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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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ersten diplomatischen Schritte zu hastig zurückzulegen«, schloß er seine Ausführungen. »Sie werden besonders vorsichtig sein und ihn etwas bremsen, nicht wahr, Marder?«
    »Ganz bestimmt«, versprach Marder.
    »Auf den zwei Kontinenten, die wir bis jetzt überprüft haben, konnten wir leider keinerlei Hinweise auf ehemalige oder gegenwärtige menschliche Bewohner finden. Es ist möglich, daß Hulmans Bekannte die einzigen Überlebenden sind. Wenn wir die Leute jetzt vor den Kopf stoßen, wird es möglicherweise nie mehr zu einer zweiten Kontaktaufnahme kommen – und innerhalb der nächsten hundert Jahre oder noch früher sind sie wahrscheinlich ausgestorben.« »Ich verstehe.«
    »Gut. Nun, jetzt – was ist mit diesen anderen Wesen? Was hatte Hulman über sie zu sagen?«
    »Während der zwanzig Jahre, die er in diesem Tal verbracht hat, ist es – seinen Worten nach – nur zu drei oder vier Begegnungen gekommen – ausgesprochen gewalttätigen Begegnungen – auf seiner Seite jedenfalls. Offenbar machten sie danach einen weiten Bogen um ihn. Er scheint ihnen gegenüber«, fügte Marder nachdenklich hinzu, »einen fast psychopathischen Haß zu besitzen.«
    »Was mich nicht weiter überrascht.« Lowndes' Stimme schien einen Tadel zu enthalten und Marder daran erinnern zu wollen, daß Hulman während der letzten vierzig Jahre einer der großen, fast legendären Männer in der stellaren Forschung gewesen war. »Das Boot von Deems meldete gerade, daß sie vor wenigen Stunden ein paar Exemplare eingefangen haben und sie jetzt zurückbringen. Ihre Beschreibung stimmt mit der überein, die Hulman ihnen gegeben hat – ein wurmähnlicher, blauer Körper mit je einem Paar Armen und Beinen und einem Kopf. Außer Wasser scheinen sie eine Art Kleidung zu tragen, vermutlich, um Körperfeuchtigkeit zu konservieren.«
    Marder meinte, daß das wohl stimmen würde.
    »In sonstiger Hinsicht scheinen sie sich nur schwer einordnen zu lassen«, fuhr Lowndes fort. »Es hat den Anschein, daß früher einmal entlang der Meeresküsten und der größeren Binnenseen eine weitverbreitete primitive Zivilisation bestanden hat – ursprünglich werden sie wohl amphibienhafte Höhlenbauer gewesen sein. Aber alle die Höhlen, die wir untersucht haben, sind schon seit Jahrhunderten, verlassen – allermindestens –, was auf eine umfassende Wanderbewegung der Spezies ins Binnenland hindeutet. Die Meere und Seen lassen, fast jegliches Leben über der Planktonstufe vermissen.«
    »Nach Hulmans Meinung war es irgendwann zu einer plane-tenweiten Katastrophe gekommen«, sagte Marder. »Der Hunger hatte die Schlangen, wie er sie getauft hat, von den großen Seenketten ihrer ursprünglichen Heimat in die sumpfreichenTäler und Flußniederungen geführt, wobei sie die Überreste jener geheimnisvollen menschlichen Rasse vor sich hergetrieben und auf diese Weise das menschliche Siedlungsgebiet immer mehr eingeengt haben. Hulman hatte während der ersten Jahre seines Aufenthalts sechs der bläulichen, wurmähnlichen Geschöpfe getötet. Danach hatte sich keiner mehr hier in der Umgebung gezeigt. Aber bis jetzt war es ihm nicht möglich gewesen, den menschlichen Bewohnern des Planeten wirksamere Hilfe angedeihen zu lassen.«
    NACHDEM Lowndes das Gespräch beendet hatte, blieb Marder noch eine Weile in seinem Boot sitzen. Sein sorgenvoller nachdenklicher Blick ruhte auf dem weiten, sich immer mehr verdunkelnden Tal. Zweiundzwanzig lange Jahre – nach der Zerstörung seines Schiffes – hatte Hulman hier verbracht – getrennt von seinen Menschenbrüdern durch die Kluft vieler Lichtjahre, durch den schwarzen Abgrund des Weltraums, in der Gesellschaft einer Frau, die einer fremden, sterbenden Rasse angehörte.
    »Meine Frau!« hatte Hulman sie genannt, nicht herausfordernd, sondern voller Stolz, wenn er von ihr sprach. »Ich habe sie gleich von Anfang an Celia genannt, und der Name gefiel ihr.«
    Im Augenblick hielt sich diese Frau, die er Celia nannte, irgendwo in dem Schattenreich der Sümpfe versteckt, beobachtete Hulmans Haus, bis sie ihre Scheu vor den Besuchern aus dem Weltraum überwinden konnte.
    »Irgendwann in der Nacht wird sie schon kommen«, hatte Hulman lachend erklärt. »Ich laß die Türe auf. Ich werde erst mal allein mit ihr sprechen, um sie zu beruhigen, und dann können Sie sich mit ihr unterhalten. Bis dahin, warum schauen Sie sich nicht mal ihr Bild an?«
    Vor Jahren, als er noch ein Knabe war, hatte Marder zum ersten Mal Hulmans

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