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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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dachte ich, er wäre vielleicht auf einen, im Sand verborgenen Glassplitter getreten.
    Aber dann erkannte ich den wirklichen Ausdruck auf seinem Gesicht. Es war kein Schmerz.
    Es war das nackte Entsetzen.
    Ich bemerkte, wie er unkontrolliert zitterte. Dann wirbelte er wieder herum, hielt inne, drehte sich nach rechts, nach links. Er benahm sich so, als wäre er auf allen Seiten von unsichtbaren Feinden umgeben, die ihn an ihrem Lagerfeuer braten wollten.
    Als die Hunde am Rand der Umzäunung angekommen waren, richteten sie sich für einen Augenblick auf ihre Hinterbeine und tauschten spielerische Schläge aus. Dann rannten sie zusammen zu den dichter bevölkerten Teilen des Strandes.
    Blekekes Gesicht entspannte sich, und mit einem letzten Zusammenzucken brachte er sein Zittern unter Kontrolle.
    Dabei murmelte er ununterbrochen vor sich hin: »Hündchen, Hündchen, lieber Hund, guter Hund.« Er wollte zurückgehen, als er uns plötzlich wieder bemerkte. Er zuckte zusammen, als hätte er unsere Gegenwart völlig vergessen gehabt.
    »Halle, Stunde und Hälfte«, sagte er nach einem Moment des Zögerns und ging dann hastig davon.
    Maxwell und ich schauten uns vielsagend an und gingen zurück. Seltsamerweise fühlte ich mich plötzlich irgendwie traurig und niedergeschlagen. Als wir eine Strecke gegangen waren, sagte ich: »Armer Teufel. Furcht vor Hunden. Es muß schrecklich sein.«
    »Furcht vor Hunden? Kynophobie? Meinen Sie, das war der Grund?«
    »Ohne Zweifel«, antwortete ich. »Allerdings der erste Fall, der mir je begegnet ist.«
    »Meiner auch.«
    Es war noch nicht ganz zehn Uhr. Wir schlugen die nächsten anderthalb Stunden tot, indem wir uns von der Sonne rösten ließen und zwischendurch ab und zu ins Wasser sprangen. Wir konnten immer nur einzeln gehen, denn einer mußte zurückbleiben und auf das Abwehrgerät aufpassen.
    Um halb elf gingen wir zu unserer Verabredung mit Blekeke. Wir fanden ihn ganz allein in der Halle, einem langen, niedrigen Gebäude, das ungefähr einen Kilometer vom Hauptbadestrand entfernt lag.
    DIE Halle war wohl früher einmal eine Art Lagerraum gewesen. Ich hatte allerdings keine Idee, für wen und wofür. Aber das war schon lange her. Jetzt wurde sie jedenfalls ausschließlich für die Versammlungen des Vereins benutzt.
    In der Nähe befand sich noch ein anderes Haus – eine etwas heruntergekommene weitläufige Villa, die früher einem jetzt schon lange verstorbenen Millionär gehört hatte, und die der Sonnenstrahl-Verein als Unterkunftsmöglichkeit für seine Mitglieder erworben hatte. Jedenfalls für die, die nicht in der Stadt wohnen wollten – und die meisten wollten das nicht.
    Maxwell interessierte sich für das Haus, aber ich konnte ihm darüber nichts berichten. Ich war niemals darin gewesen, wogegen ich die Halle schon mehrmals besucht hatte. In der Halle selbst gab es nicht viel zu sehen. Sie war fast leer bis auf die Höhensonne, die wie ein Altar an dem einen Ende des langgestreckten Raumes stand, und ungefähr dreißig Klappstühle, die vor ihr in einigen Reihen hintereinander aufgestellt waren.
    Blekeke war gerade mit dem Lampenteil der Höhensonne beschäftigt. Anscheinend schraubte er eine Röhre fester. Die ganze Apparatur war ziemlich simpel. Nichts als eine gepolsterte Liege, über die ein weißes Leintuch gebreitet war, und darüber die eigentliche Lampe. Das Ding wurde von einer Schalttafel aus in Betrieb gesetzt, die etwa zwei Meter von der Liege entfernt stand.
    »Das ist ja eine ganz simple Infrarot-Lampe«, flüsterte Maxwell.
    »Sicher«, flüsterte ich zurück. »Aber lassen Sie lieber nichts Derartiges verlauten.«
    In diesem Augenblick hatte uns Blekeke entdeckt. Er sprang von der Plattform herunter und kam uns mit ausgebreiteten Armen entgegen. Er entschuldigte sich für sein schroffes Benehmen am Strand.
    Ich sagte ihm, daß es nicht der Rede wert wäre und daß ich ihm nur ein paar kurze Fragen stellen möchte. Dann könnte ich endlich meine Geschichte über seinen Verein fertigstellen – und ihm zu einer kleinen, kostenlosen Reklame verhelfen.
    Blekeke strahlte. Er versprach, mir behilflich zu sein soweit er irgendwie könnte.
    Aber bevor ich noch Gelegenheit bekam, eine einzige Frage zu stellen, plapperte er weiter: »Nehmen Behandlung. Neu und besser. Viel gesunder. Werden Versuch machen, ja, Versuch?«
    Und damit schob er uns auch schon auf die Maschine zu.
    Ich war nicht im geringsten daran interessiert, mich bestrahlen zu lassen, und

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