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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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kam gerade noch dazu, den Satz zu beenden. Auf einer Klippe, die höher lag als die, auf der wir standen, hörten wir ein kratzendes Geräusch, dann plötzlich fielen ringsum Fels und Gestein in die Tiefe. Wir drückten uns an die Wund, tasteten uns den Vorsprung hinunter, aber wir konnten nicht hoffen, auf diesem Wege durchzukommen.
    Demaree schrie mir zu: »Los, komm. Will!« Er begann wieder den Sims emporzuklimmen, aber der Steinregen verdoppelte sich, bis er zu einer Lawine anwuchs.
    Uns blieb keine andere Wahl, und so liefen wir keuchend und halb steif gefroren von der Kälte wieder hinunter zu unserer Höhle und stürzten hinein. Und warteten. Es war kein angenehmes Warten. Wenn die Marsianer vor unserer Höhle erscheinen würden, dann wären wir geliefert. Denn mit unserem Herumschießen in den Dünen und unserem Feueranzünden in der Höhle und den letzten Schüssen oben im Wald waren wir leichtsinnig gewesen.
    Unsere Flammengewehre waren leer.
    DIE ganze Nacht quälten uns die Sorgen, und im Licht unseres müden Feuers – wir brannten immer nur wenige Zweige auf einmal – konnten wir eine Gestalt auf der anderen Seite der Schlucht hantieren sehen.
    Sie machte irgend etwas kompliziertes und unverständliches mit Gegenständen, die wir nicht erkennen konnten. Demaree bestand trotz meiner Einwände darauf, daß wir die Sache untersuchen sollten, und so trennten wir uns von einem unserer kostbaren Feuerbrände. Wir warfen den brennenden Stecken 
     

     
    hinüber auf die andere Seite, wo er unter einem Funkenregen zersplitterte. In dem in der nächsten Minute schon verlöschenden Licht sahen wir, daß da drüben in der Tat ein Marsianer stand. Aber wir hatten immer noch nicht sehen können, was er dort trieb.
    Der Morgenwind kam, der Marsianer blieb auf seinem Posten, und dann auf einmal war es heller Tag.
    Wir krochen vor zu der Öffnung unserer Höhle und schauten forschend hinaus, nicht weiter als vielleicht acht oder zehn Meter von unserem geschäftigen Gegenüber entfernt.
    Der Marsianer blickte einmal kurz auf, so wie ein eifrig arbeitender Schuster von seinem Leisten aufsehen konnte. Und genauso unberührt wandte sich der Marsianer nach seinem kurzen Blick wieder dem zu, womit er beschäftigt war. Vor ihm stand eine seltsame Konstruktion aus Stöcken und Gesteinsstücken – so jedenfalls schien es aus unserer Entfernung. Sorgsam verwob er dazwischen kleine Stücke eines glänzenden Materials zu einem regelmäßigen Muster.
    Demaree sah mich an und leckte sich über die Lippen. »Denkst du, was ich denke, Will?« fragte er.
    Ich nickte. Es war eine Waffe irgendeiner Art. Es konnte einfach nichts anderes sein. Vielleicht war es der Apparat, der die Blitze warf, von denen einer den Sandwagen zerstört hatte, oder für den goldenen Schein, der Keever und unsere anderen Kameraden getötet hatte. Vielleicht aber war es auch ein noch verderbenbringenderes Gerät. Aber was es auch immer war – wir befanden uns direkt vor seiner Mündung, und wenn der Marsianer mit seiner Arbeit fertig war, dann würde das für uns den Tod bedeuten.
    Demaree sagte mit einer brüchigen Stimme: »Wir müssen hier raus.«
    DIE einzige Frage war nur – blieb uns noch genug Zeit? Wir rafften unsere Gewehre und unsere Packtaschen zusammen und verließen die Höhle, die Augen ängstlich auf den Marsianer auf der anderen Seite der Schlucht gerichtet. Wir traten gerade rechtzeitig aus der Höhle, um drüben etwas von dem Gipfel herunterkommen zu sehen, das wie eine Lawine aussah. Es war ein wirbelnder Tornado, der da heruntergebraust kam, und wir konnten anfangs nicht sagen, ob es nun eine Horde Marsianer war, die da herunterrutschten, oder ein Sandwagen, dessen Ketten den Staub aufwühlten. Aber dann erhaschten wir einen besseren Blick.
    Und es war keines von beiden. Es war Dr. Solveig.
    Der Marsianer drüben sah ihn gleichzeitig mit uns, und er richtete seine seltsame Konstruktion aus Stöcken, Steinen und Fetzen auf den näherkommenden Mann.
    »Vorsicht!« brüllte Demaree, und mein Schrei war vielleicht noch lauter als der seine. Wir mußten Solveig vor dem warnen, in das er ahnungslos hineinlief.
    Aber Solveig wußte mehr als wir. Er kam den Vorsprung jenseits der Schlucht heruntergeschlittert, hielt lange genug inne, um einen Blick auf uns und den Marsianer zu werfen, und setzte dann seinen Weg fort.
    »Steine!« schrie mir Demaree ins Ohr. »Wirf sie!« Fieberhaft suchten wir in dem Schutt nach Felsbrocken, mit denen wir den

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