Galaxis Science Fiction Bd. 08
Stern, wenn er dazu nur groß genug ist?
S. Neumeister aus M.
In den Jahren 1944 bis 1952 glaubte man, daß ein Stern mit der Katalognummer BD+4°4048, der von der McDonald Sternwarte in Texas entdeckt worden war, der am schwächsten leuchtende aller Sterne war. Im Jahre 1952 entdeckten dann Dr. Luyten und Dr. Carpenter, beide von der Steward Sternwarte in Arizona, einen noch schwächeren Stern. Seine Leuchtkraft ist so gering, daß erst 60 000 seiner Art soviel Licht wie unsere Sonne ausstrahlen würden, und sein Durchmesser ist nur um rund 450 Kilometer größer als der Durchmesser unseres Mondes, der bekanntlich rund 3470 Kilometer beträgt Aber dieser winzige Stern – katalogisiert unter der Nummer L 886-6 – besitzt 40 Prozent mehr Masse als unsere Sonne.
Das bedeutet in anderen Worten, daß seine Masse 55 Millionen Mal dichter als Wasser ist.
Was Ihre zweite Frage betrifft, so ist es diese Dichte, die als Kriterium dienen würde, sollte man einen solchen dunklen Himmelskörper finden. Wenn dieser Körper, wie Sie sagen, nicht mehr leuchtet, aber eine solche hohe Dichte besitzt, dann würden wir es offensichtlich mit einem toten Stern zu tun haben. Wenn seine Dichte ungefähr mit der der Planeten zu vergleichen wäre – von l für den Saturn bis 5,5 für die Erde (Wasser hat die Dichte 1) – dann könnten wir ihn als Planeten ansehen, der irgendwo von seiner Sonne losgerissen worden wäre.
Ob es wirklich derartige nichtleuchtende tote Sterne gibt, ist zu bezweifeln. Die sogenannten überdichten »Weißen Zwerge«, von denen die beiden oben erwähnten schwachen Sterne Vertreter sind, stehen nach den heutigen Erkenntnissen am Ende eines Sternenlebens. Sie können vielleicht als tot bezeichnet werden in dem Sinne, daß sie nicht länger mehr Energie erzeugen und auch nicht mehr erzeugen können. Aber sie sind immer noch heiß, einfach weil sie noch nicht genug Zeit gehabt haben, um sich bis zur völligen Dunkelheit abzukühlen. Wegen ihrer großen und heißen Masse nimmt dieser Abkühlungsprozeß eine sehr lange Zeit in Anspruch.
Der dafür benötigte Zeitraum wird auf mehr Jahre geschätzt, als das augenblickliche Alter unseres Universums beträgt. Sollte das wirklich der Fall sein – nach den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft ist es das – dann hat noch kein einziger Stern Gelegenheit gehabt, völlig zu erkalten und so unsichtbar zu werden.
Angenommen, das ganze Polareis würde schmelzen, würden dann die Ozeane so weit steigen, daß die Küstengebiete in Gefahr gerieten?
K. Scheithe aus L.
Die Antwort auf diese Frage hängt völlig von den Umstünden ab, unter denen dieses Abschmelzen vor sich gehen würde. Ich glaube, jemand hat einmal ausgerechnet, daß der Wasserspiegel der Ozeane in diesem Falle um fast 6 Meter ansteigen würde. Aber die dieser Berechnung unterliegenden Voraussetzungen sind a) daß alles Eis abschmelzen würde und b) daß es auf einmal abschmelzen, würde.
In Wirklichkeit würde weder das eine noch das andere passieren können, noch würde das ganze Schmelzwasser in die Ozeane abfließen. Eine beträchtliche Menge davon würde in die Atmosphäre aufsteigen und sich später dann auf den Gebirgen der Erde niederschlagen, wo es zur Bildung noch längerer und größerer Gletscher beitragen würde. Dann würden die Binnenseen an Tiefe und Größe zunehmen, der Grundwasserspiegel würde ansteigen usw.
Ein allmähliches Abschmelzen der Polareiskappen würde also aller Wahrscheinlichkeit nach den Wasserspiegel der Ozeane nur um ein oder zwei Meter anheben können, und das würde man nur an verhältnismäßig wenigen Orten verspüren.
Der literarische Test …
Die Ergebnisse unseres Tests aus Nummer 5 sind folgende:
1. Dick: Die Verteidiger Note 2.25
2. Sheckley: Und Friede auf Erden 2.55
3. Wallace: Legende 2.85
4. Brown: Eine Art Unsterblichkeit 3.45
5. Judd: Kinder des Mars 3.90
Und jetzt noch einmal einige erklärende Worte zu dem Test an sich. Es ist ja immerhin möglich, da es noch SF-Freunde gibt, die unser Magazin erst jetzt in die Hand bekommen haben. Außerdem hoffen wir, daß immer neue Leser hinzukommen, die bisher noch nicht gewußt haben, was für eine interessante Lektüre Science Fiction ist. Sie finden unten eine Aufstellung der in diesem Heft erschienenen Geschichten. Die Redaktion bittet Sie, diese Geschichten zu bewerten, und zwar in der Reihenfolge, wie sie Ihnen am besten gefallen haben. Die Geschichte, die Ihnen also am meisten
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