den Pseudoraum, – und diese Schwierigkeit ist es ja auch, mit der wir es zur Zeit zu tun haben.“
    Da ich schließlich nicht gut in sprachloser Verblüffung vor meinen Leutchen stehen konnte und meiner Rolle als Supermann treu zu bleiben hatte, die ein Reiseleiter stets in den Augen seiner Schützlinge spielt, zwang ich mich rasch zu einem zustimmenden Nicken, als ob ich mir diese ganze Geschichte bereits selbst ausgeknobelt hätte. In Wirklichkeit war dies natürlich nicht der Fall. Ich hätte mich beißen können vor Wut darüber, daß ich nicht von allein auf diese einzig mögliche und gar nicht mal so komplizierte Erklärung gekommen war.
    Ja, der Professor hatte zweifellos recht mit seinen Ausführungen.
    Demnach war die TELLUS das erste irdische Schiff, das jemals mit einem Überlichtgeschwindigkeitsantrieb geflogen war, – oder vielmehr mit einem „Hyperdrive“, wie er von jenen närrischen utopischen Schriftstellern immer genannt wird, weil das nach mehr klingt. Wenn mir der Professor nicht bestätigt hätte, daß man auf der guten, alten Mutter Erde bereits an solch einer Höllenmaschine arbeitete, hätte ich mir das Prinzip glatt patentieren lassen. Der „Marsh-Antrieb“. Klingt gut, eh?
    So nickte ich denn zustimmend, und auch meinen Schützlingen schien eine Kerze aufgegangen zu sein, denn sie machten Gesichter, als wollten sie sagen: „Ja, DAS ist es!“
    Ihre Lebensgeister begannen allmählich Kraft zu gewinnen, und ich ahnte fast hellseherisch, daß im nächsten Augenblick irgend etwas Einschneidendes passieren würde, – sozusagen als Reaktion auf die bisher überstandenen Abenteuer. Und ich behielt recht!
    Was in den nächsten Minuten folgte, spottete einfach jeder

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