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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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drehten.«
    »Nein«, sagte Em. »Davon ist noch keiner schwindlig geworden. Wir fahren augenblicklich mit einer großen Geschwindigkeit, aber wir werden nicht schwindlig, oder? Nein, aber glaubt eurer Em, es gab wirklich böse Dinge – eine ganze Menge.« Ein plötzlicher Gedanke kam ihr. »Sonst wären doch eure Eltern gewiß nicht von der Erde fortgeflogen, oder?«
    »Nein«, gab Paul zu, aber er schien nicht sehr überzeugt.
    ES war Jot – Jot, der die meiste Zeit aus Angst, etwas zu verderben, geschwiegen hatte –, der überraschend sagte: »Versteht ihr nicht. Sie hatten einfach keine Lust mehr, sich immer und immer wieder die ganze Zeit nur um denselben kleinen Stern zu drehen. Sie wurden nicht schwindlig, sie hatten bloß keine Lust mehr. Und sie wollten, daß ihre Kinder es besser haben würden. Sie wollten ihnen ein besseres Leben, geben, einen wirklich guten Start ins Leben.«
    Er schwieg so abrupt, wie er begonnen hatte. Er wandte sich ab, als fürchtete er, das Falsche gesagt zu haben.
    Em berührte seine eckige Schulter. Ein Blick auf die Gesichter der Kinder sagte ihr, das er das Richtige gesagt hatte, genau das Richtige. Jot wandte sich zurück, und Em nickte. Ihre Hand ruhte immer noch dankbar auf seiner Schulter.
    Paul sagte: »Und wenn wir zu einer neuen Welt kommen, gibt es dort Bäume und Hunde?«
    »Bäume vielleicht«, sagte Em. »Oder Hunde.« Sie hatte die Menschen über diese Dinge sprechen gehört. »Alles können wir dort finden. Alles, was wir uns nur vorstellen können.«
    Sie hatte ein plötzliches Schuldgefühl. War es recht, ihnen nicht auch den Rest zu sagen?
    »Wirklich alles?« sagte Paul.
    »Vielleicht sogar Riesen?« sagte Helen und blickte mit runden verwunderten Augen Em an. »Zauberer, ein Königsschloß?«
    »Ja«, sagte Em, »vielleicht all das und noch mehr. Nichts garantiert, wohlgemerkt, aber alles ist möglich. Alles, was ihr euch nur vorstellen könnt.«
    Und so fügte sie nicht hinzu, daß bis dahin noch einhundertundzwanzig Jahre vergehen würden. Das konnte später gesagt werden.
     

WÄCHTER
    (CARETAKER)
 
    JAMES H. SCHMITZ
 
    (Illustriert von EMSH)
     
    Man braucht gewöhnlich nur genau hinzusehen, um das zu finden, was man sucht – oder nicht sehen will.
     



 
    SAGEN Sie ihm«, kam Commander Lowndes' Stimme von dem großen Forschungsschiff, das auf der anderen Seite des Planeten lag, »sagen Sie ihm, daß wir ihn in unseren Karten offiziell als Hulmans Planeten führen werden. Ich denke, das wird ihn freuen.«
    Marder zögerte mit seiner Antwort. Durch die Sichtluke des kleinen Erkundungsbootes hinaus schweifte sein Blick über das riesige Tal vor ihm, auf das sich jetzt die Schatten herabzusenken begannen, über grüne und scharlachrote Sümpfe, über schimmernde dunkle Wasser, die sich auf gewundenen Pfaden hindurchschlängelten. Jenseits des Tales brandete eine gewaltige blaubewaldete Woge von Gebirgen empor, trug noch auf ihrem Kamm den Glorienschein der untergehenden Sonne. In einer Viertelstunde würde es vollkommen dunkel sein. Fast widerwillig wanderten seine Augen zu der greifbaren und doch in dieser heroischen Landschaft so fremden Wirklichkeit von Hulmans Haus, das sich in der Nähe erhob. Sein oberstes Stockwerk und sein Dach spiegelten sich in einem der zahlreichen kleinen sumpfigen Teiche.
    »Nein, ich glaube nicht, daß ihn das freuen würde«, sagte er. »Boyce erwähnte etwas Ähnliches bei unserem ersten Besuch heute. Hulman möchte, daß wir ihn statt dessen – ich buchstabiere – C-r-e-s-g-y-t-h nennen. Das ist die phonetische Schreibweise des Namens, den er von seinen Bewohnern erhalten hat.«
    »Auch gut«, sagte Commander Lowndes. »Wenn er es so wünscht.« Er erkundigte sich, ob Marder seinem früheren Bericht noch etwas hinzuzufügen hätte.
    »Im Augenblick nicht«, sagte Marder. »Ich melde mich wieder, wenn wir die Frau gesprochen haben.«
    »SEINE Ehefrau«, korrigierte Lowndes pedantisch. »Ich bin wirklich froh, daß ausgerechnet Sie und Boyce auf Hulman gestoßen sind. Sie beide sind Männer, auf die Verlaß ist; auf Sie in erster Linie, Marder. Ich brauche wohl nicht sonderlich betonen, wie wichtig Hulmans zufällige Entdeckung der – wie es den Anschein hat – ersten menschlichen Rasse ist, die man jemals außerhalb der Erdsphäre hat finden können…« Er fuhr fort, die augenfällige Bedeutung dieser Tatsache in aller Ausführlichkeit hervorzuheben. »Boyce würde sich vielleicht versucht fühlen, die – ah,

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