Galaxis Science Fiction Bd. 06
schmutzverkrustetes Gesicht.
Tony ging ins Wohnzimmer zurück und setzte sich wieder in seinen Stuhl.
Es gab so viele Fingerzeige, so viele Spuren, die jedoch alle im Leeren verliefen, so viele Teile eines Bildes, das noch nicht zu erkennen war. Aber irgendwie würde alles zusammenpassen. Tony versuchte sich zu konzentrieren, aber seine Gedanken wanderten ziellos hin und her – ins Spital, wo Graham so zerschlagen lag, wie man damals Big Ginny zerschlagen hatte; in das Schlafzimmer, wo Joan lag, und wo Anna Hank zu trösten versuchte.
Das letzte, was sie sagte, bevor sie starb! Tony lachte grimmig auf. Das letzte, was sie gesagt hatte – mit jenem unheimlichen Leuchten in ihren Augen – war: »Zwerg.«
Und das war es!
Innerhalb weniger Sekunden raste alles durch seinen Kopf, alle die Fingerzeige, die er bis jetzt nicht verstanden hatte, alle die vielen unzusammenhängenden Dinge, die plötzlich wunderbar zusammenpaßten – Big Ginny und der Reporter, Sunny und die Sauerstoffmaske und Joans letzte Worte. Alles!
Voller Erregung sprang er auf.
Nein, nicht alles ließ sich damit erklären, wurde ihm plötzlich klar. Nicht die Sache mit dem Marcaine auf Pollys Essen. Die paßte nicht in das große Bild.
Aufgeregt lief er im Zimmer auf und ab. Als er sich wieder einmal umwandte, sah er plötzlich Anna im Türrahmen stehen.
»Hast du gerufen?« fragte sie. »Was ist passiert?«
Er lächelte. Er ging auf sie zu und zog die Tür hinter ihr ins Schloß. »Anna«, sagte er, »du weißt gar nicht, wie sehr du von Glück reden kannst, einen so großen, starken und intelligenten Mann wie mich zu besitzen. Wann werden wir heiraten?«
Sie schüttelte unwillig den Kopf. »Jedenfalls nicht, bevor du mir nicht erzählt hast, worum es hier eigentlich geht.«
Anforderung Suchgerät abgelehnt. Befugnisse dieses Büros erstrecken sich nur auf interkoloniale Angelegenheiten. KfPA nicht befugt wiederhole nicht befugt Polizeiausrüstung für interkoloniale Erfordernisse zur Verfügung zu stellen.
Hamilton Bell Kommissar für Interplanetare Angelegenheiten Tony las sich das Funkspruchformular durch, dann die Notiz, die Harve Stillman beigefügt hatte.
Das ist die Stimme unseres Herrn in Marsport. Der KfPA Funker sagte mir so nebenbei, daß der Alte übrigens kein Wort von deiner Geschichte glaubt. Wenn das Baby wirklich verschwunden sein sollte, so nimmt er an, daß seine Markie Mama die Hand im Spiel hat. Graham hat uns wirklich fertig gemacht. Wenn du ihn wieder auf die Beine gebracht hast, dann hätte ich nicht übel Lust, mich auch mal mit ihm anzulegen. Harve.
Der Doktor lächelte flüchtig und fragte dann Tad Campbell, der auf Antwort wartete: »Hat Mimi Jonathan das schon gesehen?«
»Nein, Doktor Tony. Wir haben es gerade aufgenommen. Harve möchte wissen, was er antworten soll.«
Cantrella und Gracey waren draußen bei dem Suchtrupp. Und wer weiß, wo Mimi war. Die Entscheidung war also völlig ihm überlassen.
Er kritzelte seine Botschaft nieder. Harve, versuch mal, ob das bei unserem Kommissar zieht. Bitten um Bodensuchgerät, um unbekannten Angreifer unseres Gastes Douglas Graham zu verfolgen. Das sollte uns jeden seiner Zinnsoldaten nach Sun Lake bringen, mit dem alten Bell vorweg. Graham als Opfer gibt ihm eine Ausrede. Er kann es interkolonial nennen. Mache Druck dahinter. Wir brauchen das Gerät. Tony.
Als der Junge gegangen war, lief Tony rastlos im Zimmer auf und ab. Er steuerte auf das Schlafzimmer zu, dann fiel ihm ein, daß Joan immer noch auf seinem Bett lag. Dann öffnete er die Spitaltür einen Spalt, Graham schlief.
Er hatte bis jetzt Anna noch nichts von seiner Vermutung erzählt. Wenn er es richtig überlegte, dann schien seine Erklärung all der geheimnisvollen Ereignisse auch wirklich sehr weit hergeholt. Hätte sie jemand anders geäußert, dann hätte er es bestimmt nicht geglaubt; aber bei jedem neuen Mal, wenn er sie überdachte, fügte sich alles zu einem verständlichen Bild zusammen.
Er trat vor die Haustür und spähte die Straße hinauf, zum Landeplatz, es war jedoch niemand zu sehen. Er wollte schon wieder hineingehen, als er aus den Augenwinkeln heraus den Suchtrupp um die nächste Straßenecke biegen sah.
Es war Gracey, Bea Juarez, Mimi und weiter hinten Kandro, der mit schleppenden Schritten hinterher zockelte, als wäre sein Herz immer noch in den Rimrockhügeln, während Nick Cantrella an seiner Seite ging und ihn antrieb. Tonys Hoffnungen sanken. Er brauchte sich nichts
Weitere Kostenlose Bücher