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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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augenblickliche Situation befähigt uns möglicherweise, den Krieg zu gewinnen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Moss.
    »Ich bin überzeugt, daß sie die Sowjets genauso wie uns zum Narren gehalten haben. Sie wissen es nur noch nicht. Aber wir haben es herausgefunden. Das gibt uns die Oberhand.«
    »Ich verstehe.« Moss nickte nachdenklich. »Wir wissen es, aber sie sind völlig ahnungslos. Ihre Robbies haben sie genauso im Stich gelassen wie uns die unsrigen. Aber wenn wir jetzt –«
    »Ein paar tausend Männer würden reichen, um eine Entscheidung herbeizuführen. Ein Kinderspiel.«
    MOSS machte Franks auf den A-Robbie aufmerksam, der inzwischen aus dem Gebäude herausgetreten war und sich suchend nach ihnen umblickte. Er kam auf die Männer zu.
    »Wir haben genug gesehen«, sagte Franks mit erhobener Stimme. »Wir müssen es sofort melden, damit entschieden werden kann, welche Maßnahmen nun getroffen werden sollen.«
    Der Roboter gab keine Antwort.
    Franks winkte den Soldaten und schritt auf die Lagerhalle zu. Die meisten Soldaten hatten ihre Helme abgenommen, ein paar mutigere hatten sogar ihre Anzüge ausgezogen und es sich auf der Wiese bequem gemacht. Sie schauten sich noch einmal um. Da unten lag das Tal, von grünen Hügeln umsäumt. Überall standen Bäume und Büsche. In der Ferne lagen die blauschimmernden Berge, und über allem wölbte sich ein strahlender Himmel.
    »Schaut euch die Sonne an«, murmelte einer.
    »Man kann gar nicht hinsehen, so hell ist sie«, sagte ein anderer.
    »Wir gehen zurück!« rief Franks. »Los, kommt!«
    Widerstrebend stellten sich die Soldaten in Kolonne auf. Die Robbies schauten mit ihren ausdruckslosen Gesichtern zu, als die Männer langsam zu der Lagerhalle zurückmarschierten. Franks, Moss und Taylor gingen an der Spitze und musterten argwöhnisch die schweigenden Roboter.
    Dann betraten sie die Lagerhalle. Die Arbeiterrobbies der D-Klasse waren immer noch eifrig dabei, Waffen und Material hinwegzukarren. Die Männer wußten nicht, wohin. Es kümmerte sie auch nicht. Kräne und Ladebäume fuhren geschäftig hin und her.
    Ein letztes Mal blieben die Männer stehen und sahen sich um. Die von den Robbies gesteuerten Karren fuhren lautlos an ihnen vorbei. Magnetische Kräne packten neue Stapel und beluden leere Wagen, die in langer Reihe warteten.
    »Gehen wir endlich«, sagte Franks.
    Er durchquerte mit langen Schritten die Halle zum Tunneleingang. Dann erblickte er eine Reihe regungslos dastehender D-Robbies, die ihm schweigend den Weg zu dem Aufzug versperrten. Franks hielt an. Ungewiß blickte er sich um. Ein Robbie der A-Klasse trat auf ihn zu.
    »Sage ihnen, daß sie den Weg freigeben sollen«, sagte Frank unmutig. Er griff nach seiner Waffe. »Und zwar schnell.«
    »Wie Sie befehlen«, sagte der A-Robbie.
    Er winkte den Robotern, und sie traten beiseite.
    Moss atmete auf.
    »Ich bin froh, daß wir es bald hinter uns haben«, sagte er zu Franks.
    »Eigentlich bin ich überrascht, daß sie uns so ohne weiteres gehen lassen. Sie müssen sich doch denken können, was wir vorhaben.«
    Franks lachte. »Ich würde ihnen nicht raten, etwa zu versuchen, uns aufzuhalten. Sie können es auch nicht. Es sind Maschinen. Wir haben sie gebaut, und sie müssen unseren Befehlen gehorchen. Das wissen sie sehr gut.«
    Er brach ab.
    Die Männer starrten hinüber zu dem Tunneleingang. Keiner der Robbies bewegte sich, und auch die Männer standen lange Zeit so steif da, als wären sie ebenfalls Maschinen.
    Endlich drehte sich Taylor schwerfällig um.
    »Mein Gott«, sagte er. Er war wie betäubt, völlig gefühllos.
    Der Eingang zum Tunnel existierte nicht mehr. Er war versiegelt. Nur noch eine mattschimmernde Metallfläche war an der Stelle, wo früher der gewaltige Schlund des Tunnels aufgegähnt hatte.
    Der Rückweg war versperrt.
    FRANKS machte einen Schritt auf den Roboter zu. Sein Gesicht war geisterhaft blaß und völlig ausdruckslos.
    Der A-Robbie rührte sich nicht. Dann sagte er: »Wie Sie sehen, haben wir den Tunnel versiegelt. Ihr Wunsch, zurückzukehren, hat uns nicht so überrascht, wie vorhin Ihr unerwartetes Auftauchen. Sofort, nachdem Sie die Halle verlassen hatten, wurde mit dieser Arbeit begonnen. Wären Sie zurückgekehrt, als wir Sie darum baten, wären Sie jetzt schon lange wieder unten in Sicherheit. Jetzt ist es zu spät.«
    »Aber warum habt ihr das getan?« fragte Moss ärgerlich.
    »Weil wir Ihnen unmöglich erlauben konnten, den Krieg wieder aufzunehmen. Das
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