Galaxis Science Fiction Bd. 07
Gegensatz der einzelnen Meinungen vertraut. Zweitens bekam ich Kopfschmerzen.
GEGEN sieben überlegte ich mir, ob ich nicht schon frühstücken gehen sollte. Dann fiel mir aber ein, daß es für Maxwell sicher einen zweiten Minuspunkt geben würde, wenn ich mich ohne ihn sehen ließ. Der Schnitzer mit dem Abwehrgerät langte fürs erste.
Ich bestellte also mein Frühstück aufs Zimmer. Während ich wartete, schaltete ich den Fernseher ein und hörte mir die Morgennachrichten an. Nichts Erschütterndes: Eine Explosion in St. Louis; politische Unruhen in Indien; Tod eines Vega-Millionärs; Rede des eurasiatischen Delegierten Marachowski im Weltparlament, in der er die Badley-Dalton-Gesetzesvorlage unterstützte, eine jährliche Einwanderungsquote von zehntausend einzuführen, darunter nur tausend vom Mars; Protestantwort eines marsianischen Soziologen; Raumkreuzer auf Calypso abgestürzt, zwanzig Tote; und so weiter.
Die Artikel in der Zeitung vorhin und jetzt wieder die Erwähnung der marsianischen Frage im Funk riefen mir meinen marsianischen Freund Zan Matl Blekeke ins Gedächtnis und den Auftrag Newells, einen Artikel über seinen Verein zu schreiben. Na, ich würde ihn heute besuchen.
»Was steht denn heute auf dem Programm?« fragte mein Pseudoschwager, als er eine halbe Stunde später laut gähnend aufwachte. Er wälzte sich aus dem Bett, gähnte noch einmal herzhaft und kratzte sich ausgiebig den Schädel. Er sah ausgeruht aus, und ich beneidete ihn darum nicht wenig.
»Heißt das, ich kann machen, was ich will?« fragte ich.
»Sicher. Sie gehen Ihren normalen Beschäftigungen nach und übersehen mich dabei, als wäre ich nur Ihr Schatten.« Er streckte sich noch einmal und stand endgültig auf.
»Als allererstes werde ich dann dafür sorgen, daß wir hier noch ein zweites Bett hereinbekommen. Das eine ist für uns beide zu klein.«
Maxwell grinste, während er sein Hemd zuknöpfte. »Habe ich Sie aus dem Bett geworfen? Tut mir leid. Ich hätte Sie warnen sollen.«
»Wollen Sie Frühstück?«
»Was für eine Frage! Ich bin hungrig wie ein Wolf.«
»Na schön! Ich habe schon hier gefrühstückt. Sie können es unten tun. Während Sie essen, werde ich mir überlegen, was ich heute zu erledigen habe.«
ICH war mir nicht ganz klar, was ich heute anfangen sollte. Am besten war es natürlich, Blekeke und seine Leute aufzusuchen, damit ich die Angelegenheit hinter mir hatte, um dann endlich richtig faulenzen, beziehungsweise mich auf die Telenose-Sache konzentrieren zu können.
Bevor ich aber den Artikel schreiben konnte, mußte ich noch einige Dinge in Erfahrung bringen. Zum Beispiel einige Angaben über Blekeke selbst, ein paar einfache biographische Daten, die nicht so schwer zu erhalten sein mußten. Schwerer würde es sein, Näheres über den Lieben Alten Doktor herauszufinden. Bis jetzt wußte ich nicht einmal seinen Namen. Und wenn alle Mitglieder so schweigsam sein würden wie bis jetzt…
Während Maxwell das Frühstück in sich hineinstopfte, stellte ich mir im Geist eine Liste der Punkte zusammen, um die ich mich kümmern mußte. Maxwells Stimme riß mich aus meinen Gedanken.
»Sagen Sie, Earl, wie lange braucht man, um die Wellenlänge einer x-beliebigen Person auszukundschaften?«
»Wie? Wie meinen Sie das?« Ich schaute ihn fragend an. Er schaufelte Pfannkuchen in seinen Mund wie ein Heizer Kohlen in einen Ofen.
Er zuckte die Schultern, kaute geschäftig und schluckte. »Sie sagten doch, ich hätte nichts zu befürchten, bevor sie nicht meine Wellenlänge gefunden hätten. Heute nacht hatte ich allerdings so komische Träume, und ich dachte…«
»Beruhigen Sie sich«, sagte ich. »Sind Sie schon mal telenisiert worden?«
»Nicht daß ich wüßte.«
»Dann brauchen Sie sich absolut keine Gedanken zu machen. Wenn Sie schon mal behandelt worden wären, dann wäre es nicht ausgeschlossen, daß sie an Ihre Kombination durch einen Mittelsmann im Telenose-Büro herankommen könnten. Da fällt mir ein, auf diese Weise werden sie vermutlich auch meine Wellenlänge herausgebracht haben. Aber ohne diese Möglichkeit oder ohne einen Elektroenzephalographen vergehen darüber Wochen, wenn nicht noch mehr. Reine Glückssache, wenn Sie auf die richtige Kombination stoßen sollten.«
»Aber kann man mit der Telenose nicht eine Menge Leute auf einmal beeinflussen? So wie bei der Massenhypnose?«
»Wenn das möglich wäre, dann sähe unsere Lage natürlich nicht sehr rosig aus. Aber das geht nicht
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