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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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grüßen euch!« murmelte Ball ungläubig vor sich hin, und seine Lippen zitterten.
    Jedermann auf dem Schiff hatte die Stimme gehört. Als die Stimme wieder sprach, wußte Steffens nicht, ob es eine oder mehrere Stimmen waren.
    »Wir erwarten euer Kommen«, sagte sie feierlich und wiederholte dann: »Wir wollen nur dienen.«
    Und dann sandten ihnen die Roboter ein Bild.
    So deutlich und plastisch wie in einem 3 D-Film sah er plötzlich einen der Roboter vor einem Hintergrund rotbrauner, nackter Felsen stehen. Mit einer feierlichen, langsamen Bewegung hob der Roboter einen seiner Arme auf seiner rechten Seite und streckte sie Steffens entgegen, wie eine Hand, die man einem Freund darbietet.
    Steffens fühlte ein seltsames Drängen in sich, diese Hand zu ergreifen, wurde sich aber dann sofort bewußt, daß dieser Drang nicht ganz freiwillig war. Der Roboter hatte mitgeholfen.
    Als das Bild wieder verschwand, merkte er, daß die anderen es auch gesehen hatten. Einen Augenblick stand er abwartend da. Der Kontakt war gebrochen, aber er verspürte immer noch das Drängen des Roboters in sich. Instinktiv wußte er, daß die Roboter in der Lage waren, sein Gehirn zu kontrollieren. Aber als nichts weiter geschah, verlor er seine Furcht.
    Während die Mannschaft wie verzaubert dastand, versuchte er zu antworten. Verbissen konzentrierte er sich auf das, was er sagen wollte. Er sprach die Worte laut aus, um eine Kontrolle zu haben, und streckte seine Rechte aus, so wie es der Roboter getan hatte.
    »Ich grüße euch«, sagte er mit eigenen Worten, und erklärte dann: »Wir kommen von den Sternen.«
    Er kam sich furchtbar theatralisch vor, aber die Situation verlangte es. Einen Augenblick fragte er sich, ob er die Sache nicht lieber der Kontaktgruppe hätte überlassen sollen.
    Nein, es war seine Aufgabe. Er hatte angefangen, er mußte sie beenden.
    »Wir bitten – wir bitten höflichst, auf eurem Planeten landen zu dürfen.«
    STEFFENS hatte nicht erwartet, daß es so viele waren. Sie waren zusammengeströmt, als das Schiff zum ersten Male am Horizont erschienen war, und jetzt drängten sich schon Hunderte in dichten Gruppen auf dem Hügel. Und immer noch mehr kamen hinzu, während er das Beiboot sanft aufsetzen ließ. Sie glitten mit phantastischer Leichtigkeit und Eleganz die felsigen Hügel herab, so daß Steffens vorübergehend die Anwandlung einer unbestimmten Furcht empfand. Die Mehrzahl der Roboter stand mit der schweigenden Bewegungslosigkeit kalten Metalls da. Andere drängten sich nach vorn und näherten sich dem Beiboot. Aber keiner berührte es, und als Steffens ausstieg. bildete sich ein freier Kreis um ihn.
    Einer der nahestehenden Roboter näherte sich ihm auf einer Anzahl kurzer, unglaublich starker und beweglicher Beine. Das schwarze Ding blieb vor ihm stehen und streckte ihm seine Hand entgegen, genau, wie es auf dem Bild gewesen war. Steffens ergriff die Hand mit einem, wie er hoffte, warmen Druck und spürte die Kraft des Metalls durch den Handschuh seines Raumanzugs.
    »Willkommen«, sagte der Roboter. Steffens hörte die Worte nur in seinem Hirn. Die Roboter mußten vollendete Telepathen sein. Aber der Ton der Worte hatte sich auf seltsame Weise verändert. Er klang jetzt weniger drängend, weniger – Steffens verstand das nicht – interessiert, so als ob der Roboter eigentlich jemand anders erwartet hatte und jetzt enttäuscht war.
    »Danke«, sagte Steffens. »Wir danken euch sehr, daß ihr uns die Erlaubnis zur Landung gegeben habt«.
    »Unser Wunsch ist nur«, wiederholte der Roboter mechanisch, »zu dienen.«
    Plötzlich überwältigte Steffens ein Gefühl der Einsamkeit. Er war nur von Maschinen umgeben. Es waren keine Menschen. Er versuchte, den Gedanken zu verdrängen, weil er nicht unhöflich erscheinen wollte. Aber –
    »Werden die anderen auch herunterkommen«, fragte der Roboter immer noch mit dieser eintönigen Stimme.
    »Sie müssen beim Schiff bleiben«, antwortete Steffens und vertraute auf die Höflichkeit des Roboters, ihn nicht nach den Gründen dafür zu fragen. Freilich, wenn sie sowieso seine Gedanken lesen konnten, brauchten sie gar nicht erst zu fragen.
    Lange Zeit sagte keiner ein Wort, so daß Steffens unruhig zu werden begann. Er wußte nicht, was er sagen sollte, der Roboter über wartete offensichtlich auf etwas. Also gab er dem Rest der Beibootmannschaft ein Zeichen, herauszukommen.
    Langsam stiegen sie heraus, und der Kreis der Roboter weitete sich. Steffens hörte wieder

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