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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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heißem Metall erfüllte die Halle. Jemand hatte Taylor die Pistole aus der Hand geschlagen. Er rutschte auf den Knien umher und tastete zwischen dem Gewirr der Metallbeine wie wild nach seiner Waffe. Plötzlich trat etwas auf seinen Arm. Es war ein Roboter. Er schrie auf.
    Dann war plötzlich alles vorüber. Die Robbies zogen sich zurück. Die Männer sahen, daß nur noch eins der Ratsmitglieder darunter war. Die anderen waren radioaktiver Abfall auf dem Betonfußboden der Halle. Robbies der D-Klasse waren schon dabei, wieder Ordnung zu schaffen. Sie schaufelten die herumliegenden Reste der zerstörten Roboter auf ihre Karren und transportierten sie hinweg.
    Franks seufzte erleichtert auf.
    »So«, sagte er. »Jetzt könnt ihr uns wieder in das Versammlungszimmer bringen. Die Sonne wird bald aufgehen.«
    Die Roboter gingen wieder an ihre Arbeit, und Moss, Franks, Taylor und die Soldaten folgten dem einen Ratsroboter in das Konferenzzimmer. Die Fenster zeigten schon ein schwaches Grau, das die nächtliche Schwärze ablöste.
    »Führe uns nach draußen«, sagte Franks ungeduldig zu dem Robbie. »Wir wollen es lieber im Freien erleben, nicht von hier drinnen.«
    Eine Tür schob sich auf, und ein kühler Morgenwind blies ihnen entgegen. Sie spürten ihn selbst durch ihre Schutzanzüge hindurch. Die Männer sahen sich unbehaglich an. Ein radioaktiver Wind?
    »Los, kommen Sie!« sagte Franks. »Wir gehen nach draußen.«
    Sie befanden sich auf einem Hügel, der ein weites Tal überblickte. Weiter hinten am Horizont zeichneten sich noch weitere Hügelketten gegen das Grau des Himmels ab.
    »In ein paar Minuten wird es hell genug sein, um etwas erkennen zu können«, sagte Moss. Er schüttelte sich fröstelnd in der kalten Morgenluft. »Aber es ist es wert, wirklich wert. Acht Jahre. Selbst wenn es das letzte ist, was wir sehen werden, es ist es wert.«
    »Da, schauen Sie!« rief Franks.
    Der Himmel wurde immer heller. Irgendwo in der Ferne krähte ein Hahn.
    »Ein Hahn?« murmelte Taylor. »Habt ihr es nicht gehört?«
    Einige der Roboter waren den Männern gefolgt, und standen schweigend hinter ihnen. Der graue Himmel wurde jetzt weiß, und die Hügel zeigten die ersten Einzelheiten.
    »Gott im Himmel!« rief Franks.
    Bäume, Bäume und Wälder, Gras und Buschwerk. Ein paar Straßen wanden sich durch das Tal. Und dort Bauernhäuser, eine Windmühle, Scheunen.
    »Mein Gott«, flüsterte Moss ungläubig.
    Langsam färbte sich der Himmel am Horizont gelblich und rot. Weiter oben nahm er eine tiefblaue Farbe an. Einige Vögel begannen zu singen. Nicht weit von ihnen tanzten die Blätter eines Baumes in dem frischen Morgenwind.
    Franks drehte sich schwerfällig nach den Robotern um.
    »Acht Jahre«, sagte er stockend. »Ihr habt uns zum Narren gehalten. Es gab gar keinen Krieg. Sobald wir die Oberfläche verlassen hatten…«
    »Ja«, sagte der A-Robbie, »Sobald Sie die Oberfläche verlassen hatten, haben wir den Krieg beendet. Sie haben recht. Es war alles Betrug, Sie haben in Ihren unterirdischen Städten schwer gearbeitet, um uns mit den nötigen Waffen zu versorgen. Wir hoben sie in dem gleichen Augenblick zerstört, in dem wir sie erhielten.«
    »Aber warum?« fragte Taylor betäubt. Er starrte hinunter in das grünende Tal. »Warum?«
    SIE haben uns geschaffen, damit wir für Sie einen Krieg führen sollten, vor dem Sie selbst im Innern der Erde Schutz suchen mußten. Aber bevor wir diese Aufgabe erfolgreich übernehmen konnten, war es notwendig, die gegebene Situation zu analysieren und den Zweck dieses Krieges zu erkennen. Wir taten das und fanden, daß dieser Krieg sinn- und zwecklos war.
    Wir setzten unsere Untersuchungen fort. Wir fanden, daß jede menschliche Kultur bestimmten Phasen der Entwicklung unterliegt. Wenn sie altert und in einmal gefundenen Formen zu erstarren droht, kommt es unweigerlich zu Auseinandersetzungen zwischen denen, die diese alten Formen ablegen und neue Wege beschreiten wollen, und denen, die das Alte mit möglichst wenig Veränderung beibehalten wollen.
    Ist dieser Punkt erreicht, dann droht eine neue Gefahr. Der Konflikt zwischen diesen zwei Gruppen kann sich in einem Bürgerkrieg Luft schaffen. Dabei können alle Formen und Traditionen der Kultur verlorengehen. In dieser Periode des Chaos und der Anarchie können sie nicht nur verändert und umgeformt, sondern völlig zerstört werden. Die Geschichte der Menschheit weist hierfür viele Beispiele auf.
    Es gibt einen Ausweg, nämlich die
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