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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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geschritten. Ich machte ihm Platz, und er starrte einige Minuten lang angestrengt durch die Beobachtungsluken. Dann wandte er sich um und ergriff wieder das Wort.
    „Wenn man ein wenig von Astronomie versteht, meine Damen und Herren, dann weiß man, daß manche Sonnen einfach keine bewohnbaren Planeten haben können. Es gibt da verschiedene Hinweise, die dem Fachmann eine ganze Menge über den Zustand des betreffenden Sterns zu sagen vermögen. Eine dieser wichtigen Charakteristiken ist die Spektralklasse des betreffenden Sterns, denn sie läßt mit hinreichender Genauigkeit die Temperatur und das ungefähre Alter des Sterns erkennen. Sehr junge Sterne können jedoch keine bewohnbaren Planeten haben, ebensowenig wie sehr alte Sterne. Man kann also füglich behaupten, daß man bewohnbare Planeten in erster Linie bei Sternen von mittlerer Spektralklasse finden wird, also etwa bei den Spektralklassen A bis K.“
    Der Professor legte eine kurze Pause ein, um uns Zeit zu geben, seine Worte zu verdauen. Ich war heilfroh, daß er mir die Arbeit abgenommen hatte, und langsam begann sich auch neue Hoffnung in mir zu regen.
    „Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Sternformation selbst“, fuhr Randolph dozierend fort, als ob er vor einem Hörsaal voll Studenten stünde. „Wir können zum Beispiel mit einiger Sicherheit sagen, daß ein Doppelstern wohl kaum bewohnbare Planeten besitzt, da seine wahrscheinliche Entstehungsart die Bildung eines solchen ausschließt. Wir sind also bereits in der Lage, einige Einschränkungen zu treffen und können von vornherein sagen, daß wir Sterne von den Spektralklassen O, B, M, R und N, ebenso wie Doppelsterne von unserer Suche ausschließen müssen, da sie mit großer Wahrscheinlichkeit keine bewohnbaren Planeten besitzen.“
    Zweifellos kam bereits ein großer Teil der Zuhörer nicht mehr mit, aber das spielte keine Rolle. Mit halbem Ohr vernahm ich jetzt wieder das wilde Hämmern von Zach Polk aus dem Maschinenraum. Hoffentlich zertrümmerte er nicht die ganze Anlage!
    „Wir haben nun direkt vor uns einen sogenannten Kugelhaufen, meine Damen und Herren. Hinter uns befindet sich die große Sonne mit dem Asteroidenring, die also ebenfalls nicht in Frage kommt, und den übrigen Raum nehmen vereinzelte ferne Sonnen ein. Lassen Sie mich jedoch zunächst auf den Kugelhaufen eingehen …
    Dieses merkwürdige Gebilde ist, wie schon der Name sagt, ein kugelförmig angeordneter Haufen von schätzungsweise hunderttausend Sternen. Zum Mittelpunkt hin stehen sie in so dichter Konzentration, daß sie dort vom Fernrohr nicht mehr in Einzelsterne aufgelöst werden können. An keiner anderen Stelle des Weltraums liegen sie so dicht aneinander, wie in der Mitte dieses Kugelhaufens, und die Abstände zwischen ihnen belaufen sich nicht mehr auf „stellare“, sondern auf „planetarische“ Entfernungen. Von einem Planeten eines dieser Sterne aus gesehen, würde es keinen, großen Unterschied zwischen Sonne und Sternen geben, wie auf der Erde, sondern nur nähere und fernere Sonnen. Andererseits beschreibt dieser hypothetische Planet keine Ellipse um die ihm nächste Sonne, sondern eine überaus komplizierte Bahn, die ihm durch die Einwirkung der anderen Sonnen aufgezwungen wird. Ein solcher Planet kann niemals Lebensbedingungen aufweisen, die für uns zuträglich wären. Welchen Schluß ziehen wir also daraus?“
    Der Professor wartete einen Moment und fuhr dann fort:
    „Wir erkennen, daß wir auch in jenem Kugelhaufen keine Chance haben würden, einen Planeten zu finden. Damit bleiben nur die vereinzelten Sonnen übrig, die sich in unserer restlichen Umgebung verteilen. Auf sie müssen wir unsere Suche beschränken, und ich bin ziemlich sicher, daß wir schon recht bald ein Planetensystem finden werden …“
    Er trat an die nächste Luke und blickte hinaus. Eine lange Weile verstrich, während der keiner der Leute auch nur einen Mucks zu tun wagte. Nur Zach Polk ließ sich nicht weiter stören. Die beiden Schottentüren mußten offenstehen, denn ich vernahm deutlich seine wilden Flüche, mit denen er seine Reparaturarbeit begleitete. Dann erwachte der Professor zum Leben und winkte mich zu sich. Ich drückte meine Nase neben der seinen an das Quarzglas und blickte hinaus.
    „Sehen Sie diese gelbweiße Scheibe dort? Sie steht ziemlich allein, und etwa zehn Zentimeter über ihr befinden sich fünf weitere Sterne in Form eines Kreuzes.“
    Ich fand den gelbweißen Stern, der erstaunlich stark

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