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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Als endlich einer der Kloros einen Atmosphäreanzug anbekommen hatte und zu mir gelangen konnte, war es zu spät, um meine Hände noch retten zu können.
    Sie gaben mir diese Kunstplasmahände und operierten. Wissen Sie, was das hieß? Das hieß, Instrumente und Nährlösungen zu entwickeln, die in einer Sauerstoffatmosphäre funktionieren würden, das hieß, daß die Chirurgen in Atmosphäreanzügen operieren mußten – und jetzt habe ich wieder Hände.«
    Er lachte rauh und ballte sie zu schwachen Fäusten. »Hände!«
    Windham sagte: »Und dafür haben Sie die Loyalität, die Sie der Erde schulden, verkauft?«
    »Meine Loyalität verkauft? Sie sind verrückt. Jahre und Jahre habe ich die Kloros deshalb gehaßt. Früher einmal war ich erster Pilot beim Transgalaktischen Liniendienst. – Jetzt? Büroarbeit, oder ab und zu ein Vortrag. Ich habe lange gebraucht, bis ich die Schuld bei mir selbst zu suchen begann, bis mir klar wurde, daß die einzige Rolle, die die Kloros bei dieser Angelegenheit gespielt haben, eine anständige gewesen war. Sie besitzen ihre Vorstellungen von Ethik und Ehre genauso wie wir, und sie sind bestimmt nicht schlechter als die unseren. Wenn es nicht wegen der Dummheit einiger ihrer Leute wäre – und, bei Gott, einige der unseren ebenso –, dann hätten wir jetzt keinen Krieg. Und nachdem alles vorbei ist –«
    Polyorketes war plötzlich aufgesprungen. Seine dicken Finger krümmten sich, und seine dunklen Augen funkelten. »Mir gefällt das nicht, was Sie da erzählen, Mister.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil Sie zu nett von diesen verdammten grünen Mißgeburten sprechen. Die Kloros haben Sie gut behandelt, wie? Nun, meinen Bruder haben sie nicht so gut behandelt. Sie haben ihn umgebracht, und ich denke, vielleicht werde ich jetzt Sie umbringen, Sie verdammter Klorospion.«
    Nach diesen Worten stürzte er los.
    Stuart fand kaum noch Zeit, seine Arme schützend zu heben, um den wütenden Farmer abzufangen. Er keuchte: »Was, zum Teufel –«, bekam ein Handgelenk zu packen und schob eine Schulter vor, um die andere Hand zu blockieren, die nach seiner Kehle suchte.
    Seine künstlichen Hände gaben nach. Fast ohne jede Anstrengung befreite sich Polyorketes aus ihrem Griff.
    Windham grollte etwas Unzusammenhängendes, und Leblanc rief mit hoher Stimme: »Aufhören! Aufhören!«
    Aber es war der kleine Mullen, der plötzlich aktiv wurde, von hinten seine Arme um den Hals des viel größeren Farmers schlang und sich mit seinem ganzen Gewicht nach hinten fallen ließ. Er hatte nicht viel Erfolg. Polyorketes schien die Last auf seinem Rücken kaum zu spüren. Mullens Füße erhoben sich vom Boden, und er strampelte hilflos herum. Aber der kleine Mann ließ nicht locker. Immerhin behinderte er Polyorketes genügend, um Stuart die Möglichkeit zu geben, sich loszureißen und mit Windhams Aluminium-Stock bewaffnen zu können.
    Stuart trat einen Schritt zurück und sagte: »Bleiben Sie mir vom Leibe, Polyorketes.«
    Er keuchte. Jeden Augenblick mußte er einen neuen Ansturm befürchten. Der hohle Aluminiumstab war kaum schwer genug, um von großem Nutzen zu sein. Immerhin war er eine bessere Verteidigung als es seine kümmerlichen Hände waren.
    Mullen hatte inzwischen Polyorketes losgelassen und umkreiste den Farmer jetzt lauernd. Sein Atem ging schwer und seine Kleidung war verschoben.
    Polyorketes stand einen Augenblick unschlüssig da. Er stand da und hatte seinen zottigen Kopf gesenkt wie ein Stier vor dem Angriff.
    Dann sagte er: »Es hat keinen Zweck. Ich muß Kloros töten. Halten Sie in Zukunft Ihr loses Mundwerk im Zaum, Stuart. Wenn Sie so weiter plappern, dann werden Sie eines Tages Schaden nehmen, wirklichen Schaden, meine ich.«
    Stuart fuhr sich mit dem Arm über die Stirn und warf den Stock Windham wieder zu. Der Oberst fing ihn mit der linken Hand auf. In der rechten hielt er ein Taschentuch, mit dem er seinen kahlen Kopf heftig bearbeitete.
    Windham sagte: »Meine Herren. Wir müssen so etwas zu vermeiden versuchen. Das schadet unserem Prestige. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir einen gemeinsamen Feind haben. Schließlich sind wir Menschen und müssen uns als das benehmen, was wir sind – die herrschende Rasse in der Galaxis. Wir dürfen uns in Gegenwart minderwertigerer Rassen nichts vergeben.«
    »Sicher, Oberst«, sagte Stuart erschöpft. »Sparen Sie uns den Rest Ihrer Ansprache bis morgen auf, ja?«
    Er wandte sich an Mullen. »Ich möchte Ihnen meinen Dank sagen.«
    Er

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