Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
Vom Netzwerk:
einen der Roboter sprechen. Die Stimme klang jetzt viel freundlicher.
    »Wir hoffen, ihr werdet uns vergeben, daß wir in eure Gedanken eingedrungen sind. Es ist nicht – Sitte – bei uns, Verbindung aufzunehmen, wenn wir nicht dazu aufgefordert worden sind. Aber als wir bemerkten, daß ihr euch über unsere Beschaffenheit nicht im klaren wart und im Begriff standet, unseren Planeten wieder zu verlassen, entschlossen wir uns, von unserer Sitte abzuweichen, damit ihr eure Entscheidung auf Grund ausreichender Kenntnisse treffen könntet.«
    Steffens antwortete stockend, daß er ihre Handlung verstehen wurde und ihnen dafür dankbar sei.
    »Wir stellen fest«, fuhr der Roboter fort, »daß ihr euch nicht bewußt seid, welch vollkommenen Zugang wir zu euren Gedanken haben. Ihr würdet vielleicht bestürzt sein, wenn ihr erfahrt, daß wir uns aus euren Gehirnen die nötigen Informationen geholt haben. Wir müssen um Entschuldigung bitten. Wir haben es nur getan, um mit euch in Verbindung treten zu können. Wir haben eure Gedanken nur so weit gelesen, als dies für eine Verständigung nötig war. Von nun an werden wir in eure Gedanken nur eindringen, wenn ihr das wünscht.«
    Steffens war überrascht, daß er auf die Nachricht, daß man ohne Erlaubnis seine Gedanken erforscht hatte, nicht so heftig reagierte, wie er es vielleicht unter anderen Umständen getan hätte. Trotzdem fühlte er einen gewissen Schock und hüllte sich fürs erste in Schweigen, während die Kontaktspezialisten unter seiner Mannschaft sich an die Arbeit machten.
    Der Roboter, der mit ihm gesprochen hatte, unterschied sich in nichts von den anderen Robotern der Gruppe. Da allem Anschein nach alle Roboter gleichzeitig von allem erfuhren, was gesprochen oder gedacht wurde, nahm Steffens an, daß sie nur deshalb einen einzelnen vorgeschickt hatten, damit die Erdmenschen sich mehr zu Hause fühlten. Auch das Bild der ausgestreckten Hand, das charakteristische Händeschütteln der Erdmenschen, hatte man ausgeliehen, um ihm und seinen Kameraden ein heimisches Gefühl zu vermitteln. Der einzige Mißton während der Begrüßung war das kurze Zögern des Roboters gewesen, die wenigen Sekunden, in denen er eine Enttäuschung zu verspüren glaubte. Steffens schob seine Zweifel beiseite und begann, den am nächsten stehenden Roboter eingehender zu betrachten.
    Er war nicht sehr groß, mindestens dreißig Zentimeter kleiner als die Menschen. Das merkwürdigste neben dem Augenband, das den ganzen Kopf umzog, war eine Unzahl von Symbolen, die offenbar in das Metall eingraviert waren. Reihen um Reihen von Symbolen – möglicherweise Ziffern – standen auf seiner Brust, setzten sich unter den Armen fort und führten in präzisen Reihen bis hinab zum Ende des Rumpfes. Wenn es Zahlen waren, dann bestimmt ein sehr kompliziertes System. Aber dann entdeckte er dasselbe Muster auch auf den anderen Robotern in seiner Nähe, und es war offensichtlich das gleiche. Er schloß daraus, daß die Symbole nur zum Schmuck dienten, und ließ es für den Augenblick auch dabei bewenden, wenn ihm auch eine solche Erklärung unlogisch erschien.
    ALS er sich endlich überzeugt hatte, daß wohl keine Gefahr bestand, ließ Steffens das Schiff landen. Als die Mannschaft durch die Luftschleuse trat, wurde sie von den Robotern empfangen, und jeder einzelne fand einen Roboter an seiner Seite, der ihn unterwürfig bat, ihm dienen zu dürfen. Es standen jetzt buchstäblich Tausende von Robotern herum, die nach und nach aus allen Richtungen eingetroffen waren. Sie standen in einem weiten Bogen unbeweglich um das Schiff herum und glänzten in der Sonne wie ein unübersehbares metallisch-schwarzes Getreidefeld.
    Offenbar waren die Roboter ausschließlich zu dem Zweck konstruiert worden, zu dienen. Steffens spürte, welche Freude ihnen das bereitete. Er spürte es trotz ihrer glatten ausdruckslosen Gesichter. Sie waren so eifrig wie Kinder, obwohl sie immer noch eine gewisse Zurückhaltung zeigten. Wer auch immer sie gebaut hatte, dachte Steffens bewundernd, er hatte eine gute Arbeit geleistet.
    Ball gesellte sich zu ihm und starrte mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen auf die Roboter. Einer der Roboter sonderte sich aus der Menge ab und schloß sich ihm an. Der als erster gesprochen hatte, war bei Steffens geblieben.
    Ball wußte, daß der Roboter jedes Wort, das er sagte, hören und verstehen konnte, und war deshalb erst eine Weile vorsichtig. Aber allmählich verlor sich sein Gefühl der

Weitere Kostenlose Bücher