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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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anderen Roboter standen. Ihn fröstelte plötzlich.
    MÖCHTEN Sie gern einen Arzt sehen?
    Steffens zuckte unwillkürlich zusammen. Erst dann wurde ihm klar, was der Roboter meinte.
    »Nein, jetzt noch nicht«, sagte er, »Vielen Dank.« Er schluckte nervös, während die Roboter immer noch schweigend warteten.
    »Könnt ihr mir sagen«, meinte er schließlich »wie alt ihr seid? Jeder einzelne von euch?«
     

     
    »Nach Ihrer Zeitrechnung«, antwortete sein Roboter und machte dann eine kleine Pause, um nachzurechnen, »bin ich vierundvierzig Jahre, sieben Monate und achtzehn Tage alt. Ich habe also noch zehn Jahre und etwa neun Monate zu leben.«
    Steffens bemühte sich, die Angaben des Roboters zu verstehen.
    »Vielleicht würde es unsere Unterhaltung erleichtern, wenn Sie mir einen Namen gehen würden, so wie es bei Ihnen der Brauch ist. Wenn man die ersten – Buchstaben meiner Bezeichnung verwendet, kann man meinen Namen etwa mit Elb übersetzen.«
    »Sehr erfreut«, murmelte Stellens.
    »Sie werden Stef genannt«, meinte der Roboter freundlich.
    Dann deutete er auf den Roboter, der neben Hall stand und sagte: »Das Alter von Peb ist siebzehn Jahre, einen Monat und vier Tage. Peb hat also noch rund achtunddreißig Jahre zu leben.«
    Steffens versuchte mitzukommen. Die Lebenszeit eines Roboters betrug also etwa fünfundfünfzig Jahre, Aber die Ruinenstädte und das Kohlendioxyd? Wie reimte sich das zusammen? Der Roboter Elb hatte ihm gesagt, daß die Schöpfer den Menschen ähnelten. Sie mußten also Sauerstoff und Pflanzenleben benötigt haben. Außer –
    Er entsann sich der Gebäude auf Tyrban IV.
    Außer die Erbauer stammten gar nicht von diesem Planeten.
    Seine Gedanken wirbelten wirr durcheinander, bis Ball ihn in die Wirklichkeit zurückrief.
    »Baut ihr euch selbst?« fragte der Erste Offizier.
    Peb antwortete ihm, und man spürte wieder den leisen Unterton der Freude, als würde ihn die Gelegenheit, zu antworten, beglücken.
    »Nein, wir bauen uns nicht selbst. Wir werden von der« – er suchte nach dem passenden Wort – »von der Fabrik gebaut.«
    »Der Fabrik?«
    »Ja. Die Schöpfer haben sie gebaut. Möchtet ihr sie gern sehen?«
    Die beiden Erdmenschen nickten.
    »Wollt ihr vielleicht euer Beiboot benutzen. Es ist ziemlich weit weg!«
    Es war wirklich weit, sogar mit dem Beiboot. Steffens nahm ein paar Leute mit. Endlich sahen sie – fast auf der anderen Seite des Planeten – die Fabrik im schwachen Licht der aufgehenden Sonne vor sich liegen. Es war ein riesenhafter phantastischer Block aus grauem wolkigen Metall, der in einem Tal zwischen zwei uralten verwitterten Bergen lag. Steffens ging tiefer und umkreiste ein paarmal langsam das mächtige Bauwerk. Er sah Roboter, die sich in der Nähe bewegten, kleine schwarze Käfer in der Entfernung – Roboter, die die Stätte ihrer Geburt verließen.
    DIE Erdmenschen blieben einige Wochen, Während dieser Zeit war Steffens meist mit Elb zusammen, mit dem er lange Gespräche führte. Die Kontaktspezialisten der Besatzung zogen kreuz und quer über den Planeten und spürten einer Kultur nach, die so seltsam war, wie noch keine andere Kultur vor ihr. Die Gebäude auf Tyrban IV waren immer noch in ein Geheimnis gehüllt, und dieses Geheimnis und auch der Ursprung der Roboter mußten geklärt werden, bevor sie wieder aufbrechen konnten.
    Erstaunlicherweise dachte Steffens nicht mit einem einzigen Gedanken daran, was dann später kommen sollte. Immer wenn er in die Nähe eines Roboters kam, verspürte er ein allgemeines und wohltuendes Gefühl des guten Willens, so daß ei sich warm und geborgen fühlte, und außerdem beschäftigte ihn seine augenblickliche Arbeit so sehr, daß er gar nicht dazu kam, an die Zukunft zu denken.
    Etwas, was ihm anfangs nicht so bewußt geworden war, war, daß die Menschen den Robotern genauso ungewöhnlich und erstaunlich vorkommen mußten, wie sie ihnen. Urplötzlich und schockartig erkannte er, daß die Roboter nie ein lebendes Wesen gekannt hatten. Keinen Wurm, keinen Käfer, kein Blatt, keinen Strauch, Sie wußten nicht, was Fleisch war. Nur dieÄrzte wußten es, aber auch sie konnten nicht begreifen, was eigentlich mit ›organischer Materie‹ gemeint war. Die Roboter brauchten lange Zeit, bis sie herausbekamen, daß die Erdmenschen Schutzanzüge trugen und daß diese Anzüge kein fester Bestandteil ihres Körpers waren, und sie brauchten noch viel länger, bis sie begriffen, wozu diese Anzüge benötigt wurden.
    Aber

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