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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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noch nicht untersucht hatten. Steffens erwartete sich auch hier keine Überraschungen mehr, denn die automatischen Beobachtungssonden, die sie vorausgeschickt hatten, hatten keine positiven Resultate zurückgebracht. Aber er wollte nichts unversucht lassen.
    Das Schiff flog in einer Höhe von ein paar Kilometern. Tief unten zeigten sich die verschwommenen Konturen von Felsen und Hügeln. Steffens schaltete den Sehschirm auf höchste Vergrößerung und beobachtete die Bilder, die darüber hinwegzogen.
    UND dann sah er eine Stadt.
    Da auch der Hauptschirm eingeschaltet war, sah es die ganze Mannschaft. Irgend jemand schrie, und sie stoppten das Schiff. Steffens wollte schon Anweisung geben, etwas höher zu gehen, als er bemerkte, daß die Stadt tot war.
    Er blickte auf verfallene Mauern hinunter, die sich in einem weiten Kreis auf der Ebene erhoben. Ungefähr in der Mitte der Stadt sah er einen riesigen Krater, wenigstens fünf Kilometer im Durchmesser und sehr tief. Und in all dem aufgehäuften Schutt war keine Bewegung zu entdecken.
    Um ganz sicher zu gehen, ließ Steffens das Schiff bis auf ein paar hundert Meter über den Boden sinken. Dann wendete er und flog hinaus über den Hauptkontinent in das Gebiet, wo jetzt die Sonne schien. Unter dem Schiff zog immer noch nackter, öder Fels vorbei. Kein einziges Fleckchen mit Pflanzenwuchs war zu sehen. Und dann tauchten andere Städte auf – alle wie die erste, mit einem großen schwarzen Krater in der Mitte, der ihnen wie ein todbringender Stempel aufgedrückt worden war und alles zu einem dunklen Nichts verschmolz.
    Keiner im Schiff sagte ein Wort. Keiner von ihnen hatte je einen Krieg gesehen, denn seit dreihundert Jahren hatte es weder auf der Erde noch in ihrer näheren Umgebung einen Krieg gegeben.
    Sie flogen weiter und näherten sich schon wieder der Nachtseite des Planeten. Als sie bis auf einen Kilometer heruntergingen, begannen ihre Strahlungszähler zu reagieren. Die Stärke der Strahlung sagte ihnen, daß es da unten nichts Lebendiges mehr geben konnte.
    Nach einer Weile sagte Ball: »Nun, was meinen Sie? Haben unsere Freunde vom vierten Planeten das angerichtet, oder waren es vielleicht die gleichen Leute wie diese hier?«
    Steffens wandte kein Auge von dem Sehschirm. Sie hatten jetzt die Nachtseite fast umrundet und näherten sich wieder der Sonnenseite.
    »Wir werden landen und nachsehen«, sagte er. »Lassen Sie die Strahlenschutzanzüge ausgeben.«
    Steffens dachte nach. Wenn die Bewohner des vierten Planeten nicht von dieser Welt stammten, dann müßten sie aus den Tiefen des Raums gekommen sein. Von einem der anderen Planeten dieses Systems konnten sie nicht kommen. Dann hatten sie also Sternenschiffe und waren kriegerisch. Damals, vor Tausenden von Jahren. Erst jetzt wurde ihm klar, wie ungeheuer wichtig es war, daß Balls Frage beantwortet wurde. Als das Schiff auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz schon sehr tief flog, stand Steffens immer noch grübelnd vor dem Schirm. Er sah deshalb als erster, daß sich da unten etwas bewegte.
    Es war erst ein schwarzer Schatten gewesen, und plötzlich hatte sich dieser Schatten bewegt. Steffens erstarrte. Und dann sah er – selbst auf diese Entfernung – daß dieser Schatten ein Roboter war.
    Klein und schwarz war er und hatte eine Menge herabhängender Arme und Beine. Eine volle Sekunde lang konnte Steffens das Ding klar und deutlich sehen, wie es sich gleitend einen Abhang hinunterbewegte und dabei den Kopf nach oben drehte, um den Flug des Schiffes zu verfolgen.
    Und dann war der Hügel vorbei.
    STEFFENS ließ das Schiff steigen. Es bäumte sich unter ihm auf und schoß in den Himmel. Das Manöver wurde so schnell ausgeführt, daß ein paar Leute der Mannschaft stürzten. Steffens drehte an den Knöpfen des Schirms und erhöhte die Vergrößerung. Und dann sah er noch einen und dann zwei und dann eine ganze Gruppe, alle mit weit herabhängenden Armen.
    Nichts Lebendiges, nur Roboter, dachte er. Eine Drehung am Abstimmknopf, und das Bild wurde noch deutlicher. Hinter ihm stieß einer seiner Leute einen erstaunten Ruf aus.
    Ein Band aus einer klaren, durchsichtigen Substanz, vielleicht Kunststoff, dachte er, zog sich um den ganzen Kopf des Roboters. Das mußte wohl das Auge sein – ein Auge, das in alle Richtungen gleichzeitig sehen konnte. Oben in der Mitte des Kopfes befand sich ein runder Fleck aus der gleichen Substanz. Der Rest war schwarzes Metall, mit fabelhafter Vollendung zusammengefügt,

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