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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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– glaube ich wenigstens. Ich weiß zwar nicht, warum, aber ich erinnere mich deutlich, daß der alte Doc Reighardt mir sagte, daß es noch niemals ausprobiert worden wäre.«
    Er schien erleichtert aufzuatmen. Schweigend frühstückte er fertig, während ich einfach in die Gegend starrte und noch einmal mein Programm für den heutigen Tag überdachte.
    Zu allererst mußte ich Blekeke interviewen und mir seine Lebensgeschichte geben lassen. Ich schauderte vor der Aussicht, mir sein Englisch anhören zu müssen, aber ich kam wohl nicht darum herum.
    »Wir gehen zum Oststrand«, klärte ich John Maxwell auf.
    Unterwegs – wir saßen auf dem Dach eines der Dreistockomnibusse – erkundigte ich mich bei Maxwell, ob der Sonnen-strahl-Verein schon mal vom C.I.D. näher durchleuchtet worden wäre.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Warum?«
    »Es ist nicht so wichtig. Es hätte mir nur meine Arbeit erleichtert. Es war nur so ein Gedanke.«
    Wir fanden die Sonnenanbeter auf ihrem üblichen Platz – einer Stelle am südlichen Ende des Oststrandes, wo der feine Sand zum größten Teil durch Kieselsteine ersetzt war, die aber den Vorteil hatten, nicht mehr ganz so sehr in dem Gewühl der anderen Badegäste zu liegen.
    Während wir uns durch das Labyrinth von Sonnenschirmen, Decken, Stühlen und Menschenleibern in praktisch allen Stadien der Nacktheit hindurcharbeiteten, um zu Blekeke und seinen Freunden zu kommen, bemerkte ich, daß ein provisorisch aufgespanntes Seil die kleine Gruppe der Sonnenstrahlanhänger von den übrigen Badegästen abschloß. Das war etwas Neues.
    Wir bückten uns und krochen unter dem Seil hindurch. Einer der in der Nähe liegenden Männer sprang auf und stellte sich uns in den Weg. Dabei versuchte er, uns mit heftigen Gestikulationen wieder zurückzutreiben.
    »Es tut mir leid, meine Herren. Sie befinden sich hier auf dem Privatstrand des Sonnenstrahl-Vereins. Ich muß Sie bitten, den Platz zu verlassen.«
    Ich hatte keine Ahnung, warum der Bursche diesen Blödsinn daherredete. Es war Monte Bingham, und er wußte genau, wer ich war. Das sagte ich ihm auch.
    Monte Bingham gab mir keine Antwort. Er drehte sich nur langsam um und schaute hinüber zu Zan Blekeke, der mit seiner unmöglichen Gestalt ungefähr in der Mitte der Umzäunung saß.
    Blekeke stand auf und kam auf uns zugewatschelt. Er machte eine ungeduldige Handbewegung, und Bingham trat beiseite. Blekeke lächelte nicht, wie ich eigentlich erwartet hatte. Er blitzte uns im Gegenteil böse an.
    »Wessen?« fragte er mich mit einer wedelnden Handbewegung in Richtung auf Maxwell.
    »Wessen?« wiederholte ich. »Mir. Ich meine, er ist mein Schwager, John Maxwell aus Sacramento. Er ist auf Besuch hier. Er ist in Ordnung. Was ist denn los hier, Blek, alter Junge? Ich möchte mit Ihnen reden und wollte eine Verabredung treffen.«
    Blekeke wölbte seine große runde nackte Brust. »Versuchen noch Rizipinin.«
    »Wie? Disziplin, meinen Sie.«
    »Ja. Später kommen weg, Fremde weg. Keine Ausnahme. Kann nicht.«,
    »Na ja, alles gut und schön. Aber schließlich bin ich doch kein Unbekannter, und John hier –«
    »Schwager gut, aber später. Treffen Halle eine Stunde und Hälfte. Sprechen dann. Behandlung, ja?«
    »Na schön«, sagte ich, »mir soll’s recht sein. Also in anderthalb Stunden in der Halle, ja?«
    »Gut, ja«, sagte Blekeke und ließ uns einfach stehen.
    ER machte zwei Schritte und erstarrte. Ich sah, wie er steif wurde und seinen Kopf langsam und quälend zu einer Stelle am Wasser drehte, wo zwei Hunde miteinander spielten. Sie jagten sich im Kreis herum, und Blekekes Kopf folgte ihnen, als würde er an einer Schnur gezogen – vor und zurück und vor und wieder zurück.
    Plötzlich löste sich der eine der beiden Hunde, ein weißer, gefleckter Spaniel mit langen Schlappohren, aus der ewigen Kreisbahn und raste durch das abgezäunte Gebiet des Vereins, wobei er einfach über die hingestreckten Leiber der Mitglieder sprang. Der andere Köter, ein prächtiger Deutscher Schäferhund, bellte zweimal dumpf und machte sich auf die Verfolgung. Sie rannten vielleicht in einer Entfernung von drei Metern an Blekeke vorbei.
    Als der Schäferhund bellte, hörte ich ein dünnes, langgezogenes Quietschen – wie das einer Maus, deren Schwanz in einer Falle festsitzt. Das Quietschen kam von Blekeke. Unheimlich schnell drehte er sich um und machte einen Schritt auf uns zu. Sein Gesicht war verzerrt, als hätte er große Schmerzen, und einen Augenblick

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