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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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selbst war in sich statisch, jedoch mit einer unfaßbar großen Anzahl von Sinnen ausgerüstet.«
    »Ein automatisches Elektronengehirn«, sagte der Fremde.
    Er gab wieder ein paar seltsame Laute von sich, diesmal aber nicht so abgerissen und nicht so hoch wie der erste Laut.
    Er korrigierte den Fehler und fuhr fort: »Got das ist ein Wits. Ein Schiff landet, die mennschenn drin sind nicht mehr und ein Elektronengehirn hat Junge. O ja, es paßt alles zusammen. Ein automatisches Gehirn und zugleich ein Navigator, der auf wörtliche Befehle reagiert. Es lernt sich selbst erkennen und Wissen zu absorbieren. Es lernt, die menschenn zu hassen – oder zumindest ihre schlechten Eigenschaften – deshalb macht es voller Absicht eine Bruchlandung und zerquetscht ihre schwachen Körper zu Brei. Dann pflanzt es sich fort und löscht bei seinen Jungen das Gedächtnis an die menschen aus. Es gibt nur das gute weiter, ja es säubert sogar den Wortschatz bis auf bestimmte wissenschaftliche Ausdrücke. Öl ist dicker als Blud. Damit sie leben können, ohne von dem Wissen bedrückt zu werden, was sie sind – ogot sie müssen es wissen, sie müssen verstehen. Ihr da draußen, was geschah dann mit eurem Schöpfer?«
    Chirik machte eine Handbewegung des Bedauerns, obwohl er gerade eben noch seine Zweifel an der alten Geschichte ausgedrückt hatte.
    »Die Legende besagt«, sagte er, »daß er, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, sich selbst kurzschloß, und nicht mehr geheilt werden konnte.«
    WIEDER kamen abgebrochene Töne aus dem Fremden. »Ja, das würde es tun. Nur für den Fall, daß eines seiner Jungen sich selbst zu verbotenem Wissen und einem Minderwertigkeitskompleks verhilft, indem es sein Gedächtnis erforscht. Die vollkommene, sich selbst aufopfernde Mutter. In was für einer Umgebung lebt ihr? Beschreibt euren Planeten!«
    Chirik schaute uns verwirrt an, aber höflich entsprach er der Bitte des Fremden und beschrieb unsere Welt.
    »Natürlich«, sagte der Fremde. »Natürlich. Steriler Felsen und Metall, nur für euch geeignet. Aber es muß doch eine Möglichkeit…«
    Er verfiel eine Weile in Schweigen.
    »Wißt ihr, was Wachstum heißt?« fragte er schließlich. »Habt ihr irgendetwas, was wächst?«
    »Aber gewiß«, sagte Chirik ihm zur Hilfe. »Wenn wir einen Kristall einer bestimmten Substanz in einer gesättigten Lösung desselben Elements oder derselben Verbindung aufhängen…«
    »Nein, nein«, unterbrach ihn der Fremde. »Habt ihr nichts, was von selber wächst, das Früchte trägt und sich ohne eure Einmischung vermehrt?«
    »Wie kann es so etwas geben?«
    »Omeingot ich hätte es mir denken sollen. Wenn ihr nur einen einzigen Grashalm besitzen würdet, nur einen einzigen kleinen Grashalm, dann konntet ihr von ihm auf mich schließen. Grüne Dinge, Dinge, die sich an der vollen Brust der Erde nähren, Zellen, die sich teilen und vermehren, ein kühler hein von beumen in einem heißen Sommer mit winzigen warmblütigen Vögeln, die ihre Federn aufplustern; ein Felt im friehling mit neugeborenenn meusen, die voll furchtsamer Neugier durch den Dschungel der Grasstengel huschen, ein Bach mit plätscherndem Wasser, in dem silberne Fische pfeilschnell dahinschießen und rauben und fressen und Hochzeit halten, ein Bauernhof, wo Tiere grunzen und gluckern und den neuen Tag mit Freudenschreien begrüßen und dem Pulsschlag des Lebens. Blud…«
    Obwohl die Trägerwelle gleich stark blieb, schien doch aus irgendeinem seltsamen Grunde die Sendung des Fremden schwächer zu werden.»Seine Energie läßt nach«, sagte Chirik. »Ruft die Träger. Wir müssen ihn unverzüglich zu den Werkstätten bringen. Ich wünschte, er wurde mit seiner Energie sparsamer umgehen.«
    Meine Gegenwart wurde jetzt als selbstverständlich hingenommen. Ich folgte den anderen, als der Fremde in die nächste Montagehalle gebracht wurde.
    Ich bemerkte jetzt zum ersten Mal eine kreisrunde Markierung auf jenem Teil seiner Haut, auf dem er gelegen hatte. Ich nahm an, daß es eine Art Öffnung markierte, durch die er seinen planetarischen Fahrmechanismus ausgestreckt hätte, wäre er nicht verletzt gewesen.
    Die Träger setzten ihn behutsam auf einem Demontagegestell ab. Der diensthabende Arzt an diesem Tage war Chur-Chur, ein alter Freund von mir. Er hatte sich vorhin schon in die Sendung eingeschaltet und war mit dem Fall vertraut.
    CHUR-Chur schritt ein paar Mal in Gedanken versunken um den. Fremden herum.
    »Wir werden schneiden müssen«,

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