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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Standard-Raumration, durch und durch synthetisch, konzentriert, nahrhaft und irgendwie unbefriedigend. Der Inhalt erwärmte sich automatisch, wenn die Dose geöffnet wurde, aber man konnte ihn, wenn nötig, auch kalt essen. Obwohl Gabel und Löffel beigepackt waren, hatte der Inhalt doch eine Festigkeit, die den Gebrauch von Fingern praktisch und nicht einmal zu einer besonders schmutzigen Angelegenheit machte.
    Stuart sagte: »Haben Sie meine kleine Rede gehört?«
    »Ja, Mr. Stuart. Und ich möchte Ihnen sagen, daß Sie sich auf mich verlassen können.«
    »Nun, das ist ja wunderbar. Jetzt gehen Sie und essen Sie.«
    »Darf ich hier essen?«
    »Wie Sie wollen.«
    Einen Augenblick lang aßen sie schweigend, dann brach es aus Leblanc hervor.
    »Sie sind so selbstsicher, Mr. Stuart. Es muß wunderbar sein, so selbstbewußt zu sein wie Sie.«
    »Selbstbewußt? Danke. Aber dort drüben sitzt Ihr selbstbewußter Mann.«
    Leblancs Blick folgte überrascht der Richtung, in die Stuarts Nicken wies.
    »Mr. Mullen? Dieser kleine Mann? Oh, nein.«
    »Sie glauben nicht, daß er selbstsicher ist?«
    Leblanc schüttelte den Kopf. Er schaute Stuart prüfend an, um zu sehen, ob sich vielleicht ein Anflug von Ironie auf dessen Zügen zeigte.
    »Der ist nur kalt, kennt keine Gefühle. Er ist wie eine kleine Maschine. Ich finde ihn widerwärtig. Sie sind ganz anders, Mr. Stuart. Sie haben Gefühle, aber Sie halten sie unter Kontrolle. So möchte ich auch sein können.«
    Als hätte er irgendwie verspürt, daß man seinen Namen erwähnt hatte, kam Mullen herüber und gesellte sich zu ihnen. Seine Ration war kaum berührt. Ihr Inhalt dampfte immer noch leicht, als er sich ihnen gegenüber auf dem Rand einer Koje niederließ.
    Seine Stimme hatte ihren üblichen gedämpften Ton.
    »Wie lange, glauben Sie, Mr. Stuart, wird diese Reise dauern?«
    »Läßt sich nicht sagen, Mullen. Zweifellos werden sie die befahrenen Handelsrouten meiden und mehr Sprünge machen als unbedingt notwendig ist, um alle eventuellen Verfolger abzuschütteln. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir eine ganze Woche unterwegs sind. Warum fragen Sie? Ich nehme doch an, Sie haben dafür einen sehr praktischen und vernünftigen Grund?«
    »Nun ja, sicher.« Mullen schien einen Panzer zu besitzen, an dem jeder Sarkasmus wirkungslos abprallte. Er sagte: »Es fiel mir nur ein, daß es vielleicht ratsam wäre, sozusagen die Rationen zu rationieren.«
    »Wir haben genug Lebensmittel und Wasser für einen Monat. Ich habe mich davon gleich anfangs überzeugt.«
    »Nun, das ist gut. In diesem Falle werde ich meine Mahlzeit beenden.«
    Er tat das, wobei er geziert sein Besteck benützte und ab und zu mit seinem Taschentuch gegen seine völlig sauberen Lippen drückte.
    ZWEI Stunden später gelang es Polyorketes, mühsam wieder auf die Beine zu kommen. Er schwankte dabei hin und her und sah aus wie die Verkörperung eines Katers nach einer langen durchzechten Nacht. Er machte jedoch keinen Versuch, sich Stuart zu nähern. Er setzte sich auf seine Koje und wandte sich von da aus an Stuart.
    Er sagte: »Sie stinkender Klorospion. Kommen Sie mir in Zukunft ja nicht mehr in die Quere.«
    »Sie haben gehört, was ich gesagt halbe, Polyorketes.«
    »Ich hab’s gehört, ja. Ich hab’ aber auch gehört, was Sie über den armen Aristides gesagt haben. Ich will mir an Ihnen nicht die Finger schmutzig machen. Sie sind weiter nichts als ein Sack voll lärmender Luft. Aber warten Sie nur. Eines Tages werden Sie Ihre Luft dem falschen Mann ins Gesicht blasen und der wird Ihnen ein Loch in die Seite bohren und Ihnen die ganze Luft ablassen.«
    »Ich werde warten«, sagte Stuart.
    »Windham kam herbeigehumpelt. Er stützte sich schwer auf seinen Stock.
    »Aber, aber!« rief er mit einer schnaufenden Jovialität, die die darunter liegende Ängstlichkeit nicht verbergen konnte.
    »Wir sind alles Erdmenschen, verflixt. Das dürfen wir nie vergessen. Dürfen uns vor den verdammten Kloros nichts vergeben. Wir müssen alle privaten Händel vergessen und immer nur daran denken, daß wir Menschen sind, alle vereint gegen diese verflixten fremden Halunken.«
    Stuarts Kommentar war nicht ganz druckreif.
    Porter war Windham gefolgt. Beide hatten die letzte Stunde die Köpfe zusammengesteckt, und jetzt sagte er voller Entrüstung:
    »Es bringt nichts ein, nur klug daherzureden, Stuart. Hören Sie den Oberst erst mal an. Wir beide haben unsere Lage eingehend durchgesprochen.«
    Er hatte sein

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