Galaxis Science Fiction Bd. 08
etwas anderes als ein bloßer Zufall im Spiele sein, und dieses andere kann nur als Beweis für eine Fernübertragung von Gedanken gedeutet werden.
Dr. Rhine und anderen Experimentatoren gelang es auf diese Weise, bei mehreren Versuchspersonen unzweifelhaft: telepathische Fähigkeiten festzustellen. Hier sei nur das Ergebnis einer einzigen bezeichnenden Versuchsreihe erwähnt, die Dr. Rhine im Jahre 1932 mit einem jungen Theologiestudenten, Hubert E. Pearce jr. anstellte. Mr. Pearce erriet hierbei von 10 300 Karten 3 746 richtig. Die Wahrscheinlichkeit, die in diesem Fall gegen ein Zufallsergebnis spricht, ist wahrhaftig astronomisch, und es bleibt dafür keine andere Erklärung, als eben einen Fall von tatsächlicher Gedankenübertragung anzunehmen. Bei einem anderen Versuch erriet übrigens derselbe Hubert E. Pearce von den 25 Karten alle 25 richtig. Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich hier um einen Zufall handelt, beträgt rund eins zu dreihundert Billiarden.
Es blieb natürlich nicht aus, daß diese überzeugenden Ergebnisse nichtsdestoweniger von unverbesserlichen Skeptikern angezweifelt wurden, von Leuten also, die sich von vornherein strikte weigerten, das Vorhandensein von Telepathie überhaupt nur in Betracht zu ziehen. Wurden diese Leute dann mit Ergebnissen konfrontiert, die zugunsten der Existenz von Telepathie zu sprechen schienen, versuchten sie sich damit herauszureden, daß sie die Experimentatoren des bewußten oder unbewußten Betruges bezichtigten. Es gelang Dr. Rhine jedoch, die Möglichkeiten für solche das Endergebnis verfälschende Fehlerquellen durch neue verbesserte Versuchsanordnungen völlig auszuschalten, indem er zum Beispiel die Versuchsperson in einem anderen, manchmal bis hundert Meter weit entfernten Zimmer unterbrachte als dem, in dem die Karten aufgedeckt wurden. Heute muß selbst der ärgste Skeptiker zugeben, daß die Existenz von Telepathie und Hellsehen – manche Versuchspersonen errieten die Karten, bevor sie aufgedeckt wurden – im Laboratorium schlüssig bewiesen worden ist.
In der Folge hat sich ein neues Problem herauskristallisiert. Es geht jetzt nicht mehr so sehr um die Frage, ob Telepathie überhaupt möglich ist – diese Frage ist positiv beantwortet, sondern darum, warum es sie gibt und wie sie funktioniert. Wir dürfen gespannt sein, mit welchen Ergebnissen die Parapsychologen uns in Zukunft noch überraschen werden.
Lothar Heinecke
DIE GESCHICHTE EINES HELDEN
(THE C-CHUTE)
ISAAC ASIMOV
(Illustriert von DAVID STONE)
Sie hatten beschlossen, das Raumschiff zurückzuerobern . Das hieß also, daß einer ein Held sein mußte. Aber wer sollte es sein – und warum?
AUCH nachdem er in der Kabine saß, in die man ihn zusammen mit den andern Passagieren geschickt hatte, konnte sich Oberst Windham noch ein gutes Bild von dem Fortschritt der Schlacht machen. Vorläufig war noch alles still, und noch durchliefen keine Erschütterungen den Rumpf ihres Schiffes. Das bedeutete also, daß sich im Augenblick die beiden Schiffe noch über astronomische Entfernungen hin bekämpften. Es war ein Kampf von Energiestrahl gegen Energieschirm.
Windham wußte, daß über den Ausgang des Kampfes kein Zweifel bestehen konnte. Ihr Schiff war nur ein bewaffneter Kauffahrer, und der Blick, den er von dem Kloro-Schiff erhascht hatte, bevor er von der Mannschaft unter Deck getrieben worden war, hatte ihm gezeigt, daß ihnen. auf der Gegenseite ein leichter Kreuzer gegenüberstand.
In weniger als einer halben Stunde kamen dann auch jene harten, kleinen Stöße, auf die er gewartet hatte. Die Passagiere schwankten hin und her, während das Schiff stampfte und gierte, als wäre es ein Dampfer in einem Sturm. Aber der Weltraum war so still und friedlich wie immer. Es war ihr Pilot, der in letzter Verzweiflung Dampfstöße durch die Steuerdüsen sandte, um das Schiff auf einen Ausweichkurs zu bringen. Der Feind hatte ihren Energieschirm völlig leergesaugt und sie waren jetzt nicht mehr in der Lage, einem direkten Treffer standzuhalten.
Sie würden nun bald entern, diese Kloro-Monster. Das war ihre Art zu kämpfen. Ihre Raumanzüge würden sie behindern, und ihre Verluste würden hoch sein, aber sie wollten das Erdschiff unversehrt in ihre Hände bringen. Windhams Blick wanderte über die Passagiere. Flüchtig dachte er: Wenn sie Waffen hätten, und ich sie führen würde.
Er verfolgte den Gedanken nicht weiter. Porter – das sah man ihm an – befand
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