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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Akkumulator.
    »Dann wach endlich auf und sag, ob euch was passiert ist«, gab ihm Nährer zur Antwort.
    Der Akkumulator sagte verdrießlich, daß ihnen der Sturm nichts hatte anhaben können, wie jeder Schwachkopf wohl sehen könnte. Sie hatten sich fest auf dem Fußboden verankert.
    DER Rest der Inspektion nahm nicht mehr viel Zeit in Anspruch. Denker ging es gut, und Auge war noch ganz in Ekstase über die Schönheit des Sturmes. Es war nur ein einziger Ausfall zu beklagen.
    Treiber war tot. Mit seinen zwei Beinen hatte er nicht die Standfestigkeit der anderen Mitglieder der Mannschaft. Der Sturm hatte ihn mitten im Raum überrascht, ihn gegen eine der versteiften Wände geworfen und mehrere seiner Knochen gebrochen. Seine Verletzungen waren, zu schwer, als daß Doktor noch helfen konnte.
    Sie alle schwiegen eine Weile. Es war immer ein bedrückendes Ereignis, wenn ein Teil des Schiffes starb. Das Schiff war eine Einheit aus vielen Teilen, die alle voneinander abhingen. Es bestand ausschließlich aus der Mannschaft. Der Verlust eines einzigen Mitglieds war ein schwerer Schlag für alle anderen.
    In diesem Falle aber war es noch viel schwerwiegender. Sie hatten gerade eine Fracht in einem Hafen gelöscht, der mehrere tausend Lichtjahre vom Galaktischen Zentrum entfernt war. Niemand konnte sagen, wo sie sich jetzt befanden.
    Auge kroch zu einem der Wände und steckte eines seiner Sehorgane nach draußen. Die Wände ließen es durch und dichteten dann wieder die Lücke ab. Auges Sehorgan streckte sich weit über das Schiff hinaus, so daß er den ganzen umliegenden Himmelsbereich mustern konnte. Sprecher empfing das Bild und gab es weiter an Denker.
    Denker lag in einer Ecke des Raumes – ein großer formloser Protoplasmaklumpen. Doch in ihm schlummerte das Gedächtnis all seiner raumfahrenden Ahnen. Er untersuchte das Bild, verglich es blitzschnell mit allen anderen, die er in sich gespeichert hatte, und sagte: »Keine galaktischen Planeten in Reichweite.«
    Sprecher teilte den Befund automatisch den anderen mit. Es war so, wie sie befürchtet hatten.
    Auge mit Unterstützung von Denker berechnete, daß sie mehrere hundert Lichtjahre vom Kurs abgekommen waren. Sie befanden sich irgendwo an der Peripherie des Milchstraßensystems.
    Jeder der Besatzung wußte, was das bedeutete. Ohne einen Treiber, dessen Aufgabe es war, das Schiff auf ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, würden sie die Heimat nie wiedersehen. Ohne einen Treiber würde die Rückreise langer dauern als die meisten von ihnen leben würden.
    »Was schlägst du vor«, sagte Sprecher zu Denker.
    Für den an dem Buchstaben hängenden Denker war diese Frage zu unbestimmt gestellt. Er bat darum, sie anders zu formulieren.
    »Welche Wege stehen uns offen«, fragte Sprecher, »einen galaktischen Planeten zu erreichen?«
    Denker benötigte mehrere Minuten, um alle die in seinen Zellen gespeicherten Möglichkeiten durchzugehen. Mittlerweile hatte Doktor die verletzten Wände verbunden und bat um etwas zu essen.
    »In ein paar Minuten werden wir alle essen«, sagte Sprecher und zuckte nervös mit seinen Kommunikationsfäden. Obwohl er das zweitjüngste Mitglied der Mannschaft war – nur Nährer war noch jünger – ruhte doch die Verantwortung zum größten Teil auf seinen Schultern. Die Krise war noch lange nicht vorüber. Er mußte koordinieren und den Weg des Handelns bestimmen.
    EINER der Wände schlug vor, sie sollten sich erst mal richtig betrinken. Diese unrealistische Lösung des Problems wurde sofort von allen abgelehnt. Sie war jedoch typisch für die Geisteshaltung der Wände. Sie alle waren gute Arbeiter und großartige Kameraden, aber leider auch sehr leichtsinnige Burschen. Wenn sie nach Hause kommen würden, dann würden sie vermutlich ihre ganze Heuer durch die Gurgel jagen.
    »Der Verlust des Treibers schließt für das Schiff eine Überlichtgeschwindigkeit über längere Zeiträume hin völlig aus«, begann Denker ohne weitere Vorrede. »Der nächste galaktische Planet ist vierhundertundfünf Lichtjahre entfernt.«
    Sprecher übersetzte im gleichen Moment und teilte alles den anderen Besatzungsmitgliedern mit.
    »Zwei Möglichkeiten stehen uns offen. Erstens – das Schiff kann versuchen, mit Hilfe der Atomenergie von Maschine den nächsten galaktischen Planeten zu erreichen. Das wird vermutlich ungefähr zweihundert Jahre in Anspruch nehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Maschine zu diesem Zeitpunkt noch am Leben ist.

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