Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
zu suchen. Und da war dieser Marsianer, der es auf euch abgesehen hatte. Er besaß keine echte Waffe, deshalb machte er sich selbst eine, so wie Kinder einen Cowboyrevolver aus zwei Stöckchen und einem Nagel machen. Natürlich schießt der auch nicht.«
    Wir alle lehnten uns erleichtert zurück. »Nun«, sagte Demaree, »das also ist unsere Aufgabe für die kommenden Wochen.
    Ich glaube, Doktor, Sie haben uns gezeigt, wie wir mit dem, was die irdischen Zeitungen die »Marsianische Gefahr« nennen, aufnehmen können. Vorausgesetzt natürlich, daß wir nicht mit irgendwelchen erwachsenen Marsianern zusammenrumpeln oder den echten Marsianern oder wer immer es war, der diese Waffen konstruiert hat.«
    Solveig lächelte. »Sie sind entweder tot oder sie verstecken sich, Demaree«, sagte er. »Ich würde mir ihretwegen keine Kopfschmerzen machen.«
    Und unglücklicherweise tat er das selber auch nicht und auch sonst keiner von uns.
    Fast fünf Jahre nicht…
     

STÖRGERÄUSCH (BEEP)
 
    JAMES BLISH
    (Illustriert von EMSH)
     
    Die Männer des Irdischen Geheimdienstes waren wirklich tolle Burschen. Sie brachten es fertig, immer bereits an Ort und Stelle zu sein, bevor es Ärger gab.
     

     
    JOSEF Faber senkte die Zeitung und blickte über ihren Rand hinüber zu dem Mädchen, das auf der Parkbank saß. Als sich ihre Augen trafen, lächelte er das gequält-verlegene Lächeln eines durch und durch verheirateten biederen Mannes, der sich bei einer verbotenen Handlung ertappt fühlt, und verschanzte sich wieder hinter seinem Morgenblatt.
    Er war sich einigermaßen sicher, daß er seine Rolle des harmlosen Bürgern in den mittleren Jahren, der gerade eine sonntägliche Unterbrechung in der Routine des Familienlebens genießt, sehr naturgetreu spielte. Er war sich außerdem ziemlich sicher – trotz seiner Instruktionen –, daß es nicht den geringsten Unterschied ausmachen würde, wenn er das nicht täte. Diese Junger-Mann-trifft-junges-Mädchen-Aufträge machten nie Scherereien. Jo hatte noch nie einen erlebt, bei dem sein Eingreifen vonnöten gewesen wäre.
    Tatsache war, daß die Zeitung, die er eigentlich nur als Deckung benutzen wollte, ihn mehr interessierte als seine Arbeit. Damals, vor zehn Jahren, als der Geheimdienst ihn für sich in Beschlag genommen hatte, waren ihm die ersten Gedanken des Argwohns gekommen. Jetzt, nach zehnjähriger Tätigkeit als Agent, faszinierte es ihn immer noch, zu sehen, wie mühelos doch die wirklich gefährlichen Situationen von dem Geheimdienst beigelegt wurden. Die wirklich gefährlichen Situationen – nicht Junger-Mann-trifft-junges-Mädchen-.
    Die Affäre des Pferdekopfnebels zum Beispiel. Vor ein paar Tagen hatten die Zeitungen und einige Rundfunkkommentatoren angefangen, Berichte von Unruhen in diesem Gebiet zu erwähnen, und Jos erfahrenes Auge hatte sofort herausgefunden, was hinter diesen Andeutungen steckte. Eine große Sache stand bevor.
    Heute war es soweit. Der Pferdekopfnebel hatte plötzlich Hunderte von Schiffen ausgespieen, eine riesige Armada, deren Bau mehr als ein Jahrhundert angestrengter Arbeit eines ganzen Sternhaufens gekostet haben und unter striktester und fanatischster Geheimhaltung vor sich gegangen sein mußte.
    Und natürlich war der Geheimdienst rechtzeitig zur Stelle gewesen. Mit dreimal soviel Schiffen an den strategisch günstigsten Orten. Und schon im Moment ihres Vorpreschens aus dem Nebel war die feindliche Armada hoffnungslos umzingelt gewesen. Es war keine Schlacht, sondern mehr ein Schlachten gewesen, und der Angriff war abgeschlagen, bevor der Durchschnittsbürger noch Gelegenheit bekam, herumzurätseln, wogegen er sich überhaupt gerichtet hatte. Und wieder einmal hatte das Gute über das Böse triumphiert.
    Natürlich.
    Knirschende Schritte auf dem Kiesweg lenkten ihn vorübergehend von seiner Lektüre ab. Er schaute auf die Uhr. Es war 14:58.03, genau die Zeit, zu der laut seinen Instruktionen der junge Mann das junge Mädchen zu treffen hatte.
    Jo hatte die strengste Order erhalten, niemandem und nichts zu gestatten, bei diesem Treffen dazwischenzutreten – die übliche Order bei einem solchen Auftrag. Aber wie gewöhnlich hatte er nichts zu tun, als den stillen Beobachter zu spielen. Die Begegnung fand pünktlich und wie erwartet statt, ohne daß Jo nachhelfen mußte. Sie alle taten es.
    Natürlich.
    MIT einem Seufzer der Erleichterung faltete er seine Zeitung zusammen, lächelte den beiden schüchtern zu – ja, es war auch der richtige

Weitere Kostenlose Bücher