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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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und zu leer. Wir haben uns schließlich in dem modernsten Dorf niedergelassen, das wir finden konnten.«
    »Hier in diesem Land«, platzte der dritte Russe heraus. »Wir können eine Menge von Ihnen lernen.«
    Die Amerikaner mußten lachen.
    »Na, sicher gibt es auch ein paar Dinge, die wir von Ihnen lernen können«, sagte Franks großmütig, »obwohl ich mir nicht vorstellen kann, was das für Dinge sein könnten.«
    Der russische Colonel grinste. »Hätten Sie Lust, uns in unserem Dorf Gesellschaft zu leisten! Es würde die Arbeit erleichtern, und das Leben wäre nicht mehr so eintönig.«
    »Ihr Dorf?« sagte Franks. »Es ist ein amerikanisches Dorf, oder? Es ist unser Dorf.«
    Der Roboter mischte ein. »Wenn unsere Pläne verwirklicht worden sind, wird dieser Begriff austauschbar sein. Unser wird letzthin bedeuten der Menschheit.« Er zeigte hinüber auf das Flugzeug. »Sind Sie nun bereit, sich gemeinsam eine neue Heimat zu schaffen?«
    Die Russen standen abwartend da, während die Amerikaner um einen Entschluß rangen.
    »Ich verstehe jetzt, was der Robbie damit meinte, als er sagte, Diplomatie wird eines Tages überflüssig sein. Menschen, die zusammen arbeiten, brauchen keine Diplomaten. Sie lösen ihre Probleme in praktischer Arbeit anstatt an einem Konferenztisch.«
    Der Roboter begleitete sie zum Flugzeug. »Eine geeinte Welt ist das letzte und eigentliche Ziel aller menschlichen Geschichte. Von der Familie über den Stamm, den Stadtstaat, die Nation und die Hemisphäre zu einer einzigen Nation, der Menschennation, und…«
    Taylor hörte nicht mehr hin. Er schaute noch einmal zurück auf das Gebäude, in dem der Tunnel gemündet hatte. Mary war irgendwo da unten.
    Es fiel ihm schwer, daß er sie jetzt allein lassen mußte; aber bis der Tunnel wieder eröffnet wurde, war ein Wiedersehen unmöglich. Er zuckte die Schultern und folgte den anderen.
    Dieses kleine Bündnis ehemaliger Feinde war ein gutes Omen, und sicher würde es nicht mehr lange dauern, und Mary und der Rest der Menschheit würden wieder unter der Sonne leben können, wie es vernünftigen Menschen zustand, anstatt wie blinde Maulwürfe unter der Erde.
    »… Tausende von Generationen gekostet«, beendete der Roboter seine Erklärungen. »Viele Jahrhunderte voller Blutvergießen und Zerstörung. Aber jeder Krieg war ein weiterer Schritt auf eine geeinte Menschheit hin. Und jetzt ist das Ziel nicht mehr fern: eine Welt, die keinen Krieg mehr kennt. Aber selbst das ist nur der Anfang eines neuen Abschnittes der Geschichte.«
    »Die Eroberung des Weltraums«, sagte Colonel Borodoy leise.
    »Der Sinn des Lebens«, fügte Moss hinzu.
    »Kampf gegen Hunger und Armut«, sagte Taylor.
    Der Robbie öffnete die Tür des Flugzeugs. »Alles das und noch viel mehr. Wieviel mehr? Wir können es nicht sagen, ebensowenig wie die Menschen, die sich zu dem ersten Stamm zusammenschlossen, diesen Tag voraussagen konnten. Aber es wird unvorstellbar groß sein.«
    Die Tür schloß sich, und das Flugzeug startete.
     

KINDER DES MARS (Teil III)
    (Outpost Mars)
 
    CYRIL JUDD
 
    (Illustriert von WILLER)
     
     
    Sunny Kandro wurde auf dem Mars geboren und mußte deshalb der Erde entsagen – denn der Mars wollte Kinder für sich ganz allein.

    Vierzig Jahre sind inzwischen vergangen, seit die erste Erdrakete auf dem Mars abgestürzt ist. Jetzt endlich scheint dieser uralte Planet zu versprechen, daß er eine neue Heimat für die Menschen werden kann. Die Sun Lake-Kolonie – vor vierzehn Monaten gegründet – ist in ihrer Art einmalig auf dem Mars. Es ist eine Genossenschafterkolonie von Männern und Frauen, deren Wunsch es ist, sich so schnell wie möglich von der Erde und allen irdischen Hilfsquellen unabhängig zu machen. Unter den Kolonisten sind sowohl einfache Arbeiter als auch ausgebildete Wissenschaftler zu finden, aber alle haben eine Überzeugung gemeinsam, nämlich daß die Erde als Wohnort für dieMenschen bald erledigt sein wird. Übervölkerung und die ständige Drohung eines weltweiten Atomkrieges sind die Geißeln, unter deren Schlägen die Erdbewohner seufzen. Die Kolonisten versuchen, marstüchtige Pflanzen zu züchten, die es ihnen ermöglichen sollen, sich in Zukunft selbst zu versorgen. Bis dieses Ziel allerdings erreicht ist und bis die Kolonisten einen vollwertigen Ersatz für das erdimportierte OxEn gefunden haben – die Oxygen Enzym-Pillen, die die dünne Marsluft für den Menschen atembar machen – muß jedoch Sun Lake weiter in
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