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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Berufssoldat, und es wird von mir nicht erwartet, daß ich mich mit Politik beschäftige, und ich habe auch keine Lust dazu; aber …«
    Kommissar Bell kam den Korridor heruntergelaufen.
    »Leutnant Nealey!« rief er.
    Nealey tat so, als ob er Haltung annehmen würde.
    »Sicher haben Sie Besseres zu tun, als mit Leuten herumzutratschen, die im Verdacht stehen, kriminelle Elemente zu verbergen?«
    »Doktor Hellman ist mein Freund.«
    »Sehr interessant! Ich möchte anregen, daß Sie in Zukunft Ihre Freunde etwas sorgfältiger aussuchen und für jetzt besser wieder Ihren Dienstpflichten nachgehen.«
    »Wie Sie befehlen, Sir.« Aufreizend langsam drehte sich Nealey um und schüttelte kräftig und lange Tonys Hand. »Tut mir leid, Tony, ich bin im Dienst. Aber wir sehen uns noch. Mach’s gut, mein Kleiner!« Er klopfte Tad auf die Schulter und ging in den Funkraum zurück.
    »Komm, Tad!« sagte der Doktor zu dem Jungen. »Das hätten wir auch erledigt. Am besten, wir suchen uns jetzt einen guten Platz auf dem Landefeld.«
    SIE machten sich auf den Weg. Als sie sich dem Landeplatz des Schiffes näherten, erblickten sie eine – zumindest für Marsverhältnisse – überraschend große Menschenmenge, die sich dort schon versammelt hatte. Mindestens fünfhundert Leute drängten sich hinter der weißen Linie, mit der das aus festgestampftem Lehm bestehende Landefeld abgeteilt war. Drängen war vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn für Erdverhältnisse war es eine seltsam aussehende Menge. Sie standen nicht eng beieinander, sondern alle einzeln – mit ein paar Quadratmetern Raum um sich, wie ein Menschenwald. Es war eine Menschenmenge auf dem Mars, sie bestand aus Leuten, die gewöhnt waren, viel Platz um sich zu haben. Tony und Tad blieben ein paar Meter hinter den letzten Ausläufern der Menge stehen.
    »Ein Platz ist so gut wie der andere«, entschied der Doktor. »Stelle den Kasten ab, Tad! Hier werden wir uns häuslich niederlassen.«
    »Doktor Hellman – hallo!« Ein großer Mann in einem irdischen Straßenanzug kam auf sie zugeschlendert. Tony hatte ihn erst einmal vorher gesehen, als er zusammen mit Bell im Labor von Sun Lake aufgetaucht war, um seine unglaubliche Anschuldigung hervorzubringen. Aber Hugo Brenner war auch sonst ein Mann, den man nicht so leicht vergaß.
    »Hallo!« sagte Tony kurz angebunden und beschäftigte sich weiter mit seinem Labor.
    »Hatte mir gedacht, daß ich Sie hier finden würde.« Brenner übersah den ihm zugekehrten Rücken und fuhr fort. »Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr ich diesen unglücklichen Zwischenfall bedauere. Ehrlich gesagt, wenn ich geahnt hätte, daß die Spur nach Sun Lake führt, hätte ich es mir zweimal überlegt, ob ich die Polizei hätte benachrichtigen sollen. Aber Sie verstehen, es war nicht das erstemal. Ich habe schon allzu oft ein Auge zugedrückt. Aber diesmal hatten sie so viel genommen, daß ich das unmöglich konnte.«
    »Ich verstehe vollkommen«, versicherte ihm Tony. »Wir in Sun Lake mißbilligen einen Diebstahl wie jeder andere.«
    »Nun, ich freue mich, daß Sie die Angelegenheit nicht persönlich nehmen. Eigentlich bin ich fast froh, daß es so gekommen ist. Ich habe schon eine Menge über Sie und Ihre Arbeit gehört. Ich wünschte allerdings, wir hätten uns unter erfreulicheren Umständen kennengelernt .«
    »Es ist wirklich nett von Ihnen, daß Sie sich für unsere Arbeit interessieren«, unterbrach ihn Tony und tat absichtlich so, als mißverstehe er ihn. »Ich hätte nicht erwartet, daß ein Mann in Ihrer Position sich von dem beeindrucken lassen würde, was wir in Sun Lake tun.«
    Brenner lächelte. »Ich bin überzeugt, daß Sun Lake ein sehr interessantes Experiment ist«, sagte er in einem Ton, der klar sein mangelndes Interesse erkennen ließ. »Was ich aber eigentlich sagen wollte …«
    »Natürlich, Mr. Brenner.« Was auch immer der Fabrikant ihm persönlich zu sagen hatte, der Doktor wollte es nicht hören. »Wir sehen ein, daß Sie natürlich besonders daran interessiert sind, Ihr Marcaine zurückzubekommen. Wir tun unser Bestes, um den Dieb ausfindig zu machen – falls es wirklich ein Mitglied unserer Kolonie gewesen ist.«
    »Bitte, Doktor, unterstellen Sie mir nichts, was ich gar nicht sagen wollte. Natürlich bin ich interessiert, das Marcaine wieder zu bekommen, aber deswegen mache ich mir kein Kopfzerbrechen. Ich bin überzeugt, Ihre Leute werden den Schuldigen schon finden.«
    »Kommissar Bell hat schon dafür

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