Galaxis Science Fiction Bd. 04
ROGER DEE
(Illustriert von ED ALEXANDER)
Die Hymenops waren so teuflisch wie ihre Experimente, und die Menschen waren ihnen willkommene Versuchsobjekte.
FARRELL wußte nicht, wie lange er schon in dem finsteren Wabenlabyrinth des Hymenopsstockes umhergeirrt war, seit er sein Bewußtsein wiedererlangt und sich nackt und waffenlos wiedergefunden hatte. Die Dunkelheit in den Gängen, deren feuchtkalter Atem ihm entgegenschlug, sagte ihm, daß er sich tief unter der Erde befinden mußte, vielleicht sogar im untersten Geschoß des Stockes, aber das war auch alles. Irgendwo über ihm waren die Beichtkammern, in denen der Staub der Generationen schwer lastete, und in deren grauem Licht die schweigenden Bienenidole geheimnisvoll dahindämmerten. Und draußen vor der Halbkugel des gewaltigen Baues lag in einer Windung des trägen Silberflusses das Sadr-III-Dorf mit seiner Handvoll Erdkolonisten, die ihr Menschentum vergessen hatten, und auf dem Hügel darüber würden jetzt Gibson, Stryker und Xavier in der fluguntüchtigen Marco Vier auf ihn warten. würden warten…
Genauso gut konnten sie auf Terra sitzen und warten – fünfhundert Lichtjahre weit entfernt.
Zwei Meter von ihm wölbte sich rechts und links der Gang nach oben – ein flaches Tunneloval, das für mehrbeinige Insekten entworfen worden und für deren Facettenaugen beleuchtet war, die nur einen Bruchteil des Lichtes brauchten, das ein Mensch zum Sehen nötig hatte. Wie durch einen dichten Nebel konnte Farrell nur seine nächste Umgebung erkennen. Dahinter lag nichts als
Sie würden warten…
Genauso gut konnten sie auf Terra sitzen und warten – fünfhundert Lichtjahre weit entfernt.
Zwei Meter von ihm wölbte sich rechts und links der Gang nach oben – ein flaches Tunneloval, das für mehrbeinige Insekten entworfen worden und für deren Facettenaugen beleuchtet war, die nur einen Bruchteil des Lichtes brauchten, das ein Mensch zum Sehen nötig hatte. Wie durch einen dichten Nebel konnte Farrell nur seine nächste Umgebung erkennen. Dahinter lag nichts als Dunkelheit und ein gespenstisches Labyrinth von Gängen und Quergängen ohne Anfang und ohne Ende.
Hinter ihm kamen seine Verfolger immer näher. Er wußte nicht, waren es die Sadr-III-Eingeborenen oder Hymenops-Invasoren. Ihr Näherkommen war begleitet von einem trockenen raschelnden Geräusch, dessen versteckte Drohung Farrell immer tiefer in den vor ihm liegenden Irrgarten trieb.
Bis der gleiche unheimliche Laut von vorn an sein Ohr drang.
Das hatte er schon lange befürchtet. Jetzt konnte er weder vorwärts noch rückwärts. Verschwommen konnte er zu seiner Rechten den Eingang zu einem Quertunnel erkennen, ein blasses Oval, das sich ein wenig heller von der schwarzen Tunnel-wand abhob. Er stürzte darauf zu. Aber es war eine falsche Freiheit, die sich vor ihm auf tat. Zu spät wurde er sich bewußt, daß dieser Ausweg ihm aufgezwungen worden war.
Sie hatten von Anfang an geplant, daß er diesen Weg einschlagen sollte. Sie hatten ihn hierher getrieben wie ein Schaf, das seinem Hirten ausgekommen war. Sie hatten gewußt, wohin er ging und warum.
Aber irgendwo am Ende des Tunnels, den er jetzt durchschritt, schimmerte es heller. Wenn er Licht finden würde…
Aber es war kein Licht, nur eine schwächere Dunkelheit. Der Tunnel mündete auf einen größeren Platz, dessen wirkliche Ausmaße das Dunkel vor ihm verbarg. In der Mitte des Platzes ragte eine mächtige zylindrische Maschine empor – fremdartig und vertraut zugleich.
Zögernd schritt er auf die Maschine zu. Einen Augenblick verwirrte ihn die traumhafte Unwirklichkeit des Geschehens.
Es war ein Ringwellengenerator, und es war das Ding, deswegen er sich überhaupt in den Stock hineingewagt hatte.
Seine Verwirrung kam hauptsächlich von der Ähnlichkeit der Maschine mit dem defekten Generator an Bord der Marco Vier und den wirklichkeitsnahen Gedankenbildern, die diese Ähnlichkeit in ihm hervorrief. Gibson, der sich gerade wieder mit der Kraftanlage des Schiffes herumquälen würde, die schwarzen buschigen Augenbrauen in seinem kantigen Gesicht finster zusammengezogen; Stryker, glatzköpfig und fett, der beunruhigt zwischen Maschinenzentrale und Navigationsraum hin und her wandern und seine besorgte Anteilnahme zwischen Gibsons Bemühungen und Farrels langem Schweigen teilen würde.
Stryker würde in diesem Augenblick bestimmt bereuen, daß sein behäbiger Optimismus ihn dazu verleitet hatte, seinen Navigator
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