Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Ihr Mann kam zu mir und war so durcheinander, daß ich weich wurde. Ich gab ihr ein Beruhigungsmittel.« Anna wandte sich an Graham: »Es tut mir leid, daß Sie sich unsere Spitalaffären anhören müssen, aber Sie verstehen sicher…«
    »Oh«, sagte Tony. »Ich muß um Entschuldigung bitten. Douglas Graham – Anna Willendorf. Noch eine Sekunde, bitte!« Mimi stand schon wieder da und klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. Tony sagte zu ihr: »Am besten mache ich jetzt gleich meine Nachmittagsinspektion. Allerdings möchte ich nicht, daß mir dabei die ganze Kolonie zwischen den Füßen herumquirlt. Wenn es nichts mehr zu besprechen gibt, dann schicke die Leute weg, ja, damit ich anfangen kann. Graham, ich kann Ihre Fragen beantworten, während ich jetzt das Labor inspiziere. Wenn Sie mitkommen wollen, sind Sie mir herzlich willkommen.«
    TONY half Graham in den Schutzanzug, dann begann er seine Zickzackroute durch die einzelnen Laborräume, wobei er ununterbrochen den Geigerzähler vor sich herschwenkte, um eine eventuelle schädliche Strahlung festzustellen. Graham wanderte geduldig hinter ihm her.
    »Das ist der zweite meiner beiden täglichen Rundgänge durch das Labor«, erklärte Tony, »auf denen ich nach unerwünschter Radioaktivität Ausschau halte. Das Durcheinander vorhin hat seinen Grund darin, daß wir all unser für den Export bestimmtes Material, das mit der Rakete abgehen soll, noch einmal auspacken, durchsuchen und wieder verpacken müssen. Wir müssen uns beeilen, sonst fliegt das Schiff ohne unsere Ladung ab. Die Rakete wartet leider nicht, aber wir brauchen den Erlös.«»Reine Routinesache, nehme ich an?« fragte Graham.
    »Ich denke, Sie haben gemerkt, daß das bestimmt nicht der Fall ist. Tatsache ist, daß Ihr Freund, Kommissar Bell, uns beschuldigt hat, einen Dieb und seine Beute in unserer Kolonie zu verbergen – einhundert Kilo Marcaine. Wir haben bis jetzt alles und alle durchsucht – bis auf die Kisten. Jetzt sind sie dran.«
    »Warum sagen Sie dem alten Schreier nicht, er solle sich zum Teufel scheren?« schlug Graham vor.
    »Wenn wir das Marcaine bis zum Versandtag nicht gefunden haben, hat er das Recht, einen Militärkordon um die Kolonie zu ziehen, um selber eine eingehende Suche vorzunehmen.«
    »Und was ist daran so schrecklich?«
    »Wir sind auf zwei Schiffe im halben Jahr eingerichtet, anstatt wie früher auf nur ein einziges im ganzen Jahr. Wenn wir für unseren Export-Import zwei Versandtage verlieren, wären wir ruiniert.«
    Graham brummte gedankenvoll, und Tony wartete und wartete, aber das Brummen war Grahams einziger Kommentar. Tony hatte heimlich gehofft, daß der Zeitungsmann vielleicht seine Unterstützung anbieten würde – vielleicht, indem er seinen Anti-Bell-Kreuzzug wieder aufnahm, oder indem er versprach, seine einflußreichen Freunde davon zu unterrichten, oder indem er die Misere, in der Sun Lake sich befand, ans Licht derÖffentlichkeit brachte. Aber Graham überging Tonys Worte mit Schweigen und stellte statt dessen eine Menge anderer Fragen – über das Labor, was darin hergestellt wurde und wie sie den Export handhabten.
    Als sie sich im Waschraum ausgezogen hatten und unter der Alkoholdusche standen, prustete Graham plötzlich: »O’Mally war ein Prophet…mein erster Lokalredakteur. Er sagte, wenn ich reich würde, dann würde ich mir bestimmt eine Whiskyleitung in meinem Bad installieren – fließend warm und kalt.«
    »Tut mir leid, daß wir nur kalt haben, und ich würde Ihnen nicht raten, das Zeug zu trinken, wenn Sie nicht blind werden wollen. Es ist Methylalkohol. Aber Wasser ist hierzulande zu kostbar, und das Zeug erfüllt seinen Zweck genauso gut.«
    »Na, schlimmer als das Gesöff, das sie mir in der Tartarei vorgesetzt haben, kann es auch nicht sein«, sagte Graham trokken, aber er sah doch zu, daß er nichts in den Mund bekam.
    »So, jetzt ist Zeit zum Abendessen«, sagte Tony und knöpfte seinen Kittel zu. »Ich hoffe, Sie sind nicht allzusehr verwöhnt.«
    Graham grunzte nur unverständlich.
    DAS nützt uns nicht viel«, sagte Mimi. »Wir müssen trotzdem die Kisten durchsuchen.«
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Tony. Er hatte dem Kolonistenrat gerade von seinem Auftritt mit Brenner berichtet und von den Gerüchten, die ihm Chabrier erzählt hatte. »Wir können nicht mit Anschuldigungen kommen, bevor wir nicht selber makellos dastehen.«
    »Wenn wir nur einen Bluthund bekommen könnten – »
    »Bell hat sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher