Galaxis Science Fiction Bd. 09
ein hartes Lachen aus.
»Was ist mit Chuck Kittredge?« fragte Hollis.
»Chuck Kittredge? Das war eine Ehrenaffäre. Er hatte meine Integrität verletzt!« explodierte Cott.
»Scheint, als ob die Tage der Integrität und Ehre vorbei wären«, sagt Mr. Holland mit sanfter Stimme.
»Ja, und was ist mit Michael Kittredge?« schrie jemand aus dem Hintergrund. »War das auch eine Ehrenaffäre?«
»Was ist mit deinen beiden Brüdern, die ihn aus dem Baum herausgeschossen haben?« verlangte ein anderer.
»Geoffrey sitzt in dem Wagen mit einem zerschossenen Arm!« schrie Cott zurück.
»Und Michael Kittredge ist tot!« Plötzlich schrieen alle durcheinander. »Also gut!« brüllte Cott. »Also gut! Ich kam hierher, um euch zu bitten, den Kittredges mit mir zusammen Einhalt zu gebieten. Ich sehe, sie sind mir zuvorgekommen. Also gut, dann werden wir es eben mit ihnen alleine aufnehmen, und der Teufel kann euch alle holen!«
IRGENDWIE hörte er in dem Sturm der Antworten, der ihm von der Veranda entgegenschlug, Mr. Hollands ruhige Stimme. »Nichts zu machen, mein Junge. Als ich sagte ›gegen dich‹, dann meinte ich das auch. Es geht nicht darum, ob sie dir helfen wollen oder nicht. Es bedeutet, daß sie dein Haus in zwei Stunden mit Granaten eindecken, werden, egal, ob jemand drin ist oder nicht.«
»Nein!« Das Wort wurde aus ihm herausgerissen. Es war kein Befehl oder eine Bitte oder eine bloße Feststellung oder ein Ausdruck der Verwunderung. Es war einfach nur ein Wort, und Cott wußte besser als jeder andere, wie nichtssagend es war.
»Deshalb holst du jetzt besser deine Familie heraus.« Die anderen Männer auf der Veranda schwiegen jetzt. Ihre Augen hafteten jetzt alle auf Cott, außer den beiden Männern mit der Panzerabwehrrakete, die für nichts anders Augen hatten als für den Wagen.
Mr. Holland trat von der Veranda und kam auf Cott zu. Er legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Gehen wir zurück, Sohn. In meinem Haus ist eine Menge Platz.«
Cott schaute von neuem zu den Männern auf der Veranda empor. Sie waren völlig still. Alle starrten ihn an, als wäre er ein seltsames Tier, das keiner von ihnen vorher jemals gesehen hatte.
Er murmelte: »In Ordnung.«
Mr. Holland kletterte durch den Einstieg des Wagens und Cott folgte ihm. Er schlug die Luke hinter sich zu und hockte sich auf den Fahrersitz. Dann wendete er, gab Gas, und inmitten einer weißen Staubwolke rumpelte der Wagen die Straße zurück.
»Ich hab das meiste gehört, Cott«, kam Geoffreys Stimme über die Sprechanlage. »Wir wollen so schnell wie möglich zurückfahren, dann können wir denen ein paar Brummer hinüberschicken, bevor diese Vögel überhaupt begreifen, was da angeflogen kommt.«
Cott schüttelte wortlos den Kopf, bis ihm einfiel, daß Geoffrey ihn ja nicht sehen konnte. »Sie werden schon längst verschwunden sein – zurück in ihre Häuser – und sich vorbereiten.«
»Na schön, dann beschießen wir ihre Häuser«, sagte Alis hinter seinem Maschinengewehr.
»Keine Chance, Söhnchen«, sagte Mr. Holland.
»Das ist richtig. Wir sind erledigt«, stimmte Cott zu.
Was war dem Kode geschehen?
Sein Vater hatte nach ihm gelebt, alle Leute im Dorf hatten nach ihm gelebt. Er selbst hatte danach gelebt – er hielt inne – nein, hatte versucht, danach zu leben, und hatte versagt.
COTT stand auf dem Platz vor Mr. Hollands Haus. Er hatte anderthalb der von Hollis zugestandenen zwei Stunden gebraucht, um seine Familie und ein paar Besitztümer bei Mr. Holland in Sicherheit zu bringen. Dann hatte er seine Mutter geküßt, die unter der Tür sich nach ihm umwandte, und hatte gesagt: »Es ist schon gut, Mutter. Ich komme gleich zurück. Ich habe noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.«
»Schön, mein Sohn. Bleib aber nicht zu lange.«
Er hatte genickt, obwohl sie schon im Haus verschwunden war.
Geoffrey und Alister waren auch schon im Haus und kümmerten sich um ihre Großmutter und die jüngeren Kinder. Cott lächelte etwas schief. Um Alister machte er sich keine Sorgen, aber hoffentlich war Geoffrey nicht schon zu alt, um noch umlernen zu können.
Mr. Holland kam heraus. »Kommst du herein, Sohn?« Er lachte. »Ich werde dich mit Barbara bekannt machen.«
Barbara. Er schaute auf die Sonne. Nein, dafür war später noch Zeit genug.
»Ich komme gleich zurück, Mr. Holland. Ich muß noch etwas erledigen.«
Holland blickte hinüber zu dem Dach von Cotts Haus, das sich gerade noch über den kleinen
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