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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Gedanken, das auf ihn zustürzte.
    DER Hund war ein kleiner gefleckter Terrier. Er war gerade hinter demselben Hügel aufgetaucht, auf dem vorher die Polizisten verweilt hatten. Der Hund setzte sich auf die Hinterbeine, und ein Zittern überlief ihn. Er streckte seine Nase in Richtung auf das Schiff und öffnete die Schnauze, um ein Heulen auszustoßen, das ich fast körperlich zu hören glaubte.
    Dann war das Bild weg, die Lichter im Raum waren wieder angegangen. Blekeke hielt seine Pistole auf mich gerichtet.
    Und sein Finger am Abzug zitterte.
    Aber nicht nur sein Finger zitterte, sein ganzer Körper bebte. Seine sonst so rote Hautfarbe war plötzlich ganz blaß geworden.
    Ich glaube nicht, daß ich einen einzigen Muskel bewegte, während ich darauf wartete, daß er reden würde.
    »Ich soll Sie töten«, sagte er. »Jetzt sofort ich soll Sie töten. Dann vielleicht töten mich. Oder machen Bumm mit Haus.« Er lachte schrill, fast hysterisch. »Sie sehr klügerisch. Finden eine Schwäche. Sagen Polizei bringen Hunde.«
    »Das Gegenteil ist der Fall«, sagte ich. »Die Hunde brachten die Polizisten.«
    Das erregte sein Interesse. Der Finger, der den Abzug umklammerte, entspannte sich so weit, daß ich wieder aufatmen konnte.
    »Das Gespräch, das ich in Ihrem Auto geführt habe, war nicht mit der Polizei. Nachdem ich bei meinem ersten Anruf so hereingefallen war, schien es mir nicht ausgeschlossen zu dieser Zeit, daß Sie die ganze Polizei unter Telenose hatten. Das war natürlich ein Irrtum, aber ich war zu dieser Zeit verdammt durcheinander. Jedenfalls rief ich statt dessen das Tierasyl an, und ich sagte ihnen, sie sollten so schnell wie möglich recht viele Hunde hier herausschicken.«
    Blekekes Stimme kam fast unhörbar. »Klügerisch, sehr klügerisch. Und ich mich verraten selber.«
    »Das haben Sie allerdings getan«, sagte ich. »In jeder Telenose-Vision, die Sie zusammenbrauen, kommen Hunde vor, so sehr hassen Sie sie. Ungefähr wie manche Leute Schlangen, denke ich mir.«
    Blekeke gestikulierte mit der Pistole. Er hatte wieder etwas Farbe im Gesicht, und das Zittern hatte aufgehört. »Aufstehen jetzt! Wir gehen. Nicht töten, wenn nicht nötig.«
    Maxwell und ich standen auf. Blekeke trat rückwärts durch die Tür hinaus und winkte uns, ihm zu folgen. Wir mußten vor ihm hermarschieren – den Korridor hinunter, dann zwei Treppen, wieder ein. Gang. Er blieb immer in sicherer Entfernung hinter uns.
    Der Eingang zu dem Tunnel, der zu dem Hügel führte, befand sich im Erdgeschoß. Er lag hinter einer Tür, die aussah wie jede andere.
    Blekeke nahm die Kopfhörer ab und warf sie beiseite.
    »Telenose-Maschine machen Bumm mit Haus«, sagte er.
    Der Tunnel war breit, schnurgerade und hell erleuchtet. Der Ausgang war ein kleiner schwarzer Punkt in der Ferne, aber wir brauchten nicht lange, bis wir ihn erreicht hatten.
    Meine Gedanken vollführten einen wahren Hexentanz. Jetzt brauchte ich sie ja nicht mehr unter Kontrolle zu halten.
    Die Hunde hatten Blekeke einen Schreck eingejagt, das war nicht zu leugnen. Aber wie groß war dieser Schreck. Er schien so verdammt selbstsicher zu sein. Wenn es ihm gelang, uns an Bord des Raumschiffes zu bekommen, dann hatte sein Plan – so lächerlich er klingen mochte – eine gute Chance auf Erfolg.
    Und würde das so schlimm sein? Waren seine Motive so unedel, oder seine Methoden so abscheulich?
    Ich drängte diese Gedanken zurück. Darüber konnte ich später entscheiden.
    VOM Tunnelausgang gesehen, schien das Raumschiff bedrohlich nahe zu sein, und die Strecke zwischen ihm und uns war frei von allen Hindernissen.
    Nur fünfzig oder sechzig schnelle Schritte und dann…
    Die Marsianer vor dem Schiff sahen uns kommen und kletterten zur Schleuse hinauf. Das Schiff begann von neuem zu vibrieren.
    Die zwei Polizisten wanderten ziellos am Wasser herum. Über uns konnten wir die Hunde heulen hören.
    »Gehen langsam zum Schiff«, instruierte uns Blekeke. Seine Stimme verriet die nervöse Anspannung, in der er sich befand. »Als wären nichts. Ich hinter Ihnen.«
    Maxwell und ich schauten uns gegenseitig an und begannen langsam, wie selbstverständlich, auf das Raumschiff zuzugehen.
    In den kurzen Zwischenräumen, während die Hunde mit ihrem Heulen aussetzten, hörten wie die mahlenden Schritte von Blekeke. Plötzlich zögerten sie.
    Ich konnte es mir nicht verkneifen, einen Blick zurückzuwerfen.
    Ich erblickte ungefähr ein halbes Dutzend Hunde, die auf dem Hang des Hügels

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