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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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für uns, ein halbes Jahr ohne jede Lieferung von uns.«
    »Er versucht uns abzuwürgen.«
    »Das kann doch nicht legal sein«, sagte Flexner.
    »O doch, es ist legal. Und in der Zeit. die eine Revidierung kosten würde, wäre die Kolonie schon längst tot und begraben.«
    »Und selbst, wenn wir es durchhalten, für unsere Kunden auf der Erde wären wir danach nur noch ein rotes Tuch – wenn unsere Lieferungen mit halbjährlicher Verspätung eintreffen. Er versucht uns abzuwürgen«, beharrte O’Donnell verbissen auf seiner Meinung.
    »Wie viele OxEn Pillen haben wir?«
    »Was hat Bell davon? Was hat er vor?«
    »Bell ist bestechlich. Jeder weiß das.«
    »Deshalb haben sie ihn hierher abgeschoben.«
    »Aber was schaut für ihn heraus?« Tony erinnerte sich an seine ärztlichen Pflichten. Zu niemand im besonderen murmelte er: »Ich muß mich um das Baby kümmern«, und verließ mit müden Schritten den Raum.
    TONY hatte nicht die Absicht, den Frauen in der Siedlung von dem Besuch des Kommissars und von der Falle zu erzählen, in der er sie gefangen hatte. Sie würden es noch früh genug erfahren. Er versuchte, nicht mehr daran zu denken. Er versuchte sich einzureden, daß sich in den drei Wochen Gnadenfrist, die ihnen blieben, noch ein Ausweg finden würde.
     

     
    Die Tür zum Spital stand offen, aber drinnen war alles still. Er holte sich ein Glas Wasser, dann steckte er vorsichtig seinen Kopf durch die Spitaltür, Polly war wach, Anna leistete ihr Gesellschaft.
    »Hallo, Tony?« Anna hatte den Korb mit dem Baby neben Pollys Bett gestellt, und beide schauten hinein.
    »Wir haben das Baby beobachtet«, sagte sie überflüssigerweise und widmete sich sofort wieder dieser faszinierenden Beschäftigung.
    »Was gibt es denn da so Interessantes zu sehen?« verlangte der Doktor zu wissen.
    »Er ist…« Anna drehte sich ihm zu, machte eine kleine hilflose Geste und lächelte geheimnisvoll. »Er ist sehr interessant«, sagte sie schließlich.
    »Frauen!« explodierte Tony. »Sie sitzen stundenlang da und schauen zu, wie ein Baby schläft.«
    »Aber es schläft ja gar nicht«, protestierte Anna.
    »Es hat fast den ganzen Morgen nicht geschlafen«, sagte Polly stolz. »Ich habe noch nie ein so munteres Baby gesehen.«
    »Und woher weißt du denn eigentlich, was es den ganzen Morgen gemacht hat? Als ich wegging, hast du jedenfalls noch selbst geschlafen, und Anna war gerade dabei, deinem Beispiel zu folgen. Und wo steckt Jim?«
    »Er wollte zur Arbeit gehen«, erklärte Anna. »Er war ein bißchen schuldbewußt, nehme ich an, daß er so einfach blaumachen sollte. Ich sagte ihm, daß ich hierbleiben und aufpassen würde. Ich war sowieso nicht müde.«
    »Du warst nicht müde? Nachdem du sechsundzwanzig Stunden auf den Beinen gewesen bist?« Er versuchte seiner Stimme einen strengen Ton zu geben. »Und hast Jim nur zur Arbeit geschickt, damit er sich jetzt mit seinem Baby großtun kann. Du warst nicht müde, und Polly war nicht müde, und, so seltsam es klingen mag, unser Neuankömmling hier auch nicht. Nun, ich will euch was sagen. Ihr drei seid jetzt alle so müde, daß ihr einfach nicht mehr die Augen offenhalten könnt. Verstanden?«
    Unerbittlich trug er den Korb mit dem Baby in die andere Ekke des Zimmers. Was sie gesagt hatten, stimmte. Der junge Kandro war hellwach und stieß mit seinen kleinen Fäusten um sich. Augenscheinlich war er aber vollauf zufrieden. Er schrie nicht einmal. Ein seltsames Benehmen für ein Neugeborenes.
    »Nun komm schon, Anna, und leg dich schlafen!« Er wandte sich an Polly. »Und dir gebe ich genau zehn Minuten, um dasselbe zu tun, sonst bekommst du wieder ein Schlafmittel. Hat dir noch niemand gesagt, daß du von Rechts wegen jetzt todmüde sein müßtest?«
    »Ja, ja, ich schlafe ja schon.« Polly ließ sich nicht aus der Fassung bringen. »Es ist so ein furchtbar nettes Baby, Tony.«
    Sie kuschelte sich tiefer in ihre Kissen und war schon halb eingeschlummert, bevor sie das Zimmer verließen.
    »Aber du gehst jetzt nach Hause«, sagte Tony zu Anna. »Ich mache mir mein Frühstück. Warte mal. Hast du denn schon etwas gegessen?«
    »Ja, danke schön. Aber was ist mit Polly? Mußt du denn nicht wieder weg? Jemand sollte doch auf sie aufpassen?«
    »Ich werde mir Gladys holen, wenn ich gehe. Mache dir nur darüber keine Sorgen.«
    »Also gut.« Sie lächelte über seine Ungeduld. »Du brauchst mich nicht gleich hinauszuwerfen. Ich gehe ja schon. Du kommst doch morgen abend zum

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