Galaxis Science Fiction Bd. 07
herumstrolchten. Einige kauerten auf ihren Hinterbeinen, hatten die Nasen dem Raumschiff zugereckt und vollführten den schrecklichsten Radau, den ich jemals gehört hatte. Die Polizisten mußten doch wenigstens etwas vermuten!
Blekeke ging mit steifen Beinen. Die Pistole hatte er auf uns gerichtet Es kostete ihn sichtliche Anstrengung, seinen Kopf nicht nach hinten zu wenden.
»He, ihr verfluchten Köter!« schrie einer der Polizisten. »Wollt ihr wohl ruhig sein!« Er bückte sich, nahm einen Stein und warf ihn nach den Hunden. Das Geschoß schwirrte nahe an meinem Kopf vorbei. Ich bückte mich instinktiv und schaute dabei nach hinten, um zu sehen, wo es aufschlug. Es verfehlte den nächsten Hund um gute fünf Meter.
Andere Polizisten kamen jetzt angelaufen. Sie schauten die Hunde zweifelnd an und blickten dann in die Richtung, in welche die Hundeschnauzen deuteten. Und sahen nichts!
Auch ein paar weitere Hunde erschienen auf dem Schauplatz – einige davon im Blickfeld Blekekes. Aber ein schneller Blick zeigte mir, daß er unbeweglich geradeaus starrte und wie ein Automat hinter uns her marschierte.
Wir kamen dem Raumschiff immer näher. Es waren höchstens noch fünfzehn Meter. Selbst in dem düsteren Licht konnte ich schon die Gesichtszüge der Marsianer unterscheiden, die oben an der Schleuse auf uns warteten.
DIE beiden Polizisten am Strand gingen jetzt zurück zu ihren Kollegen. Der eine, der geschrieen und den Stein geworfen hatte, pfiff plötzlich schrill durch die Zähne und brüllte: »Kommt her, ihr lausigen Köter, und gebt endlich Frieden!«
Er pfiff ein zweites Mal.
Einer der Hunde hörte mit Heulen auf und kam schüchtern angetrottet.
Das Pfeifen wurde ein schriller Befehl.
Ich hörte ein leises Seufzen von Blekeke. Es war wie ein Aufschluchzen.
Der Hund kam langsam und widerwillig näher. Er hatte den Schwanz eingeklemmt und knurrte und winselte zu gleicher Zeit.
»Rennen, rennen, schnell!« schrie Blekeke auf.
ES fiel mir nicht ein, zu rennen. Statt dessen wandte ich mich um, Maxwell ebenfalls.
Der Polizist pfiff immer noch. Ein anderer Hund, ein großer schwarzer Collie, verließ das Pack, aber er war nicht schüchtern und kümmerte sich auch nicht um den Polizisten. Er hatte Blekeke gesehen und stürzte bellend und geifernd auf ihn zu.
Der Marsianer stieß ein ersticktes Gurgeln aus. Ein Zittern überlief seinen Körper, und er drehte sich um und feuerte.
Ich sah zu, ohne richtig zu begreifen, was ich sah. Plötzlich hörte der Polizist mit seinem Pfeifkonzert auf. Er schaute. Aber nicht auf die Hunde oder die anderen Polizisten. Nicht einmal auf den zottigen Collie, der plötzlich alle Viere von sich streckte und sich in der Luft überschlug.
Er schaute auf das Raumschiff. Und er sah es! Er rieb sich die Augen.
Als der Collie getroffen wurde, drehte sich der Terrier, der langsam angekrochen gekommen war, plötzlich um. Er fing zu knurren an und sprang los.
Blekekes Beine knickten unter ihm zusammen. Die Pistole fiel aus seiner Hand, und er stürzte zu Boden – ein zitterndes, konvulsivisch zuckendes, heulendes Bündel Elend.
Ich stürzte mich auf die Pistole, und Maxwell gab dem zähnebleckenden Hund einen Fußtritt.
Zur gleichen Zeit schrie der Polizist: »Jupiter! Es ist ein Raumschiff. Ich wußte, ich hab’ was gesehen. Ich hab’ vielleicht einen Schluck zuviel, aber ich bin doch noch lange nicht besoffen.«
Noch während er das schrie, riß er seine Pistole heraus und feuerte. Die Marsianer, die sich aus der Schleuse gelehnt hatten, duckten sich und verschwanden im Schiff.
Es zitterte, und aus seinen Düsen schlugen Flammen. Das rollende Dröhnen, seiner Motoren wurde fast übertönt von dem Radau, den jetzt die Hunde vollführten.
Der Polizist fuhr sich mit einer Hand über die Augen. »Ich hätte schwören können, daß ich ein Raumschiff gesehen habe. Jetzt, gerade vor einer Sekunde.«
»Mann, du hast wirklich einen sitzen«, sagte sein Kollege.
Einen Augenblick später flog das Haus in die Luft. Polizisten wurden durch die Explosion weder getötet noch verletzt. Sie hatten sich alle am Strand versammelt, um zu sehen, warum die Hunde so heulten.
Es war nicht so einfach, bis alles erklärt war.
WISSENSWERTES
KLEINER REISEFÜHRER – FÜR MOND UND MARS
WILLY LEY
WIR schreiben das Jahr 1985. Raumkapitän Sixtus E. Boyle hat gerade zusammen mit seinem Navigator Roderich Mältzer das Raumschiff auf 6° 15’ südlicher Marsbreite
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