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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Weinbaum grinsend. »Ich habe ja nur gefragt. Aber wir wollen trotzdem der Sache nachgehen. Wir können nicht einfach, dasitzen und die Hände in den Schoß legen und zusehen, wie Stevens uns eine lange Nase dreht. Wenn diese Frequenzsache hoffnungslos ist, dann versuchen wir eben etwas anderes.«
    Wald beäugte die Aquavitflasche. »Jedenfalls ist es ein nettes kleines Problem.«, sagte er. »Habe ich dir eigentlich schon mal das Lied vorgesungen, das wir oft in Schweden singen? Es heißt Natog-Dag.«
    »Hup«, sagte Weinbaum – zu seiner eigenen Überraschung in einem hohen Falsett. »Entschuldigung. Nein, laß es mal hören.«
    DAS Elektronengehirn nahm eine ganze Etage des Dienstgebäudes ein. Seine äußerlich völlig gleich aussehenden Einheiten liefen in zwei langen Reihen bis zu einem fernen Hintergrund. Am Auslieferungsende der Anlage befand sich eine Hauptschalttafel mit einem großen Fernsehschirm in der Mitte, vor der im Augenblick Dr. Wald stand. Weinbaum schaute ihm aufmerksam über die Schulter.
    Der Schirm selber zeigte ein Muster, das – abgesehen davon, daß es in grünlichem Licht gegen einen grauen Hintergrund gezeichnet war – sehr stark an die Maserung in einem Stück hochpolierten Mahagoniholzes erinnerte. Fotos ähnlicher Muster lagen in einem hohen Stapel auf einem kleinen Tisch zu Dr. Walds Rechten.
    »Nun, das hätten wir also«, seufzte Dr. Wald endlich auf. »Und ich kann mir dabei nicht verkneifen, dich daran zu erinnern: ich hab dir’s ja von vornherein gesagt. Was du mich hier hast tun lassen, Robin, war nichts anderes, als ungefähr die Hälfte der grundlegenden Hypothesen der Korpuskularphysik noch einmal zu beweisen – was auch der Grund ist, warum die Arbeit so viel Zeit in Anspruch genommen hat.« Er schaltete den Schirm aus. »Es gibt für J. Shelby Stevens keine Möglichkeit, zwischen den Tasten zu spielen, das steht jetzt unumstößlich fest.«
     

     
    »Also nichts zu machen«, sagte Weinbauin enttäuscht. »Hör mal, ist wirklich jeder Irrtum ausgeschlossen? Wenn nicht bei dir, Thor, dann vielleicht in der Maschine? Schließlich wurde sie so programmiert, daß sie nur mit den Hypothesen der modernen Physik arbeitet. Müßten wir nicht die Einheiten abschalten, die dieses Vorurteil enthalten, bevor die Maschine den neuen Instruktionen folgen kann?«
    »Abschalten, sagt er!« Wald stöhnte und massierte sich mit der Hand die Stirn. »Dieses Vorurteil existiert überall in der Maschine, mein Lieber. Hier ging es nicht darum, einige Einheiten abzuschalten. Wir waren gezwungen, eine neue hinzuzufügen mit einem eigenen Vorurteil ganz für sich, um die Korrekturen, die das Hirn an unseren Instruktionen ausführen würde, wieder gegenzukorrigieren. Die Techniker dachten, ich wäre verrückt, als ich ihnen damit kam. Jetzt, fünf Monate später, habe ich es bewiesen.«
    Weinbaum mußte grinsen, obwohl ihm eigentlich nicht danach zumute war. »Und was ist mit den anderen Projekten?«
    »Alle schon abgeschlossen – vor geraumer Zeit schon. Meine Leute und ich haben jedes einzelne Dirac-Band nachgeprüft, das wir aufgenommen haben, seit Stevens aus Yaphank entlassen wurde, Wir haben versucht, irgendein Anzeichen von Intermodulation, Randsignalen oder etwas ähnlichem zu entdecken. Nichts haben wir gefunden, Robin, absolut nichts. Das also ist unser Ergebnis.«
    »Wir sind also wieder genau an der Stelle angelangt, von der wir ausgegangen sind«, sagte Weinbaum. »Auch die Überwachung seines Büros und seiner Gespräche hat uns nicht weiter gebracht. Ich vermute stark, daß Stevens keinen Kontakt mit seinen Agenten riskiert hat, obwohl er so zuversichtlich schien, daß wir seine Sendungen niemals abfangen könnten – was uns ja auch nicht gelungen ist. Selbst das Anzapfen seiner Telefonleitung hat uns nichts weiter eingebracht außer ein paar Gesprächen seiner Sekretärin, die mit verschiedenen Klienten Verabredungen traf. Alle Informationen, die er in dieser Zeit verkauft hat, muß er persönlich weitergegeben haben – und auch nicht in seinem Büro, denn wir haben überall Mikrophone angebracht und trotzdem nicht das geringste gehört.«
    »Das muß aber seinen Operationsbereich enorm eingeschränkt haben«, sagte Wald.
    WEINBAUM nickte. »Ohne Zweifel, aber er läßt es sich nicht anmerken, daß ihm das was ausmacht. Er kann auch letzthin keine Tips mehr nach Erskine durchgegeben haben, denn der letzte Zwischenfall mit diesem Burschen ist für uns sehr günstig

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