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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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mit einem entschiedenen: »Das reicht. Ich habe keine Lust, mir durch nichts bewiesene Vorwürfe anzuhören, die allein auf Zeitungsklatsch beruhen. Ich zweifle nicht daran, daß etwas davon in obskuren Löchern verschwindet, nachdem das Marcaine auf der Erde eingetroffen ist. Überall gibt es habgierige Leute, die sich die Schwächen ihrer Mitmenschen zunutze machen.
    Aber Mr. Brenner ist ein verantwortungsbewußter Fabrikant, dessen Arbeit der Entwicklung unseres Planeten sehr nützlich ist. Sie hier dagegen – oh, ich respektiere Ihre Ideale, aber ich kann nicht sagen, daß uns Ideale bei der Erschließung neuen Landes sehr viel weiterhelfen. Und ein schwerer Diebstahl, dessen Opfer eine unserer führenden Kolonien geworden ist, ist leider eine Angelegenheit, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen können.«
    »Meine Herren«, sagte Brenner ölig, »Sie werden verstehen, daß ich diese Sache natürlich nicht ignorieren konnte. Ich hatte es gern getan, schon um uns allen Unannehmlichkeiten zu ersparen; aber einhundert Kilo sind ein zu großer Posten – auch in finanzieller Hinsicht. Außerdem besteht die Gefahr, daß etwas davon in illegalen Kanälen versickert.«
    Gracey knurrte verächtlich und machte Anstalten, als ob er vor Brenner ausspucken wollte.
    »Was also haben Sie vor?« sagte Tony hastig, um einem Temperamentsausbruch des leicht erregbaren Agronomen zuvorzukommen.
    »Es sollte Ihnen inzwischen klar geworden sein«, antwortete Bell, »daß es meine Pflicht verlangt, das Gebiet der Kolonie eingehend durchsuchen zu lassen.«
    »Sie lassen besser Ihre schmutzigen kleinen Finger von unserer Kolonie weg!« Unerwarteterweise war es Flexner, der explodierte. »Das Ganze ist Unsinn, und Sie wissen das genau. Was sollten wir für ein Interesse daran haben, diesen Giftmischer hier zu bestehlen?«»Sergeant!« bellte Leutnant Nealey, und einer der Unteroffiziere nahm seinen Karabiner von der Schulter und brachte ihn in Anschlag, Mit rotem Gesicht blieb Flexner stehen und sagte bitter: »Na schön, ich sage ja gar nichts mehr. Meinetwegen kann er das verdammte Zeug herstellen, aber uns soll er dann wenigstens in Ruhe lassen.«
    »Zum letzten Male«, begann Bell ungeduldig, dann unterbrach er sich selbst. Er zog ein Papier aus seiner Parka und händigte es Tony aus. »Der Durchsuchungsbefehl«, sagte er.
    Tony gab das Formular an O’Donnell weiter, und es entstand eine Minute drückenden Schweigens, während der ehemalige Anwalt das Dokument aufmerksam durchlas.
    Endlich sagte O’Donnell: »Danach haben Sie die Absicht, nicht nur unsere fertig gepackten Versandkisten zu öffnen, sondern auch unsere Aufbereitungsöfen zu untersuchen. Stimmt das?« Er war bleich vor Ärger und Sorge.
    »Es stimmt«, sagte Bell, während Brenner hilflos die Schultern zuckte. »Nur in bleigepanzerten Behältern könnte das Marcaine vor dem Bluthund mit Erfolg versteckt werden.«
    »Dann wissen Sie also«, sagte Tony, »daß wir hier radioaktive Materialien herstellen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und Sie wissen ebenfalls, daß bezüglich des Umgangs mit derartigen Materialien der Gesetzgeber gewisse Vorschriften erlassen hat?«
    »Doktor Hellman, haben Sie vergessen, daß ich der Vertreter dieses Gesetzgebers bin, von dem Sie da sprechen?«
    »Natürlich nicht.« Tony war entschlossen, sich weiterhin zu beherrschen, auch wenn es ihm immer schwerer fiel. »Aber ich glaube, ich kann kaum erwarten, daß Ihnen alle die kleinen unzähligen Einzelheiten immer gegenwärtig sind, die in Ihren Verantwortungsbereich fallen. Außerdem möchte ich Ihnen sagen, daß hier in der Kolonie ich derjenige bin, der sich um die Befolgung der Vorschriften zu kümmern hat, die die Herstellung radioaktiver Materialien regeln und kraft denen wir unsere Lizenz erhalten haben. Mit anderen Worten, ich möchte, daß Sie mir gestatten, Ihre Männer bei Ihrer Suche zu begleiten.«
    »Das kommt nicht in Frage.« Der Kommissar schien am Ende seiner Geduld angelangt zu sein. »Die Lizenz, von der Sie sprechen, ist, wie Sie wissen, nur eine B-Lizenz und gestattet Ihnen nur, mit radioaktiven Materialien umzugehen, die weit unter der Sicherheitsgrenze liegen. Ich sehe nicht ein, warum wir also soviel Aufhebens von dieser Sache machen sollen. Leutnant …«
    »Noch einen Augenblick, bitte, Kommissar«, unterbrach ihn Tony verzweifelt. »Sie sind sich doch klar darüber, daß wir bei der Herstellung unserer Produkte nur deshalb weit unter der Sicherheitsgrenze

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