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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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dritte große Fahrt und sein erster Lichtsturm. Einen Augenblick lang wurde er von Furcht ergriffen, während das Schiff unter dem Ansturm der Wellenfront, die es breitseits erfaßte, schlingerte und gierte. Dann fiel die Furcht von ihm ab, und an ihre Stelle trat ein hochgestimmtes Gefühl der Erregung Warum sollte er sich fürchten, fragte er sich selbst – hatte man ihn nicht gerade für einen solchen Notfall ausgebildet? Er hatte sich gerade mit Nährer unterhalten, als der Sturm auftraf. Er brach das Gespräch unvermittelt ab und hoffte nur, daß Nährer alles gut überstehen würde. Für den Jungen war es die erste Reise.
    Schnell zog er die drahtähnlichen Fasern, ein, die den größten Teil seines Körpers ausmachten und bis in die letzten Enden des Schiffes reichten, bis auf die, die ihn mit Auge, Maschine und den Wänden verbanden. Der Rest der Mannschaft mußte zusehen, wie sie ohne ihn zurechtkam. Er mußte sich konzentrieren.
    Auge hatte seinen tellerähnlichen Körper gegen eine der Wände gepreßt. Eines seiner Sehorgane stak außerhalb des Schiffes. Die anderen hatte er ebenfalls zurückgezogen.
    Durch Auges Sehorgan beobachtete Sprecher den Sturm und übersetzte Auges rein visuelle Mitteilungen in eine Richtungsangabe für Maschine, der das Schiff herum steuerte und mit dem Bug gegen die Wellen richtete. Zu fast der gleichen Zeit übertrug Sprecher für die Wände Richtung in Geschwindigkeit. Die Wände versteiften sich, um die Schockwellen, abzufangen.
    Das Zusammenspiel war reibungslos – Auge maß die Wellen, Sprecher gab die Werte an Maschine und Wände weiter, Maschine trieb das Schiff mit dem Bug voran in die Wellenfronten, und die Wände strafften sich gegen den Aufprall.
    Sprecher vergaß alle Furcht, die er hätte haben können. Er fand gar nicht die Zeit dazu. Als das Nachrichtensystem des Schiffes mußte er, so schnell er nur konnte, seine Botschaften übersetzen und weitergeben, alle Angaben koordinieren und den Weg des Handelns bestimmen.
    Nach wenigen Minuten war der Sturm schon wieder vorüber.
    »IN Ordnung«, sagte Sprecher. »Schauen wir mal, ob jemand zu Schaden gekommen ist.« Seine Kommunikationsfäden waren während des Sturms ganz durcheinander gekommen, jetzt entwirrte er sie, schickte sie wieder durch das ganze Schiff und schloß jeden an das Netz an. »Maschine?«
    »Alles in Ordnung«, sagte Maschine. Der uralte Bursche hatte während des Sturmes seine Schutzwände heruntergelassen und somit die Atomexplosionen in seinem Magen abgedämpft. Kein Sturm konnte einen erfahrenen Raumfahrer überrumpeln.
    »Wände?«
    Die Wände meldeten sich einer nach dem anderen, und das nahm natürlich eine lange Zeit in Anspruch.
    ES waren ungefähr eintausend dünne, rechteckige Gesellen, die die gesamte Hülle des Schiffes bildeten. Selbstverständlich hatten sie ihre Kanten während des Sturmes verstärkt und so das Schiff noch widerstandsfähiger gemacht. Aber ein paar von ihnen hatten doch gelitten.
    Doktor meldete, daß auch bei ihm alles in Ordnung sei. Er entfernte Sprechers Kommunikationsfaden aus einem Kopf und ging, um nach den beschädigten Wänden zu sehen. Doktor bestand zum größten Teil aus Händen und hatte den Sturm überstanden, indem er sich an einen der Akkumulatoren geklammert hatte.
    »Beeilen wir uns ein bißchen«, sagte Sprecher, dem eingefallen war, daß ihnen immer noch bevorstand, ihren augenblicklichen Standort zu bestimmen. Er schaltete zu den vier Akkumulatoren durch. »Und wie steht es mit euch?« fragte er.
    Er bekam keine Antwort. Die Akkumulatoren schliefen. Sie hatten während des Sturmes ihre Empfänger offen gehabt und sich bis zum Platzen mit Energie gefüllt. Sprecher zerrte und zuckte mit seinen Fäden, aber sie rührten sich nicht.
    »Laß mich mal«, sagte Nährer. Der Sturm hatte ihm ziemlich mitgespielt, bevor es ihm gelungen war, seine Saugnäpfe an einer der Wände zu befestigen, aber sein Selbstbewußtsein hatte darunter nicht im mindesten gelitten. Er war das einzige Mitglied der Mannschaft, das niemals ärztliche Hilfe nötig hatte; sein Körper heilte alle Wunden von selbst.
    Eilig lief er auf seinem Dutzend Tentakeln hinüber zu den vier Akkumulatoren und trat einem davon in die Seite. Die große konische Speicherzelle öffnete ein Auge und schloß es wieder. Nährer gab ihr einen zweiten Fußtritt. Eine Wirkung blieb aus. Er griff nach dem Sicherheitsventil und ließ einen Teil der gespeicherten Energie ab.
    »Laß das!« sagte der

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