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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Knopf, aber so, als hätte sie ihn nur zufällig berührt.
    »Mittagessen, Schatz.«
    »Komme sofort.«
    Auch sie versuchte einen Blick, in die Beschleunigungskammer zu werfen, so wie sie es die letzten fünfzehn Jahre immer wieder versucht hatte, aber ich enttäuschte sie, während ich vorsichtig hinausschlüpfte.
    »Nun komm schon, du alter Einsiedler. Ich habe auf der Terrasse gedeckt.«
    »Unsere Tochter sagt, ich wäre exzentrisch. Möchte wissen, wie sie das herausgefunden hat.«
    »Von mir natürlich.«
    »Aber du liebst mich doch trotzdem, oder?«
    »Ich bete dich an.« Sie hob sich auf die Zehenspitzen, legte ihre Arme um meinen Hals und gab mir einen Kuß.
    Als wir auf die Terrasse kamen, stellte das Mädchen gerade eine Schüssel mit warmen Hamburgern hin. Ich zwickte sie in die Seite und sagte: »Hallo, Baby.«
    Meine Frau, bedachte mich mit einem fragenden Lächeln. »Was, in aller Welt, ist in dich gefahren?«
    Das Mädchen machte, daß sie ins Haus kam.
    Ich angelte mir eines der Hamburger, nahm mir den Ketchup und sagte: »Ich bin jetzt im gefährlichen Alter.«
    »Oh, du lieber Himmel!«
    ICH beträufelte mein Hamburger mit Ketchup, legte eine Zwiebelscheibe darauf und placierte das Ganze zwischen zwei Weißbrotscheiben. lch öffnete eine Flasche Bier und nahm einen, tüchtigen Schluck. Dann atmete ich tief aus und schaute dabei über die wogenden Hügel und die Eichenwäldchen meiner Ranch bis dahin, wo der Pazifik schimmerte. Ich dachte: »All das und dazu drei Volplas.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken über den Mund und sagte laut: »Jawohl, das gefährliche Alter. Und, meine Dame, wie ich mich amüsieren werde.«
    Meine Krau seufzte ergeben.
    Ich trat zu ihr, legte den Arm mit der Bierflasche um ihre Schulter, faßte ihr mit der anderen Hand unters Kinn und hob es hoch. Die goldene Sonne tanzte in ihren blauen Augen. Ich folgte bewundernd diesem Schein und sagte: »Aber du bist die einzige, der ich gefährlich werde.«
    Ich küßte sie, bis ich aus der einen Richtung Rollschuhe über die Terrasse kommen hörte und aus der anderen Richtung das Galoppieren eines Pferdes.
    »Du hast einen wunderbaren Mund«, flüsterte ich.
    »Danke.«
    Unser Sohn zügelte den neue Palamino, den ich ihm zu seinem vierzehnten Geburtstag gekauft hatte, und schrie hinüber: »Laß die Dame los, du Wüstling, oder ich spicke dich mit blauen Bohnen.«
    Ich lachte und nahm meinen Teller und setzte mich wieder hin. Meine Frau brachte mir eine Schüssel mit Salat, und ich beschäftigte mich mit meinen Hamburgern und schaute dabei zu, wie der Junge sein Pferd absattelte und es mit einem Klaps auf das Hinterteil auf die Weide trieb.
    Ich dachte: »Bei Gott, wie der wohl schauen würde, wenn er wüßte, was ich im Laboratorium habe: Alle würden sie schauen!«
    Der Junge brachte den Sattel angeschleppt und ließ ihn auf der Terrasse fallen. »Mutter, ich möcht' schnell noch mal ins Wasser, bevor ich esse.« Er begann sich auszuziehen.
    »Du siehst allerdings auch aus, als ob dir ein bißchen Wasser nicht schaden könnte«, sagte sie.
    Unsere Tochter war dabei, sich die Rollschuhe herunterzuzerren.
    »Und ich möchte auch.«
    »Na, schön. Aber dann geh erst und zieh dir deinen Badeanzug an.«
    »Oh, Mutter. Warum?«
    »Nun, Liebchen, weil ich es so möchte.«
    Der Junge war inzwischen schon über die Terrasse gesprintet und mit einem Hechtsprung im Wasser verschwunden. Mein Töchterchen eilte ins Haus, um sich ihren Badeanzug zu holen.
    Ich schaute meine Frau an. »Was soll das bedeuten?«
    »Es wird nicht mehr lange dauern, und sie wird eine junge Frau sein.«
    »Ist das ein Grund, um einen Badeanzug anziehen zu müssen? Schau dir doch ihn an. Er ist schon ein junger Mann.«
    »Nun, wenn du das so siehst, dann müssen eben beide sich in Zukunft was überziehen.«
    Ich schluckte den letzten Bissen meiner Hamburger herunter und wusch mit Bier nach. »Das Leben in diesem Haus wird immer unerträglicher«, beschwerte ich mich. »Der Haushaltsvorstand darf das Mädchen nicht kneifen, und die Kinder dürfen nicht mehr nackt herumlaufen.« Ich lehnte mich vor und gab ihr einen Schmatzer auf die Wange. »Aber das Essen und die Frau des Hauses sind doch noch am besten.«
    »Hör mal, was ist mit dir los? Seit du aus dem Labor gekommen bist, grinst du schon die ganze Zeit.«
    »Ich sagte dir doch…«
    »Ach hör' doch auf damit. Du warst in jedem Alter gefährlich.«
    Ich stand auf und stellte meinen Teller ab und beugte mich

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