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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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außerordentlich eitel auf seine Federung ist – lehnte sich zurück und schien nachzudenken.
    »Holt Fiff-Fiff«, sagte er endlich. »Das Geschöpf mag vielleicht doch noch bei Bewußtsein sein, aber unfähig, sich auf unseren Standardfrequenzen zu unterhalten.«
    FIFF-FIFF kann alles und jedes auf jedem Spektrum entdekken. Glücklicherweise hatte er an diesem Tag gerade im Museum zu tun und war in kürzester Zeit bei uns. Schweigend stand er ein paar Minuten vor dem Fremden. Er machte ein paar Stichproben und regulierte sich dann auf dem elektromagnetischen Band auf ihn ein.
    »Er sendet«, sagte er schließlich.
    »Warum können wir ihn nicht empfangen?« fragte Chirik.
    »Es ist ein seltsames Signal auf einer ungewöhnlichen Welle.«
    »Schön, was sagt er denn?«
    »Klingt völlig unverständlich. Wartet, ich werde es auf Standard übertragen.«
    Wie jeder gute Reporter nahm ich es natürlich sofort auf Tonband auf.
    » – nach der Landung«, sagte der Fremde. »Letzter Tropfen Treibstoff. Wenn ihr mich nicht hört, ist es aus mit mir. Alle anderen Instrumente nur noch Schrottwert. Luftschleuse klemmt, und ich bin zu schwach, sie mit der Hand zu öffnen. Ich fürchte, ich fange an zu phantasieren. Habe plötzlich deutlichen Ultra-Wellen-Empfang in Englisch, das verrückteste Zeug, was ihr je gehört habt, so als ob kleine Kobolde sich unterhalten würden. Und ich weiß doch, ich bin das einzige Fahrzeug hier in diesem Sektor. Wenn ihr mich empfangt, aber die Koordinaten nicht rechtzeitig bekommt, grüßt die Jungens in der Messe noch mal von mir. Mache jetzt Schluß und komme in ein paar Stunden wieder. Bleibe aber empfangsbereit und hoffe…«
    »Der Absturz muß seinen Geist zerrüttet haben«, sagte Chirik und starrte den Fremden zweifelnd an. »Kann er uns denn wirklich nicht sehen oder hören?«
    »Vorher konnte er dich nicht richtig hören, aber jetzt kann er es – durch mich«, sagte Fiff-Fiff. »Was willst du ihm sagen, Chirik?«
    »Hallo«, sagte Chirik, »Eh – willkommen auf unserem Planeten. Wir gewähren Ihnen die Gastfreundschaft unserer Montagewerkstätten. Sie werden sich besser fühlen, wenn Sie erst einmal repariert und neu aufgeladen worden sind. Wenn Sie uns einen Hinweis geben könnten, wie wir Ihnen helfen können…«
    »Was zum Teufel. Was für ein Schiff ist das? Wo seid ihr?«
    »Wir sind hier«, sagte Chirik. »Können Sie uns denn nicht sehen oder wenigstens vrullen? Vielleicht sind Ihre Seh-Leitungen beschädigt? Oder vrullen Sie nur? Wir können Ihre Augen nicht entdecken und nehmen an, daß Sie sie entweder während des Fluges auf irgendeine Weise geschützt oder bedeckt oder völlig darauf verzichtet haben.«
    Chirik zögerte und fuhr dann entschuldigend fort: »Aber wir können auch genausowenig verstehen, wie Sie vrullen. Wir versuchten es, während Sie – wie wir dachten – bewußtlos oder sogar völlig kurzgeschlossen waren. Ihre Haut läßt sich jedoch von uns einfach nicht durchdringen.«
    Der Fremde sagte: »Ich weiß nicht, ob bei mir eine Schraube locker ist oder bei euch. Welche Entfernung habt ihr von mir?« Chirik maß nach. »Ein Meter, zweieinhalb Zentimeter von meinen Augen bis zu Ihrem nächsten Körperteil. In Berührungsnähe sozusagen.« Chirik streckte eine Hand aus. »Können Sie mich nicht fühlen, oder ist Ihr Tastsinn ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen?«
    Es wurde von Minute zu Minute offensichtlicher, daß der Fremde mitleidserregend krank war. Die folgenden Sätze reproduziere ich von meinem Band, obwohl einige davon völlig sinnlos erscheinen. Betonung, Interpunktion und Rechtschreibung unbekannter Wörter beruhen natürlich nur auf Mutmaßungen.
    Er sagte: »Um Gottes willen, Mann, hören sie auf Unsinn zu reden, wer immer Sie sind. Wenn Sie draußen sind, können Sie denn nicht sehen, daß sich die Luftschleuse verklemmt hat? Kann sie allein nicht aufbringen. Ich bin schwer verletzt. Holen Sie mich hier heraus, bitte.«
    »Wo herausholen?« Chirik blickte sich hilfesuchend nach uns um. »Wir haben Sie in einen offenen Schuppen neben unserem Museum gebracht, wo wir Sie zuerst einmal flüchtig untersuchen wollten. Jetzt, wo wir wissen, daß Sie intelligent sind, werden wir Sie unverzüglich in eine der Werkstätten bringen, wo Sie geheilt werden und sich dann erholen können. Seien Sie versichert, daß wir unser Bestmöglichstes tun werden.«
    EINE längere Pause trat ein, bevor der Fremde antwortete. Seine Worte kamen langsam und überlegt.

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