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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Boden der Felder war auch von allen natürlichen Giftsalzen gereinigt.
    »Hören Sie, Doktor Tony«, sagte Tad in ernstem Ton, »wenn wirklich irgendwelche Kinder das machen, dann werde ich dafür sorgen, daß das aufhört. Sie müßten es wirklich besser wissen. Entsinnen Sie sich, als Sie meine Hand behandeln mußten, damals, als ich dachte, es wäre nur ein gewöhnlicher Stein, und er hat mir dann fast den Finger abgeschnitten? Sie sollten da draußen nicht barfuß laufen.«
    »Ich entsinne mich.« Tony lächelte. »Finger abgeschnitten ist ein bißchen übertrieben, aber jedenfalls habe ich keine Lust, einen Haufen Füße zu behandeln, die ähnlich zugerichtet sind. Wenn du herausbekommst, wer so etwas macht, dann sag ihnen, ich hätte angedeutet, sie sollten mit diesem Unsinn aufhören, oder sie würden vielleicht eine Zeitlang überhaupt nicht mehr laufen können.«
    »Ich sag’s ihnen.« Tad lief schweigend neben Tony her, und dieser nahm die Gelegenheit wahr, um unmerklich aus den Arkaden herauszusteuern. Sie gingen auf das Verwaltungsgebäude zu.
    Tony fühlte absolut keinen Respekt für Nowton, den Arzt des KfPA, denn Nowton war ausgesprochen dumm. Glücklicherweise so dumm, daß er Tonys Einstellung ihm gegenüber gar nicht merkte. Er begrüßte den Sun Lake Arzt lärmend.
    »Hab gehört, Sie haben Dummheiten gemacht, alter Junge. Warum sind Sie statt dessen nicht zu mir gekommen? Hab’ immer ein bißchen Marcaine für meine Freunde übrig.«
    » Freut mich, das zu hören. Ich glaube es Ihnen aufs Wort. Während wir das Marcaine gestohlen haben, ist übrigens bei uns ein Baby auf die Welt gekommen. Das erste. Haben Sie ein Formblatt da?«
    »Gratuliere, gratuliere!« sagte Nowton. Dann brüllte er: »Korporal! Geburtsurkunde!« Der Mann brachte das gewünschte Formular, und Tony füllte es aus.
    »Ihre kesse Pilotin noch in der Gegend?« fragte Nowton.
    »Bea Juarez? Sicher. Interessiert? Erzählen Sie ihr einfach, was für eine abscheuliche alte Kiste ihr Flugzeug ist und daß Sie ihr ein neues verschaffen werden. Darauf fällt sie immer herein.«
    »Verkohlen Sie mich auch nicht?«
    »Was denken Sie von mir, Nowton. Sagen Sie, ist Ed Nealey in der Nähe?«
    »In unserem Funkraum. Wo ist die Juarez denn jetzt, sagen Sie mal?«
    »Suchen müssen Sie sie schon selber. Bis später, Nowton!« Tony machte, daß er wegkam.
    Er fand den Leutnant, wie er gerade eine medizinische Zeitschrift durchblätterte, die vor einigen Monaten schon durch Tonys Hände gegangen war. Sie gehörten beide einem Abonnentenklub an, der es den etwa zwanzig Mitgliedern ermöglichte, sich mit allen technischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem laufenden zu halten, ohne sich dabei mit den hohen Postgebühren völlig zu ruinieren.
    »Hallo, Ed!« begrüßte er den Leutnant.
    Nealey streckte ihm die Hand entgegen. »Ich war mir nicht sicher, ob du überhaupt noch mit mir sprechen würdest.«
    »Sei kein Idiot! Du gibst ja schließlich nicht die Anordnungen. Du mußt tun, was Bell sagt. Ed, unter uns – du weißt gewiß, daß es einer unserer Leute gewesen sein muß?«
    »Das einzige, was ich wirklich sicher weiß, ist, daß es keine falsche Fährte war. Der Bluthund läßt sich nicht täuschen. Und die Spur wurde auch stärker und schwächer, wie es bei einer richtigen Spur sein muß. Und wir verloren sie erst endgültig ein paar Kilometer vor eurem Ort. Sie wies die letzten Kilometer genau auf euch zu. Tony, habt ihr gesucht?«
    »Wir haben alles auf den Kopf gestellt. Wir sind allerdings noch nicht ganz fertig. Was ist mit Bell? Hat er etwas gegen uns?«
    Der Leutnant deutete mit seinem Kinn auf einen Soldaten, der mit über den Kopf gestülpten Hörmuscheln vor dem Funkgerät saß und in einem Comic-Heft las. Er stand auf und führte den Arzt hinaus auf den Korridor.
    »Gott, was für ein Posten«, sagte er, als sie draußen waren. »Tony, das einzige, was ich dir sagen kann, ist, daß Bell eine Art verlorener Sohn des Inneren Kreises der Insurantisten-Partei ist. Fünfzehn Jahre lang haben die Leute zu ihm aufgesehen als dem Großen Mann der Südweststaaten, bis er bei irgendeiner Unregelmäßigkeit ertappt wurde und man ihn hierher auf den Mars abschob. Ich glaube, er würde alles tun, um wieder rehabilitiert und wieder in die Partei aufgenommen zu werden. Und vergiß nicht, daß Brenner bei den letzten drei Wahlen dem Wahlfonds der Insurantisten recht erkleckliche Sümmchen beigesteuert hat. Du weißt, ich bin

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