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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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schweißiges Gesicht gewaschen und auch sein Haar gekämmt. Das Zucken seines rechten Mundwinkels aber war geblieben, und auch seine Hände mit den zerkauten Fingernägeln waren nicht attraktiver geworden.
    »Also gut, Oberst«, sagte Stuart. »Was also haben Sie zusammen ausgeheckt?«
    Windham sagte: »Ich würde es gern sehen, wenn alle etwas näherkämen.«
    »Na schön, dann rufen Sie sie.«
    Leblanc kam herbei, und auch Mullen trat neugierig näher.
    Stuart sagte: »Wollen Sie diesen Burschen auch hier haben?« Sein Kopf ruckte in Polyorketes Richtung.
    ,;Wie? Ja, natürlich. Mr. Polyorketes. Kommen Sie doch näher, alter Junge.«
    »Ach, lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Also schießen Sie los«, sagte Stuart. »Lassen Sie ihn sitzen, wenn er es so will. Ich habe keine Sehnsucht.«
    »Nein, nein«, sagte Windham. »Das ist eine Sache, die uns alle angeht. Mr. Polyorketes, wir können auf Sie nicht verzichten.«
    Polyorketes wälzte sich auf seiner Koje herum. »Ich bin nahe genug. Ich kann Sie auch so hören.«
    Windham sagte zu Stuart: »Würden sie – die Kloros, meine ich – würden sie hier ein Mikrofon angelegt haben?«
    »Nein«, sagte Stuart. »Warum sollten sie?«
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Sie haben schließlich auch nicht gewußt, was passiert war, als Polyorketes mich ansprang. Sie sind nur durch die Vibrationen des Schiffes aufmerksam geworden.«
    »Vielleicht wollen sie uns nur in Sicherheit wiegen?«
    »Hören Sie zu, Oberst. Ich habe noch nie erlebt, daß ein Kloro absichtlich gelogen hätte –«
    Polyorketes unterbrach mit rauher Stimme: »Dieser Windsack liebt diese Kerle anscheinend heiß und innig.«
    Windham sagte hastig: »Fangen wir nicht schon wieder damit an. Also, Stuart, Porter und ich haben uns ein wenig unterhalten, und wir meinen, daß Sie die Kloros gut genug kennen, um vielleicht eine Möglichkeit zu wissen, wie wir wieder zur Erde zurückkommen können.«
    »Nun, da haben Sie zufälligerweise falsch gedacht. Ich sehe keine Möglichkeit.«
    »Vielleicht gibt es einen Weg, auf dem wir das Schiff von den verflixten grünen Halunken zurückerobern können«, regte Windham an. »Irgendeinen schwachen Punkt, den sie haben. Verflixt, Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Sagen Sie, Oberst, was ist Ihnen mehr wert, Ihre eigene Haut oder das Wohl der Erde?«
    »Ich mag diese Frage nicht. Sie können sich jedenfalls merken, daß ich zwar nicht gewillt bin, mein Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen, aber in erster Linie doch das Wohl der Erde im Auge habe. Und ich glaube, das gilt für uns alle, die wir hier sind.«
    »Verdammt wahr«, sagte Porter hastig. Leblanc schaute ängstlich drein, Polyorketes mürrisch, und Mullen zeigte überhaupt keine Gefühlsregung.
    »Na schön«, sagte Stuart. »Natürlich glaube ich nicht, daß wir das Schiff zurückerobern können. Die Kloros haben Waffen, wir haben keine. Aber das ist nicht so wichtig. Sie wissen ja wohl, warum die Kloros das Schiff unversehrt in die Hände bekommen wollten. Weil sie Schiffe brauchen. Sie mögen zwar bessere Chemiker sein als wir, aber wir haben dafür bessere astronautische Ingenieure. Wir besitzen größere, bessere und zahlreichere Schiffe. Hätte unsere Mannschaft von vornherein einen größeren Respekt für die militärische Lage besessen, dann hätten sie, ehe sie den Kloros zu entern erlaubten, lieber vorher das Schiff in die Luft gejagt.«
    Leblanc starrte ihn entsetzt an.
     »Und was – mit den Passagieren?«
    »Na ja, die natürlich mit. Sie haben gehört, was der gute Oberst gesagt hat. Jeder von uns stellt sein eigenes unbedeutendes Leben hinter die Interessen der Erde zurück. Jetzt sind wir zwar noch am Leben, aber was nützen wir damit der Erde? Überhaupt nichts. Und was für einen Schaden wird dieses Schiff anrichten können, jetzt, wo es sich in den Händen der Kloros befindet? Vermutlich eine ganze Menge.«
    »Und warum«, sagte Mullen, »haben unsere Leute das Schiff nicht gesprengt? Sie haben doch sicher einen Grund dafür gehabt?«
    »Oh, gewiß. Es ist eine alte geheiligte Tradition unserer Militärs, daß es bei einem Kampf nie zu einem ungünstigen Verhältnis der gegenseitigen Verluste kommen darf. Hätten wir das Schiff zerstört, dann hätte das das Leben von zwanzig Mann Besatzung und sieben Passagieren gekostet, verglichen mit einem Ausfall des Gegners von praktisch Null. Was also geschah? Wir ließen sie entern, töteten dabei vielleicht achtundzwanzig

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