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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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überlegte. »Nun, meinetwegen. Falls Sie glauben, daß es Sinn hat.«
    »Das weiß man vorher nie. Ausgrabungen haben allerdings wohl nicht viel Zweck. Die Häuser stehen auf einem Felsfundament, das der Wind vollkommen freigelegt hat. Und wie Sie sehen, ist es gewachsener Fels« – er zeigte auf die Felsleiste zu ihren Füßen – »und wurde schon vor langer Zeit herausgehauen.«
    »Vor wie langer Zeit?«
    Ball scharrte unbehaglich mit den Füßen im Sand.
    »Das möchte ich nicht so aus dem Stegreif sagen.«
    »Schätzen Sie mal ganz grob.«
    Ball schaute den Captain an. Er wußte genau, an was dieser dachte. Er lächelte etwas gezwungen und sagte: »Fünftausend Jahre – zehntausend? Was weiß ich.«
    Steffens pfiff leise durch die Zähne.
    Ball deutete wieder auf die Wand. »Schauen Sie sich diese Furchen an, die sind Beweis genug. Selbst ein irdischer Wind würde mindestens ein paar tausend Jahre brauchen, um solche tiefen Furchen in den Felsen einzuschneiden, und der Wind hier hat nur einen Bruchteil seiner Kraft.«
    Ein paar Minuten standen die beiden Männer schweigend da und hingen ihren Gedanken nach. Vor dreihundert Jahren war es den Menschen gelungen, in den interstellaren Raum einzudringen, und dies hier war der erste Beweis für die Existenz einer fortgeschrittenen raumfahrenden fremden Rasse.
    Es war ein historischer Augenblick, aber daran dachten die beiden Männer nicht.
    Die Menschheit beherrschte die Raumfahrt seit dreihundert Jahren. Wer aber auch immer diese Gebäude errichtet hatte, beherrschte die Raumfahrt seit Tausenden von Jahren.
    Und das würde ihnen, so dachte Steffens unbehaglich, einen verdammt großen Vorsprung geben.
    WÄHREND das Ausgrabungskommando emsig, aber erfolglos arbeitete, blieb Steffens allein zwischen den Gebäuden zurück. Ball gesellte sich zu ihm und schaute sich gelangweilt die Mauern an.
    »Na ja«, sagte er, »wer sie auch waren, wir haben seither von ihnen nichts mehr gehört.«
    »Wirklich nicht? Woher wissen Sie das so genau?« knurrte Steffens. »Während die Menschen sich noch gegenseitig mit Speeren bewarfen, durchzog eine fremde Rasse diesen Sektor der Milchstraße. Das ist sehr lange her. Und dieser Planet ist nur rund drei Lichtjahre von Varius II entfernt, einem Planeten, dessen Zivilisation so alt ist wie die der Erde. Sind die Erbauer dieser Gebäude auch zum Varius gekommen? Oder vielleicht gar zur Erde? Wie wollen Sie das wissen?«
    Geistesabwesend schleuderte er mit dem Fuß einen Stein weg. »Aber, was das Wichtigste ist, wo sind sie jetzt? Eine Rasse, die mehrere tausend Jahre – «
    »Fünfzehntausend«, sagte Ball und fügte hinzu, als Steffens ihn anblickte: »Das ist jedenfalls die Meinung unserer Geologen. Fünfzehntausend mindestens.«
    Steffens drehte sich um und starrte die Gebäude verloren an. Als er sich klar machte, wie uralt sie wirklich waren, kam ihm plötzlich ein Gedanke.
    »Warum eigentlich Gebäude aus Stein? Warum ein so dauerhaftes Material? Irgend etwas stimmt doch da nicht. Es wäre nicht notwendig gewesen, zu bauen, außer natürlich sie waren schiffbrüchig. Und Schiffbrüchige hätten doch wenigstens irgendeine Kleinigkeit zurücklassen müssen. Der einzige Grund für ein Lager wäre – «»Wenn ein Schiff hierher gekommen wäre, ein paar Leute abgesetzt hätte und dann wieder abgeflogen wäre.«
    Steffens nickte. »Aber dann müßte sie das Schiff später wieder abgeholt haben. Und wo ist es dann hingeflogen?« Nachdenklich starrte er zu dem schwarzblauen Mittagshimmel hinauf. »Das werden wir wohl nie erfahren.«
    »Wie steht es mit den anderen Planeten?« fragte Ball.
    »Der Bericht war negativ. Der innere ist zu heiß, der äußere zu schwer und zu kalt. Der dritte Planet ist der einzige mit vernünftiger Temperatur, aber er hat eine ohlendioxydatmosphäre.«
    »Und Monde?«
    Steffens zuckte die Schultern. »Wir können ja mal achsehen.«
     
    DER dritte Planet war ein glatter glänzender Ball. Als sie aber näherkamen, löste sich die Glätte in eine Unzahl sich auftürmender Wolkenbänke auf, und an manchen Stellen schimmerte schwach die Oberfläche durch. Das Schiff durchstieß die dichte Atmosphäre und fiel die letzten Kilometer auf seinen Bremsen. Dann gingen sie in Gleitflug über und flogen in Richtung des Sonnenuntergangs.
    Die Monde dieses Sonnensystems hatten nichts Neues ergeben. Der dritte Planet, eine heiße und schwere Welt, die keinen freien Sauerstoff besaß, war die einzige Möglichkeit, die sie

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