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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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frühe Gemälde des Weltraums und fremder Planeten gesehen, und hatte – wie viele unzählige Tausende vor ihm und nach ihm – gespürt, wie seine Phantasie von der kosmischen Größe dieser Visionen des Universums gepackt wurde.
    In den ungefähr fünfzig Bildern, die er an jenem Tag in dem Blockhaus betrachtet hatte, schien diese visionäre Kraft, die einstmals den ganzen Weltraum umspannt hielt, etwas ins Alltägliche abgesunken zu sein. Entsprechend der räumlichen Begrenztheit, die das Tal, das ihn beherbergte, ihm aufzwang, schien auch Hulmans Phantasie plötzlich Grenzen zu kennen. Jedoch war eine charakteristische und außergewöhnliche Präzision in den verblüffend lebensechten Einzelheiten zurückgeblieben, besonders was die Darstellung der Menschen betraf, die er hier angetroffen hatte.
    Sie waren in der Tat schöne Geschöpfe; und doch erregten sie in Marder eine gewisse Abscheu, in der ein Gefühl von Furcht beigemischt war. In dem einen Gemälde jener Celia, die Hulman ihnen zeigte, war dieser Eindruck besonders zu spüren. Boyce allerdings schien davon nicht berührt zu werden, und nichts in Hulmans Wesen oder Worten gab ihm weitere Hinweise.
    Bevor er das Haus betrat, warf Marder noch einen letzten Blick von innerer Unruhe zurück zu den Sümpfen, die sich weiter unten ausbreiteten. Hulman hatte die Türen offen gelassen, aber nach zwanzig Jahren würde Hulman wohl wissen, ob ihm von dort Gefahr drohte oder nicht. Für den Besucher einer fremden Welt jedoch waren »es« und »sie« fast immer gegenwärtig in dem unbekannten Dunkel, das um ihn lauerte – Furcht vor Gefahren, die gewöhnlich nur in der Einbildung bestanden, doch manchmal sich auch als körperhaft erwiesen. Marder zog ein wenig den Mund schief und schalt sich einen Angsthasen. Dann trat er ins Haus.
    ER fand Hulman und Boyce in einem höhlenartigen Keller unter dem Haus. Der Raum war hell erleuchtet und zeigte vertraute Dinge: eine Kraftanlage, Vorratskammern, sogar einen hydroponischen Garten. Die zwei Männer standen neben der Öffnung eines tiefen Frischwasserbrunnens, die fast sechs Meter Durchmesser besaß und die linke Seite des Hauptkellers einnahm.
    »In dreißig Meter Tiefe beträgt die Temperatur kaum noch fünf Grad«, sagte Hulman gerade mit dem Stolz eines Hausbesitzers. Er war ein großer Mann, etwas beleibt geworden, mit einem eckig gestutzten braunen Bart, der nur wenige Spuren von Grau zeigte. »Die Idee stammt von Celias Leuten. Das Sumpfwasser ist nicht besonders gesund, aber der Brunnen zapft einen unterirdischen Fluß an, dessen Wasser so sauber ist, wie ich es nur wünschen…« Er erblickte Marder. »Neuigkeiten?« Der Ausdruck seines Gesichtes zeigte plötzlich Besorgnis.
    »Sie werden mit dem Schaff noch weiter auf der anderen Seite warten«, sagte Marder. »Eine Woche oder noch länger, wenn es nötig ist. Wir sollen in jeder Weise Ihre Ratschläge befolgen, wenn wir Kontakt mit den Cresgythiern aufnehmen.«
    »Gut!« Hulman schien offensichtlich erleichtert. »Wir können nichts unternehmen, bis Celia zurückkommt – und wir müssen dann sehr taktvoll zu Werke gehen. Aber ich bin überzeugt, daß es keine Woche dauern wird.«
    »Warum sind sie uns gegenüber so scheu?« fragte Boyce.
    Ein Schatten huschte über Hulmans Gesicht. »Das liegt nicht an ihnen«, sagte er. »Es liegt an mir … oder an dem Eindruck, den ich ihnen von uns Menschen von der Erde vermittelt habe.«
    Oben im Wohnzimmer, nachdem sie es sich alle drei bequem gemacht hatten, erklärte er seine Worte näher. Er hatte Boyce und Marder zusammen ein Zimmer im oberen Stockwerk gegeben, das auf demselben Flur lag wie sein eigenes Zimmer und das seiner Frau.
    »Ich habe Celia nie eingehend über ihr Volk ausgefragt«, sagte er. »Es ist irgendein starkes Tabu vorhanden, das sie davon abhält, davon zusprechen. Immer wenn ich sie früher nach Einzelheiten fragte, hatte ich fast den Eindruck, als ob ich damit einen Verstoß gegen die guten Sitten begänge. Aber ich weiß, daß sie Gewalttätigkeiten hassen, alles, was das Leben häßlich und unschön macht. Und, sehen Sie…«
    Als das Schiff über dem Tal abstürzte, war er der einzige Überlebende der ursprünglichen Besatzung von vier Mann. »Zwei Tage vorher war Banning wahnsinnig geworden und hatte Nichols und Dawson umgebracht«, sagte er, und die Erinnerung an die lange vergangenen Ereignisse verzerrten sein Gesicht. Er machte eine Pause. »Und so tötete ich Banning, bevor er das Schiff

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