Galaxis Science Fiction Bd. 10
sagte er. »Er wird keine Schmerzen, spüren, da seine intramolekularen Druck- und Kontaktsinne nicht mehr arbeiten. Aber da wir ihn nicht vrullen können, wird es notwendig sein, daß er uns sagt, wo sich sein Gehirn befindet. Sonst können wir es vielleicht beschädigen.« Fiff-Fiff übertrug immer noch zwischen dem Fremden und uns, aber so sehr er sich auch Mühe gab, die Stimme des Fremden zu verstärken, es gelang ihm nicht. Sie war jetzt sehr schwach, und ich habe auf meiner Aufnahme Stellen, die ich
beim besten Willen nicht entziffern kann.
»… Stärke… kann nicht in anzuck kommen… erledigt, wenn sie durch die Schleuse kommen, erledigt, wenn sie nicht kommen… muß ihnen sagen, brauche Sauerstoff…«
»Er muß wirklich sehr krank sein, sehnt sich nach Auslöschung«, bemerkte ich zu Chur-Chur, der seinen Brenn-Schneider einregulierte. »Jetzt möchte er sich mit Hilfe von Oxydation vergiften.«
Ich schüttelte mich bei dem Gedanken an dieses abscheuliche ätzende Gas, das er eben erwähnt hatte und das den fast unaussprechbaren Zustand verursacht, den wir alle fürchten – Rost.
Chirik sprach durch Fiff-Fiff. »Wo befindet sich Ihr Denkteil, Fremder? Ihr Zentralgehirn?«
»In meinem Kopf«, antwortete der Fremde. »In meinem Kopf ogot mein Kopf… Augen verschwimmt alles… schwach... grüßt meine Frau… Kinder… muß diese verdamte Schleuse öffnen… sehen mich sterben... aber sehen mich… Atmosphäre bei dieser Schwerkraft… sehen mich sterben… schließen von Körper auf das was ich war… was sie sind… verdamt verdamt verdamt . » . mennsch… Meister… ICH BIN EUER SCHÖPFER!«
Einige wenige Sekunden kam die Stimme klar und rein, dann wurde sie wieder schwächer, und die seltsamen Laute kamen wieder, die ich vorhin schon erwähnt habe. Aus irgendeinem Grund, den ich mir selbst nicht erklären kann, beunruhigten mich diese Laute, trotzdem sie sehr leise kamen. Möglicherweise verursachten sie eine Art gleichgestimmte Schwingung in mir.
Dann kamen wieder Worte, zum größten Teil unzusammenhängend und unterbrochen von sonischen Vibrationen, ähnlich denen, die man bei einem undichten gasgefüllten Gefäß hören kann.
»… geschafft… krieche in die Kammer, schließe innere… muß verükt sein… finden mich jedenfalls... aber erledigt… will sie sehen, bevor ich sterbe… will, daß sie mich sehen… leb ein paar Sekunden … sehen … jetzt Außenschleuse öffnen … «
Chur-Churs Brenner strahlte jetzt in einem grellen Blauweiß. Ich zitterte ein wenig, als er ihn am Rande der kreisförmigen Markierung in der Haut des Fremden ansetzte. Fast glaubte ich zu spüren, wie die intramolekularen Sinnesströme meiner eigenen Haut auseinandergerissen wurden.
»Sei nicht so zimperlich, Palil«, sagte Chur-Chur verständnisvoll. »Er wird nichts spüren, da sein Tastsinn ausgefallen ist. Und wie du gehört hast, befindet sich sein Zentralgehirn oben in seinem Kopf.« Er machte den ersten Einschnitt. »Ich hätte es mir denken können. Er hat dieselbe Gestalt wie Swen Zwei, und Swen konzentrierte logischerweise seinen Hauptdenkteil so weit entfernt von seinen Explosionskammern wie nur möglich.«
KLEINE Bäche flüssigen Metalls rannen in die Schale, die ein Assistent zu diesem Zweck auf den Boden gestellt hatte. Ich wandte meine Augen hastig ab. Ich würde mich nie genug stählen können, um ein chirurgischer Ingenieur oder ein Montagetechniker werden zu können.
Aber etwas zwang mich, wieder hinzusehen. Der ganze von der kreisförmigen Markierung eingeschlossene Hautteil begann jetzt zu glühen.
Unvermittelt kam die Stimme des Fremden wieder. Sie kam sehr deutlich, abgehackt, jedes Wort betont.
»Aaaah nein nein nein… got meine Hände… sie schweißen durch die Schleuse und ich kann nicht zurück . aufhören… aufhören versteht ihr nicht… ich verbrenne ich bin hier in der Schleuse… die Luft wird heiß… ihr verbrennt mich lebendigen Leibes…«
Obwohl die Worte nicht sehr verständlich klangen, konnte ich mir doch denken, was geschehen war, und ich war entsetzt.
»Hör auf, Chur-Chur«, flehte ich. »Die Hitze hat irgendwie seinen Tastsinn wiederhergestellt. Er hat Schmerzen.«
Chur-Chur beruhigte mich. »Es tut mir selber leid, Palil. Gelegentlich kommt das bei einer Operation vor – vermutlich ein örtlicher thermoelektrischer Effekt. Aber selbst wenn sein Tastsinn jetzt wieder arbeitet und er ihn nicht abstellen kann, so wird er die Schmerzen doch
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