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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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ferner Sonnen verteilt im übrigen Raum, – das war alles. Ich stand nahe davor, in Tränen auszubrechen.
    „Wundervoll!“ ereiferte sich da zu meiner Überraschung die Stimme von Mrs. Underwood. „Diese Sternenpracht! Das stand zwar nicht im Programm, aber ich bin dem INTERPLANET-Reisebüro sehr dankbar dafür, daß es uns diese herrliche Aussicht nicht vorenthält. Du nicht auch, Henry? Aber wird es nicht langsam Zeit, daß wir wieder nach Hause zurückkehren? Ich habe allmählich Hunger, und dann müßte ich auch mal …“
    So riß ich mich denn von der „herrlichen Aussicht“ los, strich meinen Reiseanzug glatt und wandte mich meinen Schäflein zu. Staunend, andächtig und ein wenig ängstlich starrten sie aus ihren Luken. Na ja, sie mußten sich jetzt auf manch bittere Überraschung gefaßt machen.
    Der Professor rechnete mit fliegendem Stift auf einem Blatt Papier, und seine Tochter sah ihm mit großen Augen über die Schulter. Für ihn würden meine Ankündigungen keine Überraschung bedeuten. Auch nicht für Anne, die jetzt meinem Blick begegnete und zögernd lächelte. Ich zwinkerte ihr zu, schenkte ihr zusätzlich noch ein breites Grinsen und ergriff dann entschlossen das Wort.
    „Meine Damen und Herren, darf ich Sie bitten, mir für die nächsten Minuten Ihr Ohr zu leihen? Die Situation erfordert es, daß wir verschiedenes miteinander zu besprechen haben …“
    Ich wartete, bis sich auch Hans Jenner und Betty Van’t Hoff soweit gefunden hatten, daß sie ihre Blicke voneinander lösen und mich beäugen konnten. Selbst Henry F. Underwood geruhte, von seinem Buch aufzusehen.
    „Was zunächst unsere allgemeine Ohnmacht vor wenigen Minuten betrifft, so muß ich gestehen, daß mir dafür jegliche Erklärung fehlte. Vielleicht hat Herr Professor Randolph …“ Ich sah den Astronomen an, aber der zuckte ratlos die Achseln und schüttelte den Kopf.
    „Nein? Nun, dann müssen wir diese Frage vorerst auf sich beruhen lassen. Vielleicht werden wir einen Hinweis darauf erlangen, wenn wir uns die technischen Vorgänge der letzten Minuten etwas näher betrachten. Sie werden sich alle gefragt haben, meine Damen und Herren, was wohl in unseren Antriebsaggregaten geschehen sein mag …“
    Ich setzte meinen Sermon fort und erklärte den zehn Leutchen, daß der Meteorit nicht nur einige Spulen und Widerstände in der S-Anlage beschädigt hatte, sondern auch die Schaltrelais, die bei Bedarf die Reservestromkreise mit dem Hauptstromkreis in Verbindung brachten, – daß die Isolierungen den Millionen von Amperestunden in den Reservespeicherspulen nicht länger standzuhalten vermochten und einfach durchbrannten, – und daß schließlich die gesamte Ladung im Zeitraum weniger Sekundenbruchteile durch die verkorkste Y-Anlage gebrandet war.
    „Was jedoch daraufhin mit uns geschah, meine Damen und Herren“, fuhr ich achselzuckend fort, „vermag niemand zu sagen. Eines jedoch ist sicher, und Sie werden es sich alle schon gedacht haben, als Sie aus Ihren Sichtluken hinausblickten: Wir befinden uns irgendwo im Weltraum, weit entfernt von unserem Milchstraßensystem. Vielleicht sind es einige Millionen von Lichtjahren, vielleicht nur fünfhunderttausend, die uns von unserem Heimatuniversum trennen, – wir wissen es nicht. Wir wissen nur, daß sich unsere Heimatgalaxis nirgendwo in Sicht befindet, und daß kein bekannter Stern, geschweige denn ein bekanntes Sternbild in unserer Umgebung zu erkennen ist. Das, meine Damen und Herren, ist unsere augenblickliche Lage in kurzen Worten. Ich möchte Herrn Professor Randolph fragen, ob er mit mir gleicher Meinung ist.“
    Der Spitzbart ließ seinen Schreibstift sinken und richtete sich unwillkürlich auf. Seine Stimme klang ruhig und fest.
    „Ja, Mr. Marsh hat völlig recht. Da wir nicht wissen, durch welches Phänomen wir in diese Gegend des Weltraums verschlagen worden sind, können wir auch nicht annähernd feststellen, welche Entfernung uns von unserer Heimatgalaxis trennt, geschweige denn in welcher ungefähren Richtung sie liegt. Meine Damen und Herren, ich sehe deshalb vorläufig keine Möglichkeit, in bekannte Raumregionen zurückzukehren, jedoch arbeite ich zur Zeit bereits an einer Theorie, die uns gegebenenfalls erklären könnte, wie wir hierher gelangt sind. Vielleicht …“ Er zuckte die Schultern und lehnte sich in seinen Sessel zurück.
    Ich vermochte mit dem besten Willen nicht zu erkennen, wie uns eine Theorie des unerklärlichen Phänomens weiterhelfen

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